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Energie & Management > Bilanz - Q1-Q3: EnBW mit Verlusten
Quelle: Shutterstock / Lisa-S
Bilanz

Q1-Q3: EnBW mit Verlusten

Trotz Verlusten und einer schwachen Windausbeute in den ersten neun Monaten hält die EnBW Energie Baden-Württemberg AG an ihrer Prognose für Gesamtgeschäftsjahr 2021 fest.
In den ersten neun Monaten 2021 erzielte die EnBW mit Sitz in Karlsruhe einen Umsatz von 18,72 Mrd. Euro und damit mehr als im Vorjahreszeitraum mit 13,68 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (Adjusted Ebitda) liegt bei 1,97 Mrd. Euro und damit niedriger (Vorjahr 2,06 Mrd. Euro). Unterm Strich steht für die ersten neun Monate ein Fehlbetrag von 27 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Konzernüberschuss noch bei 250 Mio. Euro.

Hintergrund sind laut Mitteilung außerplanmäßige Abschreibungen auf Kohlekraftwerke im ersten Halbjahr. Zudem hätten schlechtere Windverhältnisse sowohl Offshore als auch Onshore zu dem niedrigeren Quartalsergebnis beigetragen.

Die Corona-Pandemie hatte nach Aussage des Versorgers in den ersten neun Monaten 2021 keine signifikanten Auswirkungen auf das operative Geschäft. Die Ergebnisprognose für das laufende Gesamtjahr 2021 lässt EnBW unverändert bestehen: Das Adjusted Ebitda für das Geschäftsjahr 2021 soll in einer Bandbreite zwischen 2,825 und 2,975 Mrd. Euro liegen. Dies entspricht einer Ergebnissteigerung von 2 bis 7 % im Vergleich zum Vorjahr.

"Trotz unverändert schwacher Windverhältnisse haben wir auch im dritten Quartal weitere Fortschritte gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Ende des laufenden Geschäftsjahres weiter zulegen können und in 2021 dann die fünfte Ergebnissteigerung in Folge schaffen werden", so Finanzvorstand Thomas Kusterer. "Und damit das auch zukünftig so bleibt, werden wir weiter in nachhaltiges Wachstum investieren und den Ausbau von Wind- und Solarenergie, der Strom- und Gasnetze sowie der E-Mobilität und der Telekommunikation fortsetzen."

Die Nettoschulden reduzierten sich im dritten Quartal um 3,55 Mrd. Euro auf nunmehr 10,86 Mrd. Euro. Wesentlich dafür waren höhere erhaltene Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte, erhaltene EEG-Zahlungen sowie ein Anstieg des Zinssatzes bei den Pensionsrückstellungen. Investitionen in Wachstumsprojekte, etwa in den Bereichen erneuerbare Energien und Elektromobilität, stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 12 %.

Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen in den ersten neun Monaten 2021 mit rund 1,71 Mrd. Euro über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (1,52 Mrd. Euro). Dies ist laut EnBW im Wesentlichen auf die erfolgreiche Ersteigerung von Flächenrechten zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien zurückzuführen. Von den Gesamtinvestitionen entfielen rund 73 % auf Wachstumsprojekte, wie etwa den Ausbau der erneuerbaren Energien oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.

Sinkende Ergebnisse bei erneuerbare Energie und Netze

In den einzelnen Geschäftsfeldern des Karlsruher Energieversorgers konnte nur der Vertrieb das Ergebnis steigern. Im Segment "Intelligente Infrastruktur" (Vertrieb) stieg das Adjusted Ebitda in den ersten neun Monaten verglichen zum Vorjahreszeitraum um 37 % auf rund 297 Mio. Euro. Wesentlich für den Anstieg seien ein besseres Ergebnis aus dem Strom- und Gasgeschäft bei allen Vertriebsgesellschaften. Hinzu kam nach Auskunft von EnBW eine positive Ergebnisentwicklung bei der Leipziger EnBW-Tochtergesellschaft Senec.

Das Geschäftsfeld "Systemkritische Infrastruktur" (Netze) liegt mit einem Adjusted Ebitda von 991 Mio. Euro um 3,8 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Ergebnisrückgang ist dabei wesentlich auf den für den Netzausbau erforderlichen gestiegenen Personalaufwand zurückzuführen und konnte von den leicht gestiegenen Erlösen aus der Netznutzung nicht vollständig kompensiert werden.

