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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Sagen Sie mal: Martijn van der Zande
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung

Sagen Sie mal: Martijn van der Zande

In der Rubrik "Sagen Sie mal" stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
 
Martijn van der Zande ist CEO der Getec-Plattform Niederlande
Quelle: GETEC

Herr Martijn van der Zande, die Getec engagiert sich stark im Bereich Wasserstoff und will sich nun in ihrem niederländischen Industriepark "GETEC PARK.EMMEN" als Wasserstoffnutzer und -lieferant etablieren. Wie kam es dazu? 
Im Industriebereich ist Wasserstoff der neue Hoffnungsträger Europas. Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff eine wesentliche Rolle bei der Ablösung der heutigen fossilen Brennstoffe spielen wird. Damit können wir die Dekarbonisierungsziele unserer Kunden maßgeblich unterstützen. Getec hat sich deshalb schon früh auf diese Entwicklung eingestellt und kann an ihrer niederländischen Plattform im Industriepark Emmen im größeren Stil den Wasserstoff für die nachhaltige Energieerzeugung vor Ort nutzen und perspektivisch ausbauen.

Dazu waren wir bereits in zwei verschiedenen Projekten engagiert. Im Modellprojekt "HEAVENN", dem sogenannten Hydrogen Valley in den nördlichen Niederlanden, wo in Eemshaven, Delfzijl, Zuidwening, Hoogeveen, Groningen und Emmen grüner Wasserstoff über die gesamte Wertschöpfungskette produziert und genutzt wird. Und auch über das Projekt "GZI next", wo in Emmen, auf dem Gelände einer ehemaligen Gasreinigungsanlage, grüner Wasserstoff mittels Elektrolyse und PV-Strom gewonnen und über eine vier Kilometer lange Pipeline zu unserem Industriepark transportiert wird. 

Der Wasserstoffhochlauf hängt maßgeblich von der Nachfrage ab. Mit welcher Nachfrage rechnen Sie in Emmen?
Allein im Industriepark sind auf einer Fläche von etwa 100 Hektar ein Dutzend Produktionsbetriebe aus der Lebensmittel- und Kunststoffindustrie angesiedelt − mit einem Primärenergiebedarf von 1.000 Millionen kWh im Jahr, was rund 100 Millionen Kubikmetern Erdgas entspricht. Die eigenen Anlagen sind bereits heute technisch für die Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff geeignet, H2-Pipelines wurden im Park installiert und der Anschluss an das nationale Wasserstoff-Backbone wird bis spätestens 2024 realisiert sein. Aktuell machen wir die Anlagen für den Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff fit. Die erste vollständig CO2-neutrale Gasturbine wird bei Getec in Emmen getestet und aufgebaut. Perspektivisch ist unser Ziel die vollständige Substitution von Erdgas durch Wasserstoff und durch ergänzende grüne Lösungen wie PV oder Prozessdampf, der mittels Biokohle erzeugt wird. 

Für die elektrolytische Herstellung von Wasserstoff sind große Energiemengen nötig. Woher wird die grüne Energie für Elektrolyseanlagen in Emmen kommen? 
Wir haben erheblich in eine moderne elektrische Infrastruktur und einen Anschluss an das nationale Stromnetz investiert, um bei Bedarf externen, durch Sonne und Wind erzeugten Ökostrom liefern zu können. Mit über 21.000 Solarpaneelen auf den eigenen Dächern stehen dem Getec-Park Emmen bereits 8,2 MW an grüner Spitzenleistung zur Verfügung. Mit dem eigenen Elektrolyseur wollen wir zudem weitere Erfahrungen in der Wasserstoffproduktion und -nutzung sammeln. Mit Strom aus der eigenen PV-Anlage und einem regionalen Solar- oder Windpark wird Wasserstoff produziert, der in der eigenen Anlage verwendet oder später über das Backbone an Dritte geliefert werden kann. Wir als Getec fungieren als Verlader an der Backbone-Verbindung, sodass ein Zwei-Wege-Verkehr für Wasserstoff möglich ist. Eine Besonderheit des hauseigenen 10-MW-Elektrolyseurs ist, dass neben dem Wasserstoff auch der freigesetzte Sauerstoff und die Wärme im Park genutzt werden. 

