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Energie & Management > Kohle - Reserveblock in Mannheimer Steinkohlekraftwerk reaktiviert
Quelle: Pixabay / Monika
Kohle

Reserveblock in Mannheimer Steinkohlekraftwerk reaktiviert

Der Reserveblock 7 des GKM kommt von Januar bis längstens Ende März 2024 wieder ans Netz. Die Betreiber lassen damit insgesamt vier Blöcke mit Steinkohle laufen.
Die Betreiber des Großkraftwerks Mannheim (GKM) bringen Block 7 noch im Januar zurück an den Strommarkt. Dies beschloss der GKM-Aufsichtsrat Ende Dezember und teilte es dem Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW sowie der Bundesnetzagentur mit. Das Mannheimer Kohlekraftwerk will den bisherigen Reserveblock wieder für längere Zeit, bis längstens Ende März 2024, einsetzen, um zur Einsparung von Erdgas beizutragen. 

Block 7 befindet sich auf Anordnung der Bundesnetzagentur seit Mai 2020 in der sogenannten Netzreserve und durfte seitdem ausschließlich bei begründetem Bedarf vom Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Netzstabilität angefordert werden. Mit der Rückkehr in den Markt wird der 475-MW-Block nun uneingeschränkt für die Energiebereitstellung für Mannheim und die Region zur Verfügung stehen. Die Anlage kann im Strom für rechnerisch bis zu einer Million Haushalte bereitstellen. 

Versorgung sichern 

„Mit diesem Schritt leistet unser Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Gas im Rahmen der Stromerzeugung, um damit die Versorgung der Menschen und der Industrie bei bestehender Gasmangellage sicherstellen zu können“, erläuterte Holger Becker, kaufmännischer Vorstand des GKM, den Beschluss des Aufsichtsrats. Die Grundlage für die Nutzung sei das Gesetz der Bundesregierung zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken. Von Januar 2023 an werden dann in dem Kraftwerk insgesamt vier Blöcke laufen, die mit Steinkohle betrieben werden. 

Das GKM ist Deutschlands größtes Steinkohle-Kraftwerk. Wegen des Krieges in der Ukraine und ausbleibenden Erdgaslieferungen aus Russland ging als Erstes im August 2022 das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln wieder in Betrieb. Darauf wurde das Kraftwerk Heyden im nordrhein-westfälischen Petershagen reaktiviert. Insgesamt bis zu 15 Braun- und Steinkohlewerke könnten laut Genehmigung der Bundesnetzagentur wieder ans Netz gehen. 

Schlecht für die Klimaschutzziele 

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr von Kohlekraftwerken mit Blick auf den Klimaschutz „als bittere Nachricht“ bezeichnet. Das Ziel, den Kohleausstieg idealerweise schon im Jahr 2030 zu vollenden, bleibe aber bestehen, hatte die Bundesregierung mehrfach betont. In Baden-Württemberg dürfen insgesamt neun Öl- und Kohlekraftwerke wieder voll genutzt werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Das Landesumweltministerium hatte die Entscheidung des Bundeskabinetts vom Sommer 2022 begrüßt. 

2022 stiegen in Deutschland wegen der Rückkehr zur Kohle- und Ölverstromung erstmals seit Jahren wieder die Treibhausgasemissionen aus der Energiewirtschaft an. Nach vorläufigen Zahlen verfehlte Deutschland das dritte Jahr in Folge sein eigenes CO2-Sparziel von 40 Prozent gegenüber 1990. Langfristig sollen die erneuerbaren Energien laut den Plänen von Bund und Ländern verstärkt und beschleunigt ausgebaut werden, um mehr Strom ohne fossile Brennstoffe zu produzieren. 

Das GKM ist ein Gemeinschaftskraftwerk der RWE Generation, der Energie Baden-Württemberg (EnBW) und der MVV Mannheim. Dank Kraft-Wärme-Kopplung ist es hocheffizient. Es stellt Bahnstrom bereit, Drehstrom /(Starkstrom) für Haushalte und Gewerbe und Fernwärme für das Netz der Metropolregion Rhein-Neckar sowie Prozessdampf für benachbarte Industriebetriebe.

