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Energie & Management > F&E - Redispatch mit
Quelle: Fotolia / alphaspirit
F&E

Redispatch mit "Kleinstflexibilitäten"

E-Autos, Wärmepumpen, PV-Dachanlagen: Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft untersucht digitale Lösungen zur Nutzung kleiner Kapazitäten für den Redispatch.
„Dezentraler Redispatch: Schnittstellen für die Flexibilitätsbereitstellung“, kurz DEER, heißt ein Forschungsprojekt, das kleine Stromerzeuger und -verbraucher für den Netzausgleich erschließen soll. Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und PV-Dachanlagen sollen künftig beitragen, Engpässe im Stromnetz aufzulösen. Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft will dafür digitale Lösungen entwickeln.

Zusammengetan haben sich: das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT), das Institut für Informatik in Oldenburg, die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, das Stromspeicher-Unternehmen „be.storaged“, das Softwarehaus „OLI“ und der österreichische Wetterdienst Ubimet. Das Konsortium startet mit dem Projekt im Oktober. Das Forschungsvorhaben zählt zu den Gewinnern des Förderprogramms „Entwicklung digitaler Technologien“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Der Staat fördert es mit rund zwei Mio. Euro, das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt.

Blockchain-Technologie und künstliche Intelligenz

Ziel sei es, das aggregierte Flexibilitätspotenzial kleinteiliger Anlagen mittels dezentraler Agenten on-the-Edge, also auf dem Endgerät, koordiniert zu steuern, teilt Tennet mit. Das Unternehmen verweist darauf, dass sich im deutschen Übertragungsnetz zunehmend ein Lastfluss von Nord-Ost nach Südwest ergibt. „Vor dem Hintergrund des fehlenden Netzausbaus und fehlender Erzeugungskapazitäten in Süddeutschland stellt uns das Redispatch-Potential innerhalb Deutschlands sowie aus dem europäischen Ausland vor immer größere Herausforderungen“, betont der Netzbetreiber.

Das Konsortium will herausfinden, wie digitale Technologien eine „sichere, robuste und anlagenscharfe Nachweiserbringung und Abrechnung“ kleiner dezentraler Anlagen an der Schnittstelle zu Flexibilitätsplattformen ermöglichen können. Basis dafür soll ein „verteiltes Agentensystem“ sein. Algorithmen mit künstlicher Intelligenz sollen zur Organisation der Anlagen dienen. Sogenannte selbstsouveräne Identitäten (SSI) und Zero-Knowledge-Verfahren (ZHP) sollen die Kommunikation von Stamm- und Bewegungsdaten – ohne Speicherung personenbezogener Daten – per Blockchain-Technologie ermöglichen.

Redispatch bedeute derzeit meist eine „Abregelung von erneuerbarer Erzeugung beziehungsweise das Anfahren von konventionellen Kraftwerken“, so der Fraunhofer-Wirtschaftsinformatiker Dr. Marc-Fabian Körner. „Mit dem aktuellen Redispatch-2.0-Regime, können bereits erste Erneuerbare-Energie- und KWK-Anlagen sowie steuerbare Lasten von mehr als 30 Kilowatt von Netzbetreibern ferngesteuert werden.“ Kleinstflexibilitäten, wie Elektrofahrzeuge oder PV-Dachanlagen, würden in der Regel nicht eingebunden. „Die Integration genau dieser Kleinstflexibilitäten wird in der Zukunft jedoch dazu führen, die Gesamtsystemkosten zu senken sowie die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu fördern“, so der Experte.

Montag, 26.09.2022, 14:51 Uhr
Manfred Fischer
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Redispatch mit "Kleinstflexibilitäten"
E-Autos, Wärmepumpen, PV-Dachanlagen: Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft untersucht digitale Lösungen zur Nutzung kleiner Kapazitäten für den Redispatch.
„Dezentraler Redispatch: Schnittstellen für die Flexibilitätsbereitstellung“, kurz DEER, heißt ein Forschungsprojekt, das kleine Stromerzeuger und -verbraucher für den Netzausgleich erschließen soll. Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und PV-Dachanlagen sollen künftig beitragen, Engpässe im Stromnetz aufzulösen. Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft will dafür digitale Lösungen entwickeln.

Zusammengetan haben sich: das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT), das Institut für Informatik in Oldenburg, die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, das Stromspeicher-Unternehmen „be.storaged“, das Softwarehaus „OLI“ und der österreichische Wetterdienst Ubimet. Das Konsortium startet mit dem Projekt im Oktober. Das Forschungsvorhaben zählt zu den Gewinnern des Förderprogramms „Entwicklung digitaler Technologien“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Der Staat fördert es mit rund zwei Mio. Euro, das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt.

Blockchain-Technologie und künstliche Intelligenz

Ziel sei es, das aggregierte Flexibilitätspotenzial kleinteiliger Anlagen mittels dezentraler Agenten on-the-Edge, also auf dem Endgerät, koordiniert zu steuern, teilt Tennet mit. Das Unternehmen verweist darauf, dass sich im deutschen Übertragungsnetz zunehmend ein Lastfluss von Nord-Ost nach Südwest ergibt. „Vor dem Hintergrund des fehlenden Netzausbaus und fehlender Erzeugungskapazitäten in Süddeutschland stellt uns das Redispatch-Potential innerhalb Deutschlands sowie aus dem europäischen Ausland vor immer größere Herausforderungen“, betont der Netzbetreiber.

Das Konsortium will herausfinden, wie digitale Technologien eine „sichere, robuste und anlagenscharfe Nachweiserbringung und Abrechnung“ kleiner dezentraler Anlagen an der Schnittstelle zu Flexibilitätsplattformen ermöglichen können. Basis dafür soll ein „verteiltes Agentensystem“ sein. Algorithmen mit künstlicher Intelligenz sollen zur Organisation der Anlagen dienen. Sogenannte selbstsouveräne Identitäten (SSI) und Zero-Knowledge-Verfahren (ZHP) sollen die Kommunikation von Stamm- und Bewegungsdaten – ohne Speicherung personenbezogener Daten – per Blockchain-Technologie ermöglichen.

Redispatch bedeute derzeit meist eine „Abregelung von erneuerbarer Erzeugung beziehungsweise das Anfahren von konventionellen Kraftwerken“, so der Fraunhofer-Wirtschaftsinformatiker Dr. Marc-Fabian Körner. „Mit dem aktuellen Redispatch-2.0-Regime, können bereits erste Erneuerbare-Energie- und KWK-Anlagen sowie steuerbare Lasten von mehr als 30 Kilowatt von Netzbetreibern ferngesteuert werden.“ Kleinstflexibilitäten, wie Elektrofahrzeuge oder PV-Dachanlagen, würden in der Regel nicht eingebunden. „Die Integration genau dieser Kleinstflexibilitäten wird in der Zukunft jedoch dazu führen, die Gesamtsystemkosten zu senken sowie die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu fördern“, so der Experte.

Montag, 26.09.2022, 14:51 Uhr
Manfred Fischer

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