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Energie & Management > Politik - Reallabore für Nordhessen gefordert
Quelle: Fotolia / moonrun
Politik

Reallabore für Nordhessen gefordert

Unternehmen aus der Energiebranche, Verbände und Forschungseinrichtungen wollen Nordhessen zur Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme machen.
Mit Forderungen an die Politik haben sich 16 Unterzeichner eines Positionspapiers zu Wort gemeldet. Investitionen in Köpfe, in Technologien und Engagement sind die Eckpunkte, an denen die Politik ansetzen und damit einer Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme den Weg ebnen soll.

Die Landesregierung wird aufgefordert, Mittel für einen Technologiepark Nordhessen zur Verfügung zu stellen. Ähnlich der Fin-Tech-Förderung in Frankfurt könnte so in enger Abstimmung zwischen Wissenschaft, Industrie und Handwerk ein Gründungsökosystem mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energie geschaffen werden. Es seien bereits Aktivitäten in diese Richtung gestartet worden. Mit der entsprechenden Förderung könnten diese jedoch „auf eine neue Stufe“ gehoben werden.

Zwischen Entwicklung und praktischer Umsetzung innovativer Technologien sehen die Unterzeichner des Positionspapiers noch eine „Wirtschaftlichkeitslücke“. Diese könne durch die Finanzierung von Reallaboren geschlossen werden. Etwa 30 Millionen Euro seien dafür notwendig.

Fingerzeig im Hinblick auf die Landtagswahl im Oktober

Schließlich sei auch ein Fonds erforderlich, um innovative Ideen zu validieren. Dessen 2 Millionen Euro sollen zur Finanzierung von Produktprüfphasen im Science Park, dem Innovations- und Gründerzentrum der Universität Kassel, genutzt werden.
Mit den beiden anderen Eckpunkten wollen die Unterzeichner auf die Notwendigkeit einer zukunftsgerichteten Hochschul- und Fachkräfteausbildung aufmerksam machen. Deren Finanzierung solle die Landesregierung sicherstellen.

Darüber hinaus verweist das Positionspapier auf die Notwendigkeit, das Engagement der Menschen zu fördern, die die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region tragen. Dies könne etwa durch die Einrichtung von Anlaufstellen für niedrigschwellige Beratungsangebote oder die Umsetzung von Beteiligungsformaten zur Steigerung der Akzeptanz von Infrastrukturmaßnahmen geschehen.

Schließlich wird die Politik zu einer koordinierten Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und zur strukturellen Förderung des Zubaus von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgefordert.

Mit all diesen Maßnahmen ließen sich die bisherigen Aktivitäten für die Energiewende in der Region flankieren und die Standortvorteile nutzen. Als Beispiele dafür nennen die Unterzeichner unter anderem den Ausbau des VW-Werks in Baunatal zum E-Motoren-Zentrum, die Standorte von SMA Solar und Viessmann, die Zusammenarbeit der EAM Energie und der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit der Stadtwerkeunion Nordhessen bei der Integration der erneuerbaren Energien oder das Smart-City-Projekt der Stadt Kassel.

Das Positionspapier wurde unter anderem von Ute Clement, Präsidentin der Universität Kassel, Roland Heibert und Thomas Meil, Geschäftsführer – Stadtwerkeunion Nordhessen, Jürgen Reinert, Vorstandssprecher der SMA AG, Jenny Huschke, Regionsgeschäftsführerin des DGB Nordhessen, und Reinhard Mackensen, Leiter des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, unterzeichnet.

Die nächsten Landtagswahlen finden in Hessen am 8. Oktober 2023 statt. Vor diesem Hintergrund verstehen die Initiatoren ihre Forderungen auch als Fingerzeig für die künftige Landesregierung – sei es wieder eine schwarz-grüne Koalition wie derzeit oder ein farblich verändertes Kabinett.
 

Montag, 20.02.2023, 15:06 Uhr
Fritz Wilhelm
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Reallabore für Nordhessen gefordert
Unternehmen aus der Energiebranche, Verbände und Forschungseinrichtungen wollen Nordhessen zur Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme machen.
Mit Forderungen an die Politik haben sich 16 Unterzeichner eines Positionspapiers zu Wort gemeldet. Investitionen in Köpfe, in Technologien und Engagement sind die Eckpunkte, an denen die Politik ansetzen und damit einer Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme den Weg ebnen soll.

Die Landesregierung wird aufgefordert, Mittel für einen Technologiepark Nordhessen zur Verfügung zu stellen. Ähnlich der Fin-Tech-Förderung in Frankfurt könnte so in enger Abstimmung zwischen Wissenschaft, Industrie und Handwerk ein Gründungsökosystem mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energie geschaffen werden. Es seien bereits Aktivitäten in diese Richtung gestartet worden. Mit der entsprechenden Förderung könnten diese jedoch „auf eine neue Stufe“ gehoben werden.

Zwischen Entwicklung und praktischer Umsetzung innovativer Technologien sehen die Unterzeichner des Positionspapiers noch eine „Wirtschaftlichkeitslücke“. Diese könne durch die Finanzierung von Reallaboren geschlossen werden. Etwa 30 Millionen Euro seien dafür notwendig.

Fingerzeig im Hinblick auf die Landtagswahl im Oktober

Schließlich sei auch ein Fonds erforderlich, um innovative Ideen zu validieren. Dessen 2 Millionen Euro sollen zur Finanzierung von Produktprüfphasen im Science Park, dem Innovations- und Gründerzentrum der Universität Kassel, genutzt werden.
Mit den beiden anderen Eckpunkten wollen die Unterzeichner auf die Notwendigkeit einer zukunftsgerichteten Hochschul- und Fachkräfteausbildung aufmerksam machen. Deren Finanzierung solle die Landesregierung sicherstellen.

Darüber hinaus verweist das Positionspapier auf die Notwendigkeit, das Engagement der Menschen zu fördern, die die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region tragen. Dies könne etwa durch die Einrichtung von Anlaufstellen für niedrigschwellige Beratungsangebote oder die Umsetzung von Beteiligungsformaten zur Steigerung der Akzeptanz von Infrastrukturmaßnahmen geschehen.

Schließlich wird die Politik zu einer koordinierten Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und zur strukturellen Förderung des Zubaus von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgefordert.

Mit all diesen Maßnahmen ließen sich die bisherigen Aktivitäten für die Energiewende in der Region flankieren und die Standortvorteile nutzen. Als Beispiele dafür nennen die Unterzeichner unter anderem den Ausbau des VW-Werks in Baunatal zum E-Motoren-Zentrum, die Standorte von SMA Solar und Viessmann, die Zusammenarbeit der EAM Energie und der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit der Stadtwerkeunion Nordhessen bei der Integration der erneuerbaren Energien oder das Smart-City-Projekt der Stadt Kassel.

Das Positionspapier wurde unter anderem von Ute Clement, Präsidentin der Universität Kassel, Roland Heibert und Thomas Meil, Geschäftsführer – Stadtwerkeunion Nordhessen, Jürgen Reinert, Vorstandssprecher der SMA AG, Jenny Huschke, Regionsgeschäftsführerin des DGB Nordhessen, und Reinhard Mackensen, Leiter des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, unterzeichnet.

Die nächsten Landtagswahlen finden in Hessen am 8. Oktober 2023 statt. Vor diesem Hintergrund verstehen die Initiatoren ihre Forderungen auch als Fingerzeig für die künftige Landesregierung – sei es wieder eine schwarz-grüne Koalition wie derzeit oder ein farblich verändertes Kabinett.
 

Montag, 20.02.2023, 15:06 Uhr
Fritz Wilhelm

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