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Energie & Management > Österreich - Regierung startet Energiesparkampagne für Haushalte
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Regierung startet Energiesparkampagne für Haushalte

Mit der 3,6 Mio. Euro teuren Aktion soll sich der Energiebedarf der 4 Mio. Haushalte um 11 % verringern lassen. Am Energieeffizienzgesetz wird weiter gearbeitet. 
„Mission 11“ ist der Titel einer 3,6 Mio. Euro teuren Werbekampagne der österreichischen Bundesregierung, um Haushalte zum sparsamen Umgang mit Energie anzuregen. Sie läuft bis Ende März des kommenden Jahres und richtet sich laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) „an alle, die die Möglichkeit zur Umsetzung haben“.

Sozial Schwache seien nicht betroffen. Sie würden im Rahmen anderer Instrumente des Bundes unter anderem beim Austausch energetisch ineffizienter Geräte finanziell unterstützt. Der Titel „Mission 11“ besagt: Wenn sämtliche 4 Mio. Haushalte alle elf „Energiespartipps“ der Kampagne umsetzen, lässt sich deren gesamter Energieverbrauch angeblich um 11 % vermindern. Das habe die Österreichische Energieagentur (AEA) in einer Kurzstudie erhoben, erläuterte Gewessler bei der Präsentation der Kampagne am 12. September in Wien. Unter den Tipps ist das Abdichten von Fenstern und Türen ebenso wie die Reduktion der Duschzeit von fünf auf vier Minuten, das Abtauen von Gefrierschränken und das Nutzen der Energiesparprogramme von Waschmaschinen. Laut Gewessler sind alle „Tipps“ ohne Investitionen und ohne Vorlaufzeit im Alltag umsetzbar: „Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen an der Kampagne beteiligen und danke ihnen dafür schon jetzt.“

Auf die Frage der Redaktion, warum sie statt einer Kampagne mit ungewisser Beteiligung und daher zweifelhafter Wirkung nicht endlich das seit Jahren fällige Energieeffizienzgesetz auf den Weg bringe, beschied die Ministerin: „Das Gesetz und die Kampagne stehen nicht im Gegensatz zueinander.“ Natürlich seien langfristig stabile Rahmenbedingungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Verbrauchsreduktion nötig. Und natürlich werde an dem Gesetz weiterhin gearbeitet. Angesichts des kommenden Winters und möglicher Einschränkungen der Erdgaslieferungen aus Russland gehe es aber um rasch Umsetzbares.
 

„Wahnsinnig banale Maßnahmen“

Der Geschäftsführer der AEA, Franz Angerer, riet den Haushalten, „zwei Monate lang jeden Tag ihre Energieverbrauchswerte aufzuschreiben“ und die Raumtemperatur zu messen. Mit „wahnsinnig banalen Maßnahmen“ lasse sich in Sachen Bedarfsverminderung viel erreichen.

In Arbeit ist Gewessler zufolge auch ein Paket mit verbindlichen Energiesparmaßnahmen, nicht zuletzt im Bereich der Wirtschaft. So sei es fraglich, ob elektrische Werbesujets „auch um drei Uhr früh voll beleuchtet“ sein müssten. Keine verpflichtenden Sparmaßnahmen werde es für Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäuser geben, versicherte die Ministerin. Dort beispielsweise Maximalwerte für die Raumtemperatur in der kalten Jahreszeit vorzuschreiben, sei nicht geplant. Nach seiner Finalisierung im Energieministerium (BMK) müssen die Grünen das Paket mit den verbindlichen Maßnahmen mit ihrem Koalitionspartner abstimmen, der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Einen Zeitplan für die Einführung dieser Maßnahmen nannte Gewessler nicht.

Unterstützt wird die „Mission 11“ vom Elektrizitätswirtschaftsverband Oesterreichs Energie. Generalsekretärin Barbara Schmidt sagte zu, die Botschaften der Kampagne auf allen medialen Kanälen der Branche zu verbreiten.

