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Energie & Management > Sachsen - Solarnetzwerk visiert Weiterentwicklung der Solarindustrie an
Quelle: iStock / chelovek
Sachsen

Solarnetzwerk visiert Weiterentwicklung der Solarindustrie an

Sachsen hat sich an die Spitze einer Initiative zur Wiederbelebung der europäischen Solarindustrie gesetzt. Die Initiative nennt sich "Solar Industry Regions Europe", kurz SIRE.
Das Netzwerk war Ende Januar von Sachsen, Kärnten (Österreich) und Andalusien (Spanien) ins Leben gerufen worden. Inzwischen sind ihm auch Sachsen-Anhalt, die Region Grand Est (Frankreich) und die Region Liberec (Tschechien) beigetreten. Mit weiteren Regionen werde gegenwärtig verhandelt, sagte der sächsische Wirtschaftsminister, Wolfram Günther, am 8. März in Brüssel.

Die genannten Regionen seien entschlossen, ihre Solarindustrie weiterzuentwickeln und wollten die sich daraus ergebenden Interessen auf europäischer Ebene gemeinsam vertreten. Das Netzwerk solle auch den Austausch zwischen den Unternehmen, den Verbänden und Verwaltungen intensivieren, Kompetenzen bündeln und Synergien zwischen den Regionen schaffen. Als Beispiel nannte Günther den Austausch von Beschäftigten und Auszubildenden. Während die Unternehmen in Sachsen nicht alle Arbeitsplätze besetzen könnten, gebe es in Andalusien einen Überschuss an qualifizierten und motivierten Arbeitskräften.

Um die Klimaziele der EU zu erreichen, bedürfe es eines Hochlaufs der Photovoltaik: "Auf dem Weg dahin muss Europa seine einseitige Abhängigkeit von Ostasien, insbesondere von China, überwinden und Antworten auf die Hunderte Milliarden Dollar schweren Subventionsprogramme der USA finden." Jede Region, die sich im SIRE engagiere, verfüge über spezifische Stärken, die Europa dem Ziel der Klimaneutralität näher brächten. Dabei gehe er davon aus, dass die Produktion der Solarzellen weiter an wenigen Standorten konzentriert werde, die Modulproduktion jedoch in den Regionen erfolge.

Sachsen verfüge immer noch über eine innovative Solarindustrie und viele Stufen der Wertschöpfungskette, einschließlich Forschung und Entwicklung. Der Freistaat könne deswegen der Kristallisationskern einer europäischen Solarindustrie werden. Das bereits bestehende "Solarindustrie-Cluster" soll in den nächsten Jahren im Verbund mit den anderen Regionen des Netzwerkes ausgebaut werden.

Von der EU erwartetet SIRE gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber den Weltregionen, "die mit massiven Subventionen und/oder Dumping den Wettbewerb verzerren". Die Kommission müsse dafür sorgen, dass Abhängigkeiten entlang der Lieferkette im Hinblick auf bestimmte Rohstoffe, Komponenten oder Technologien reduziert würden und sie müsse den Fachkräftemangel zum Gegenstand ihrer Solarstrategie machen.

Das Netzwerk unterstütze das Ziel der EU, die Solarkapazität der EU bis 2030 auf 600 GW auszubauen. In Dresden geht man davon aus, dass dafür Investitionen „im dreistelligen Milliardenbereich“ notwendig sind. Diese müssten überwiegend privatwirtschaftlich finanziert werden. Subventionen vom mehr als 10 Milliarden Euro seien jedoch ebenfalls notwendig. SIRE begrüße, dass die Kommission die Rahmenbedingungen für alle Branchen verbessern wolle, die im Kampf gegen den Klimawandel gebraucht würden. Man werde sich deswegen an der „Ausgestaltung der angekündigten Maßnahmen und Legislativvorschläge beteiligen“.

Donnerstag, 9.03.2023, 09:00 Uhr
Tom Weingärtner
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Quelle: iStock / chelovek
Sachsen
Solarnetzwerk visiert Weiterentwicklung der Solarindustrie an
Sachsen hat sich an die Spitze einer Initiative zur Wiederbelebung der europäischen Solarindustrie gesetzt. Die Initiative nennt sich "Solar Industry Regions Europe", kurz SIRE.
Das Netzwerk war Ende Januar von Sachsen, Kärnten (Österreich) und Andalusien (Spanien) ins Leben gerufen worden. Inzwischen sind ihm auch Sachsen-Anhalt, die Region Grand Est (Frankreich) und die Region Liberec (Tschechien) beigetreten. Mit weiteren Regionen werde gegenwärtig verhandelt, sagte der sächsische Wirtschaftsminister, Wolfram Günther, am 8. März in Brüssel.

Die genannten Regionen seien entschlossen, ihre Solarindustrie weiterzuentwickeln und wollten die sich daraus ergebenden Interessen auf europäischer Ebene gemeinsam vertreten. Das Netzwerk solle auch den Austausch zwischen den Unternehmen, den Verbänden und Verwaltungen intensivieren, Kompetenzen bündeln und Synergien zwischen den Regionen schaffen. Als Beispiel nannte Günther den Austausch von Beschäftigten und Auszubildenden. Während die Unternehmen in Sachsen nicht alle Arbeitsplätze besetzen könnten, gebe es in Andalusien einen Überschuss an qualifizierten und motivierten Arbeitskräften.

Um die Klimaziele der EU zu erreichen, bedürfe es eines Hochlaufs der Photovoltaik: "Auf dem Weg dahin muss Europa seine einseitige Abhängigkeit von Ostasien, insbesondere von China, überwinden und Antworten auf die Hunderte Milliarden Dollar schweren Subventionsprogramme der USA finden." Jede Region, die sich im SIRE engagiere, verfüge über spezifische Stärken, die Europa dem Ziel der Klimaneutralität näher brächten. Dabei gehe er davon aus, dass die Produktion der Solarzellen weiter an wenigen Standorten konzentriert werde, die Modulproduktion jedoch in den Regionen erfolge.

Sachsen verfüge immer noch über eine innovative Solarindustrie und viele Stufen der Wertschöpfungskette, einschließlich Forschung und Entwicklung. Der Freistaat könne deswegen der Kristallisationskern einer europäischen Solarindustrie werden. Das bereits bestehende "Solarindustrie-Cluster" soll in den nächsten Jahren im Verbund mit den anderen Regionen des Netzwerkes ausgebaut werden.

Von der EU erwartetet SIRE gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber den Weltregionen, "die mit massiven Subventionen und/oder Dumping den Wettbewerb verzerren". Die Kommission müsse dafür sorgen, dass Abhängigkeiten entlang der Lieferkette im Hinblick auf bestimmte Rohstoffe, Komponenten oder Technologien reduziert würden und sie müsse den Fachkräftemangel zum Gegenstand ihrer Solarstrategie machen.

Das Netzwerk unterstütze das Ziel der EU, die Solarkapazität der EU bis 2030 auf 600 GW auszubauen. In Dresden geht man davon aus, dass dafür Investitionen „im dreistelligen Milliardenbereich“ notwendig sind. Diese müssten überwiegend privatwirtschaftlich finanziert werden. Subventionen vom mehr als 10 Milliarden Euro seien jedoch ebenfalls notwendig. SIRE begrüße, dass die Kommission die Rahmenbedingungen für alle Branchen verbessern wolle, die im Kampf gegen den Klimawandel gebraucht würden. Man werde sich deswegen an der „Ausgestaltung der angekündigten Maßnahmen und Legislativvorschläge beteiligen“.

Donnerstag, 9.03.2023, 09:00 Uhr
Tom Weingärtner

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