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Energie & Management > Smart Meter - Rollout unter erschwerten Bedingungen
Quelle: EVM / Sascha Ditscher
Smart Meter

Rollout unter erschwerten Bedingungen

Der Smart Meter Rollout kommt voran, allerdings an vielen Stellen nur langsam. Dies liegt nicht zuletzt an der schwierigen Liefersituation der Geräte.
Seit Ende 2020 haben die Mitglieder der Smart-Metering-Anwendergemeinschaft von Voltaris rund 3.500 intelligente Messsysteme ins Feld gebracht. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Anbindung des Gateway-Administrationssystems an das ERP-System des jeweiligen Stadtwerks. „Wir arbeiten mit Robotron, einem der größten Gateway-Administrationssysteme, in dem schon Schnittstellen für einen Großteil der ERP-Systeme angelegt sind“, erklärt Marcus Hörhammer im Gespräch mit E&M. Diese müssten dann noch in einem konkreten Projekt mit dem jeweiligen Kunden implementiert und getestet werden, erläutert der Bereichsleiter Produktentwicklung und Vertrieb von Voltaris. Das könne ein Quartal in Anspruch nehmen.

Anpassung von Schnittstellen ist eine Herausforderung

Die Verantwortlichen bei der GGEW im südhessischen Bensheim und bei den Stadtwerken Bad Kreuznach können das bestätigten. „Jedes ERP-System ist an bestimmten Stellen etwas anders konfiguriert als der Standard“, sagt Alexander Schneider. Weil es „customized“ sei, seien Anpassungen notwendig, die nicht nur fachlichen, sondern auch organisatorischen Aufwand bedeuten, so der Projektleiter Digitalisierung/Smart Metering bei der GGEW. Er lobt die Unterstützung, die Voltaris den Mitgliedern der Anwendergemeinschaft zuteilwerden lässt. „Aber trotz der gut strukturierten Vorgehensweise und dem guten Austausch unter den Mitgliedern arbeiten wir schon seit Monaten an den Schnittstellen“, sagt Schneider und macht damit deutlich, was für ein komplexes Unterfangen es ist, verlässlich funktionierende Schnittstellen zu implementieren.

Namensvetter Christian Schneider von den Stadtwerken im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach hat auch so seine Erfahrungen mit den Schnittstellen gemacht. Der Gruppenleiter Metering betont aber, trotz aller Startschwierigkeiten sei es die richtige Entscheidung gewesen, von Anfang an auf eine vollautomatisierte Schnittstelle zu setzen.

Um besonders kleinen und mittelgroßen Stadtwerken einen schnellen und einfachen Start des operativen Betriebs der intelligenten Messsysteme zu ermöglichen, hat Voltaris eine einfache Übergangslösung, ein internetbasiertes Frontend, im Einsatz. Damit müssen die Messstellenbetreiber nicht warten, bis sie eine vollautomatisierte Schnittstelle verfügbar haben, sondern können Stammdaten, beispielsweise der Messlokation, darüber eintragen und dem GWA-System verfügbar machen.

Globaler Chip-Mangel behindert den Smart Meter Rollout

Neben dem Schnittstellenproblem gibt es allerdings noch ein viel grundsätzlicheres Thema für die Messstellenbetreiber: Sie müssen überhaupt erst einmal Smart Meter Gateways und elektronische Zähler zur Verfügung haben, um ihrer Rollout-Verpflichtung nachzukommen.

„Wir gehen von etwa 8.000 Pflichteinbaufällen intelligenter Messsysteme aus“, rechnet Alexander Schneider vor. Demnach müsste GGEW bis Februar 2023 − sofern die Fristen infolge der anstehenden Markterklärung nicht neu festgelegt werden − rund 800 Geräte verbaut haben. Diese Zahl hält der Projektleiter beim südhessischen Versorger unter den aktuellen Gegebenheiten für ein sehr ambitioniertes Ziel. „Denn wer nichts hat, kann nichts verbauen. Da hilft es auch nicht, dass wir zertifizierte Gateway-Hersteller und eine Markterklärung haben.“
Bei den Stadtwerken Bad Kreuznach ist die Situation ähnlich. Die rund 240 intelligenten Messsysteme, die der grundzuständige Messstellenbetreiber als zehn-prozentigen Pflichtteil bis Februar des kommenden Jahres ins Feld bringen müsste, sind laut Christian Schneider unter den aktuellen Voraussetzungen ein ambitioniertes Ziel. „Aber es ist zu schaffen“, fügt er hinzu, „denn wir konnten uns über die Anwendergemeinschaft bereits einen Teil der Jahresmenge sichern.“

Pflichteinbau-Quote ist „ambitioniert“

Sowohl die Stadtwerke Bad Kreuznach als auch GGEW haben Voltaris mit der Gateway-Administration und der Beschaffung ihrer Smart Meter Gateways beauftragt und nehmen beispielsweise die Wareneingangsprüfung beziehungsweise das Qualitätsmanagement des Metering-Dienstleisters in Anspruch. Doch der weltweite Mangel an Chips, um die die Automobilindustrie, die Elektroindustrie und andere Hightech-Branchen konkurrieren, verursacht derzeit Lieferprobleme bei den Smart-Meter-Gateway-Herstellern und bringt damit den Rollout ins Stocken.

Den vollständigen Beitrag zum Smart Meter Rollout und was die Anbieter der Smart Meter Gateways – Theben, PPC, EMH Metering und Sagemcom Dr. Neuhaus – zur aktuellen Liefersituation sagen, lesen Sie in der Mai-Ausgabe von Energie & Management.


