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Energie & Management > Wasserstoff - RWE setzt bei Wasserstoff auf Norwegen
Quelle: Terranets BW
Wasserstoff

RWE setzt bei Wasserstoff auf Norwegen

Das deutsche Unternehmen RWE hat mit der norwegischen Equinor eine weitreichende Vereinbarung getroffen. Dazu gehört der Bau von neuen Gaskraftwerken und einer H2-Pipeline.
Der Staatskonzern Equinor und der Energieversorger RWE haben ein Memorandum of Understanding zur „gemeinsamen Entwicklung großer Energiewertschöpfungsketten“ unterzeichnet. Ziel soll es sein, mithilfe von Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen eine CO2-arme Energieversorgung beim deutschen Energiekonzern mit Sitz in Essen aufzubauen.

In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es, zur Zusammenarbeit gehöre auch der „Bau von neuen Gaskraftwerken als Beitrag zum geplanten deutschen Kohleausstieg“. Die beiden Unternehmen wollen die Anlagen gemeinsam betreiben. Erst sollen die Kraftwerke mit Erdgas betreiben werden und später, wenn die Mengen vorhanden sind, mit Wasserstoff.

RWE steht unter Druck seinen Kraftwerkspark zu dekarbonisieren. Ab spätestens 2038 will Deutschland keine Kohleverstromung mehr zulassen. RWE will daher seine Stromproduktion in einem Zwischenschritt auf Erdgas unter anderem von Equinor umstellen, bis eine „Wasserstoffproduktion im großen Maßstab möglich ist“, heißt es dazu.

Blauer Wasserstoff soll den Anfang machen

Die beiden Unternehmen setzen gezielt auf den Einsatz von sogenanntem blauen Wasserstoff. Als blauer Wasserstoff wird Wasserstoff bezeichnet, der aus fossilem Erdgas gewonnen wurde. Das dabei anfallende CO2 wird im CCS-Verfahren aber abgeschieden und unterirdisch eingelagert, so dass kaum CO2 in die Atmosphäre gelangt. RWE und Equinor wollen dazu extra Anlagen für die Herstellung von blauem Wasserstoff bauen. Dabei sollen mehr „als 95 Prozent des CO2 abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden vor der norwegischen Küste sicher gespeichert werden.“

Für den RWE-Vorstandsvorsitzenden Markus Krebber spielt blauer Wasserstoff bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas auf Wasserstoff eine wichtige Rolle. Denn ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft ist zur Dekarbonisierung der Energieversorgung dringend erforderlich. „Blauer Wasserstoff in großen Mengen kann den Anfang machen und anschließend immer grüner werden.“

Der in Norwegen produzierte Wasserstoff soll über eine Pipeline nach Deutschland gebracht werden, auch hier wollen RWE und der norwegische Staatskonzern zusammenarbeiten. Wie beide mitteilen, erstelle der ebenfalls staatliche norwegische Gasnetzbetreiber Gassco gerade eine Machbarkeitsstudie zum Bau der Wasserstoffleitung.

Gemeinsame Windparks geplant

Letzter Punkt in der Absichtserklärung: Um die Umstellung von blauen auf grünen Wasserstoff zu ermöglichen, wollen beide Unternehmen verstärkt in Offshore-Windparks investieren.

Für sein Land sei die aktuelle Situation eine einmalige Gelegenheit, um „eine Wasserstoffindustrie in Norwegen aufzubauen“, sagte Equinor-CEO Anders Opedal. Die Zusammenarbeit mit RWE habe das Potenzial, Norwegen zu einem wichtigen Lieferanten von Wasserstoff für Deutschland und Europa zu machen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies setzt sich laut der Deutschen Presseagentur für Niedersachsen als Zielort einer möglichen Wasserstoff-Pipeline von Norwegen nach Deutschland ein. Wilhelmshaven etwa sei wegen bestehender Projekte zur Erzeugung und Einfuhr von Wasserstoff „ein idealer Anlandungspunkt für die angedachte Wasserstoff-Pipeline aus Norwegen“, sagte der SPD-Politiker.
 