Montag, 12.09.2022, 13:07 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Regierung startet Energiesparkampagne für Haushalte
Mit der 3,6 Mio. Euro teuren Aktion soll sich der Energiebedarf der 4 Mio. Haushalte um 11 % verringern lassen. Am Energieeffizienzgesetz wird weiter gearbeitet. 
„Mission 11“ ist der Titel einer 3,6 Mio. Euro teuren Werbekampagne der österreichischen Bundesregierung, um Haushalte zum sparsamen Umgang mit Energie anzuregen. Sie läuft bis Ende März des kommenden Jahres und richtet sich laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) „an alle, die die Möglichkeit zur Umsetzung haben“.

Sozial Schwache seien nicht betroffen. Sie würden im Rahmen anderer Instrumente des Bundes unter anderem beim Austausch energetisch ineffizienter Geräte finanziell unterstützt. Der Titel „Mission 11“ besagt: Wenn sämtliche 4 Mio. Haushalte alle elf „Energiespartipps“ der Kampagne umsetzen, lässt sich deren gesamter Energieverbrauch angeblich um 11 % vermindern. Das habe die Österreichische Energieagentur (AEA) in einer Kurzstudie erhoben, erläuterte Gewessler bei der Präsentation der Kampagne am 12. September in Wien. Unter den Tipps ist das Abdichten von Fenstern und Türen ebenso wie die Reduktion der Duschzeit von fünf auf vier Minuten, das Abtauen von Gefrierschränken und das Nutzen der Energiesparprogramme von Waschmaschinen. Laut Gewessler sind alle „Tipps“ ohne Investitionen und ohne Vorlaufzeit im Alltag umsetzbar: „Ich hoffe, dass sich möglichst viele Menschen an der Kampagne beteiligen und danke ihnen dafür schon jetzt.“

Auf die Frage der Redaktion, warum sie statt einer Kampagne mit ungewisser Beteiligung und daher zweifelhafter Wirkung nicht endlich das seit Jahren fällige Energieeffizienzgesetz auf den Weg bringe, beschied die Ministerin: „Das Gesetz und die Kampagne stehen nicht im Gegensatz zueinander.“ Natürlich seien langfristig stabile Rahmenbedingungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Verbrauchsreduktion nötig. Und natürlich werde an dem Gesetz weiterhin gearbeitet. Angesichts des kommenden Winters und möglicher Einschränkungen der Erdgaslieferungen aus Russland gehe es aber um rasch Umsetzbares.
 

„Wahnsinnig banale Maßnahmen“

Der Geschäftsführer der AEA, Franz Angerer, riet den Haushalten, „zwei Monate lang jeden Tag ihre Energieverbrauchswerte aufzuschreiben“ und die Raumtemperatur zu messen. Mit „wahnsinnig banalen Maßnahmen“ lasse sich in Sachen Bedarfsverminderung viel erreichen.

In Arbeit ist Gewessler zufolge auch ein Paket mit verbindlichen Energiesparmaßnahmen, nicht zuletzt im Bereich der Wirtschaft. So sei es fraglich, ob elektrische Werbesujets „auch um drei Uhr früh voll beleuchtet“ sein müssten. Keine verpflichtenden Sparmaßnahmen werde es für Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäuser geben, versicherte die Ministerin. Dort beispielsweise Maximalwerte für die Raumtemperatur in der kalten Jahreszeit vorzuschreiben, sei nicht geplant. Nach seiner Finalisierung im Energieministerium (BMK) müssen die Grünen das Paket mit den verbindlichen Maßnahmen mit ihrem Koalitionspartner abstimmen, der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Einen Zeitplan für die Einführung dieser Maßnahmen nannte Gewessler nicht.

Unterstützt wird die „Mission 11“ vom Elektrizitätswirtschaftsverband Oesterreichs Energie. Generalsekretärin Barbara Schmidt sagte zu, die Botschaften der Kampagne auf allen medialen Kanälen der Branche zu verbreiten.

Montag, 12.09.2022, 13:07 Uhr
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