 

Mittwoch, 27.04.2022, 16:03 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Rollout unter erschwerten Bedingungen
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Rollout unter erschwerten Bedingungen
Der Smart Meter Rollout kommt voran, allerdings an vielen Stellen nur langsam. Dies liegt nicht zuletzt an der schwierigen Liefersituation der Geräte.
Seit Ende 2020 haben die Mitglieder der Smart-Metering-Anwendergemeinschaft von Voltaris rund 3.500 intelligente Messsysteme ins Feld gebracht. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Anbindung des Gateway-Administrationssystems an das ERP-System des jeweiligen Stadtwerks. „Wir arbeiten mit Robotron, einem der größten Gateway-Administrationssysteme, in dem schon Schnittstellen für einen Großteil der ERP-Systeme angelegt sind“, erklärt Marcus Hörhammer im Gespräch mit E&M. Diese müssten dann noch in einem konkreten Projekt mit dem jeweiligen Kunden implementiert und getestet werden, erläutert der Bereichsleiter Produktentwicklung und Vertrieb von Voltaris. Das könne ein Quartal in Anspruch nehmen.

Anpassung von Schnittstellen ist eine Herausforderung

Die Verantwortlichen bei der GGEW im südhessischen Bensheim und bei den Stadtwerken Bad Kreuznach können das bestätigten. „Jedes ERP-System ist an bestimmten Stellen etwas anders konfiguriert als der Standard“, sagt Alexander Schneider. Weil es „customized“ sei, seien Anpassungen notwendig, die nicht nur fachlichen, sondern auch organisatorischen Aufwand bedeuten, so der Projektleiter Digitalisierung/Smart Metering bei der GGEW. Er lobt die Unterstützung, die Voltaris den Mitgliedern der Anwendergemeinschaft zuteilwerden lässt. „Aber trotz der gut strukturierten Vorgehensweise und dem guten Austausch unter den Mitgliedern arbeiten wir schon seit Monaten an den Schnittstellen“, sagt Schneider und macht damit deutlich, was für ein komplexes Unterfangen es ist, verlässlich funktionierende Schnittstellen zu implementieren.

Namensvetter Christian Schneider von den Stadtwerken im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach hat auch so seine Erfahrungen mit den Schnittstellen gemacht. Der Gruppenleiter Metering betont aber, trotz aller Startschwierigkeiten sei es die richtige Entscheidung gewesen, von Anfang an auf eine vollautomatisierte Schnittstelle zu setzen.

Um besonders kleinen und mittelgroßen Stadtwerken einen schnellen und einfachen Start des operativen Betriebs der intelligenten Messsysteme zu ermöglichen, hat Voltaris eine einfache Übergangslösung, ein internetbasiertes Frontend, im Einsatz. Damit müssen die Messstellenbetreiber nicht warten, bis sie eine vollautomatisierte Schnittstelle verfügbar haben, sondern können Stammdaten, beispielsweise der Messlokation, darüber eintragen und dem GWA-System verfügbar machen.

Globaler Chip-Mangel behindert den Smart Meter Rollout

Neben dem Schnittstellenproblem gibt es allerdings noch ein viel grundsätzlicheres Thema für die Messstellenbetreiber: Sie müssen überhaupt erst einmal Smart Meter Gateways und elektronische Zähler zur Verfügung haben, um ihrer Rollout-Verpflichtung nachzukommen.

„Wir gehen von etwa 8.000 Pflichteinbaufällen intelligenter Messsysteme aus“, rechnet Alexander Schneider vor. Demnach müsste GGEW bis Februar 2023 − sofern die Fristen infolge der anstehenden Markterklärung nicht neu festgelegt werden − rund 800 Geräte verbaut haben. Diese Zahl hält der Projektleiter beim südhessischen Versorger unter den aktuellen Gegebenheiten für ein sehr ambitioniertes Ziel. „Denn wer nichts hat, kann nichts verbauen. Da hilft es auch nicht, dass wir zertifizierte Gateway-Hersteller und eine Markterklärung haben.“
Bei den Stadtwerken Bad Kreuznach ist die Situation ähnlich. Die rund 240 intelligenten Messsysteme, die der grundzuständige Messstellenbetreiber als zehn-prozentigen Pflichtteil bis Februar des kommenden Jahres ins Feld bringen müsste, sind laut Christian Schneider unter den aktuellen Voraussetzungen ein ambitioniertes Ziel. „Aber es ist zu schaffen“, fügt er hinzu, „denn wir konnten uns über die Anwendergemeinschaft bereits einen Teil der Jahresmenge sichern.“

Pflichteinbau-Quote ist „ambitioniert“

Sowohl die Stadtwerke Bad Kreuznach als auch GGEW haben Voltaris mit der Gateway-Administration und der Beschaffung ihrer Smart Meter Gateways beauftragt und nehmen beispielsweise die Wareneingangsprüfung beziehungsweise das Qualitätsmanagement des Metering-Dienstleisters in Anspruch. Doch der weltweite Mangel an Chips, um die die Automobilindustrie, die Elektroindustrie und andere Hightech-Branchen konkurrieren, verursacht derzeit Lieferprobleme bei den Smart-Meter-Gateway-Herstellern und bringt damit den Rollout ins Stocken.

Den vollständigen Beitrag zum Smart Meter Rollout und was die Anbieter der Smart Meter Gateways – Theben, PPC, EMH Metering und Sagemcom Dr. Neuhaus – zur aktuellen Liefersituation sagen, lesen Sie in der Mai-Ausgabe von Energie & Management.


 

Mittwoch, 27.04.2022, 16:03 Uhr
Fritz Wilhelm

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