Donnerstag, 5.01.2023, 12:46 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Pixabay / Monika
Kohle
Reserveblock in Mannheimer Steinkohlekraftwerk reaktiviert
Der Reserveblock 7 des GKM kommt von Januar bis längstens Ende März 2024 wieder ans Netz. Die Betreiber lassen damit insgesamt vier Blöcke mit Steinkohle laufen.
Die Betreiber des Großkraftwerks Mannheim (GKM) bringen Block 7 noch im Januar zurück an den Strommarkt. Dies beschloss der GKM-Aufsichtsrat Ende Dezember und teilte es dem Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW sowie der Bundesnetzagentur mit. Das Mannheimer Kohlekraftwerk will den bisherigen Reserveblock wieder für längere Zeit, bis längstens Ende März 2024, einsetzen, um zur Einsparung von Erdgas beizutragen. 

Block 7 befindet sich auf Anordnung der Bundesnetzagentur seit Mai 2020 in der sogenannten Netzreserve und durfte seitdem ausschließlich bei begründetem Bedarf vom Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Netzstabilität angefordert werden. Mit der Rückkehr in den Markt wird der 475-MW-Block nun uneingeschränkt für die Energiebereitstellung für Mannheim und die Region zur Verfügung stehen. Die Anlage kann im Strom für rechnerisch bis zu einer Million Haushalte bereitstellen. 

Versorgung sichern 

„Mit diesem Schritt leistet unser Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Gas im Rahmen der Stromerzeugung, um damit die Versorgung der Menschen und der Industrie bei bestehender Gasmangellage sicherstellen zu können“, erläuterte Holger Becker, kaufmännischer Vorstand des GKM, den Beschluss des Aufsichtsrats. Die Grundlage für die Nutzung sei das Gesetz der Bundesregierung zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken. Von Januar 2023 an werden dann in dem Kraftwerk insgesamt vier Blöcke laufen, die mit Steinkohle betrieben werden. 

Das GKM ist Deutschlands größtes Steinkohle-Kraftwerk. Wegen des Krieges in der Ukraine und ausbleibenden Erdgaslieferungen aus Russland ging als Erstes im August 2022 das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln wieder in Betrieb. Darauf wurde das Kraftwerk Heyden im nordrhein-westfälischen Petershagen reaktiviert. Insgesamt bis zu 15 Braun- und Steinkohlewerke könnten laut Genehmigung der Bundesnetzagentur wieder ans Netz gehen. 

Schlecht für die Klimaschutzziele 

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr von Kohlekraftwerken mit Blick auf den Klimaschutz „als bittere Nachricht“ bezeichnet. Das Ziel, den Kohleausstieg idealerweise schon im Jahr 2030 zu vollenden, bleibe aber bestehen, hatte die Bundesregierung mehrfach betont. In Baden-Württemberg dürfen insgesamt neun Öl- und Kohlekraftwerke wieder voll genutzt werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Das Landesumweltministerium hatte die Entscheidung des Bundeskabinetts vom Sommer 2022 begrüßt. 

2022 stiegen in Deutschland wegen der Rückkehr zur Kohle- und Ölverstromung erstmals seit Jahren wieder die Treibhausgasemissionen aus der Energiewirtschaft an. Nach vorläufigen Zahlen verfehlte Deutschland das dritte Jahr in Folge sein eigenes CO2-Sparziel von 40 Prozent gegenüber 1990. Langfristig sollen die erneuerbaren Energien laut den Plänen von Bund und Ländern verstärkt und beschleunigt ausgebaut werden, um mehr Strom ohne fossile Brennstoffe zu produzieren. 

Das GKM ist ein Gemeinschaftskraftwerk der RWE Generation, der Energie Baden-Württemberg (EnBW) und der MVV Mannheim. Dank Kraft-Wärme-Kopplung ist es hocheffizient. Es stellt Bahnstrom bereit, Drehstrom /(Starkstrom) für Haushalte und Gewerbe und Fernwärme für das Netz der Metropolregion Rhein-Neckar sowie Prozessdampf für benachbarte Industriebetriebe.

Donnerstag, 5.01.2023, 12:46 Uhr
Susanne Harmsen

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