Dienstag, 30.05.2023, 09:03 Uhr
Davina Spohn
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In der Rubrik "Sagen Sie mal" stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
 
Martijn van der Zande ist CEO der Getec-Plattform Niederlande
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Herr Martijn van der Zande, die Getec engagiert sich stark im Bereich Wasserstoff und will sich nun in ihrem niederländischen Industriepark "GETEC PARK.EMMEN" als Wasserstoffnutzer und -lieferant etablieren. Wie kam es dazu? 
Im Industriebereich ist Wasserstoff der neue Hoffnungsträger Europas. Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff eine wesentliche Rolle bei der Ablösung der heutigen fossilen Brennstoffe spielen wird. Damit können wir die Dekarbonisierungsziele unserer Kunden maßgeblich unterstützen. Getec hat sich deshalb schon früh auf diese Entwicklung eingestellt und kann an ihrer niederländischen Plattform im Industriepark Emmen im größeren Stil den Wasserstoff für die nachhaltige Energieerzeugung vor Ort nutzen und perspektivisch ausbauen.

Dazu waren wir bereits in zwei verschiedenen Projekten engagiert. Im Modellprojekt "HEAVENN", dem sogenannten Hydrogen Valley in den nördlichen Niederlanden, wo in Eemshaven, Delfzijl, Zuidwening, Hoogeveen, Groningen und Emmen grüner Wasserstoff über die gesamte Wertschöpfungskette produziert und genutzt wird. Und auch über das Projekt "GZI next", wo in Emmen, auf dem Gelände einer ehemaligen Gasreinigungsanlage, grüner Wasserstoff mittels Elektrolyse und PV-Strom gewonnen und über eine vier Kilometer lange Pipeline zu unserem Industriepark transportiert wird. 

Der Wasserstoffhochlauf hängt maßgeblich von der Nachfrage ab. Mit welcher Nachfrage rechnen Sie in Emmen?
Allein im Industriepark sind auf einer Fläche von etwa 100 Hektar ein Dutzend Produktionsbetriebe aus der Lebensmittel- und Kunststoffindustrie angesiedelt − mit einem Primärenergiebedarf von 1.000 Millionen kWh im Jahr, was rund 100 Millionen Kubikmetern Erdgas entspricht. Die eigenen Anlagen sind bereits heute technisch für die Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff geeignet, H2-Pipelines wurden im Park installiert und der Anschluss an das nationale Wasserstoff-Backbone wird bis spätestens 2024 realisiert sein. Aktuell machen wir die Anlagen für den Einsatz von 100 Prozent Wasserstoff fit. Die erste vollständig CO2-neutrale Gasturbine wird bei Getec in Emmen getestet und aufgebaut. Perspektivisch ist unser Ziel die vollständige Substitution von Erdgas durch Wasserstoff und durch ergänzende grüne Lösungen wie PV oder Prozessdampf, der mittels Biokohle erzeugt wird. 

Für die elektrolytische Herstellung von Wasserstoff sind große Energiemengen nötig. Woher wird die grüne Energie für Elektrolyseanlagen in Emmen kommen? 
Wir haben erheblich in eine moderne elektrische Infrastruktur und einen Anschluss an das nationale Stromnetz investiert, um bei Bedarf externen, durch Sonne und Wind erzeugten Ökostrom liefern zu können. Mit über 21.000 Solarpaneelen auf den eigenen Dächern stehen dem Getec-Park Emmen bereits 8,2 MW an grüner Spitzenleistung zur Verfügung. Mit dem eigenen Elektrolyseur wollen wir zudem weitere Erfahrungen in der Wasserstoffproduktion und -nutzung sammeln. Mit Strom aus der eigenen PV-Anlage und einem regionalen Solar- oder Windpark wird Wasserstoff produziert, der in der eigenen Anlage verwendet oder später über das Backbone an Dritte geliefert werden kann. Wir als Getec fungieren als Verlader an der Backbone-Verbindung, sodass ein Zwei-Wege-Verkehr für Wasserstoff möglich ist. Eine Besonderheit des hauseigenen 10-MW-Elektrolyseurs ist, dass neben dem Wasserstoff auch der freigesetzte Sauerstoff und die Wärme im Park genutzt werden. 

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Davina Spohn

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