Donnerstag, 5.01.2023, 13:13 Uhr
Stefan Sagmeister
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Quelle: Terranets BW
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RWE setzt bei Wasserstoff auf Norwegen
Das deutsche Unternehmen RWE hat mit der norwegischen Equinor eine weitreichende Vereinbarung getroffen. Dazu gehört der Bau von neuen Gaskraftwerken und einer H2-Pipeline.
Der Staatskonzern Equinor und der Energieversorger RWE haben ein Memorandum of Understanding zur „gemeinsamen Entwicklung großer Energiewertschöpfungsketten“ unterzeichnet. Ziel soll es sein, mithilfe von Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen eine CO2-arme Energieversorgung beim deutschen Energiekonzern mit Sitz in Essen aufzubauen.

In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es, zur Zusammenarbeit gehöre auch der „Bau von neuen Gaskraftwerken als Beitrag zum geplanten deutschen Kohleausstieg“. Die beiden Unternehmen wollen die Anlagen gemeinsam betreiben. Erst sollen die Kraftwerke mit Erdgas betreiben werden und später, wenn die Mengen vorhanden sind, mit Wasserstoff.

RWE steht unter Druck seinen Kraftwerkspark zu dekarbonisieren. Ab spätestens 2038 will Deutschland keine Kohleverstromung mehr zulassen. RWE will daher seine Stromproduktion in einem Zwischenschritt auf Erdgas unter anderem von Equinor umstellen, bis eine „Wasserstoffproduktion im großen Maßstab möglich ist“, heißt es dazu.

Blauer Wasserstoff soll den Anfang machen

Die beiden Unternehmen setzen gezielt auf den Einsatz von sogenanntem blauen Wasserstoff. Als blauer Wasserstoff wird Wasserstoff bezeichnet, der aus fossilem Erdgas gewonnen wurde. Das dabei anfallende CO2 wird im CCS-Verfahren aber abgeschieden und unterirdisch eingelagert, so dass kaum CO2 in die Atmosphäre gelangt. RWE und Equinor wollen dazu extra Anlagen für die Herstellung von blauem Wasserstoff bauen. Dabei sollen mehr „als 95 Prozent des CO2 abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden vor der norwegischen Küste sicher gespeichert werden.“

Für den RWE-Vorstandsvorsitzenden Markus Krebber spielt blauer Wasserstoff bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas auf Wasserstoff eine wichtige Rolle. Denn ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft ist zur Dekarbonisierung der Energieversorgung dringend erforderlich. „Blauer Wasserstoff in großen Mengen kann den Anfang machen und anschließend immer grüner werden.“

Der in Norwegen produzierte Wasserstoff soll über eine Pipeline nach Deutschland gebracht werden, auch hier wollen RWE und der norwegische Staatskonzern zusammenarbeiten. Wie beide mitteilen, erstelle der ebenfalls staatliche norwegische Gasnetzbetreiber Gassco gerade eine Machbarkeitsstudie zum Bau der Wasserstoffleitung.

Gemeinsame Windparks geplant

Letzter Punkt in der Absichtserklärung: Um die Umstellung von blauen auf grünen Wasserstoff zu ermöglichen, wollen beide Unternehmen verstärkt in Offshore-Windparks investieren.

Für sein Land sei die aktuelle Situation eine einmalige Gelegenheit, um „eine Wasserstoffindustrie in Norwegen aufzubauen“, sagte Equinor-CEO Anders Opedal. Die Zusammenarbeit mit RWE habe das Potenzial, Norwegen zu einem wichtigen Lieferanten von Wasserstoff für Deutschland und Europa zu machen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies setzt sich laut der Deutschen Presseagentur für Niedersachsen als Zielort einer möglichen Wasserstoff-Pipeline von Norwegen nach Deutschland ein. Wilhelmshaven etwa sei wegen bestehender Projekte zur Erzeugung und Einfuhr von Wasserstoff „ein idealer Anlandungspunkt für die angedachte Wasserstoff-Pipeline aus Norwegen“, sagte der SPD-Politiker.
 

Donnerstag, 5.01.2023, 13:13 Uhr
Stefan Sagmeister

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