Das Adjusted Ebitda des Segments "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur" (erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) ging ebenfalls um 11 % zurück. Im Bereich erneuerbare Energien verringerte sich das Adjusted Ebitda dabei um 7 % auf rund 544 Mio. Euro. Vor allem die schlechten Windverhältnisse bei den Offshore- und Onshore-Windparks – sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum langjährigen Mittelwert – trugen zu diesem Rückgang bei, teilte der Konzern mit. Im Bereich thermische Erzeugung und Handel sank das operative Ergebnis um 18 %.

Freitag, 12.11.2021, 12:07 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Bilanz - Q1-Q3: EnBW mit Verlusten
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Q1-Q3: EnBW mit Verlusten
Trotz Verlusten und einer schwachen Windausbeute in den ersten neun Monaten hält die EnBW Energie Baden-Württemberg AG an ihrer Prognose für Gesamtgeschäftsjahr 2021 fest.
In den ersten neun Monaten 2021 erzielte die EnBW mit Sitz in Karlsruhe einen Umsatz von 18,72 Mrd. Euro und damit mehr als im Vorjahreszeitraum mit 13,68 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (Adjusted Ebitda) liegt bei 1,97 Mrd. Euro und damit niedriger (Vorjahr 2,06 Mrd. Euro). Unterm Strich steht für die ersten neun Monate ein Fehlbetrag von 27 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Konzernüberschuss noch bei 250 Mio. Euro.

Hintergrund sind laut Mitteilung außerplanmäßige Abschreibungen auf Kohlekraftwerke im ersten Halbjahr. Zudem hätten schlechtere Windverhältnisse sowohl Offshore als auch Onshore zu dem niedrigeren Quartalsergebnis beigetragen.

Die Corona-Pandemie hatte nach Aussage des Versorgers in den ersten neun Monaten 2021 keine signifikanten Auswirkungen auf das operative Geschäft. Die Ergebnisprognose für das laufende Gesamtjahr 2021 lässt EnBW unverändert bestehen: Das Adjusted Ebitda für das Geschäftsjahr 2021 soll in einer Bandbreite zwischen 2,825 und 2,975 Mrd. Euro liegen. Dies entspricht einer Ergebnissteigerung von 2 bis 7 % im Vergleich zum Vorjahr.

"Trotz unverändert schwacher Windverhältnisse haben wir auch im dritten Quartal weitere Fortschritte gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Ende des laufenden Geschäftsjahres weiter zulegen können und in 2021 dann die fünfte Ergebnissteigerung in Folge schaffen werden", so Finanzvorstand Thomas Kusterer. "Und damit das auch zukünftig so bleibt, werden wir weiter in nachhaltiges Wachstum investieren und den Ausbau von Wind- und Solarenergie, der Strom- und Gasnetze sowie der E-Mobilität und der Telekommunikation fortsetzen."

Die Nettoschulden reduzierten sich im dritten Quartal um 3,55 Mrd. Euro auf nunmehr 10,86 Mrd. Euro. Wesentlich dafür waren höhere erhaltene Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte, erhaltene EEG-Zahlungen sowie ein Anstieg des Zinssatzes bei den Pensionsrückstellungen. Investitionen in Wachstumsprojekte, etwa in den Bereichen erneuerbare Energien und Elektromobilität, stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 12 %.

Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen in den ersten neun Monaten 2021 mit rund 1,71 Mrd. Euro über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (1,52 Mrd. Euro). Dies ist laut EnBW im Wesentlichen auf die erfolgreiche Ersteigerung von Flächenrechten zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien zurückzuführen. Von den Gesamtinvestitionen entfielen rund 73 % auf Wachstumsprojekte, wie etwa den Ausbau der erneuerbaren Energien oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.

Sinkende Ergebnisse bei erneuerbare Energie und Netze

In den einzelnen Geschäftsfeldern des Karlsruher Energieversorgers konnte nur der Vertrieb das Ergebnis steigern. Im Segment "Intelligente Infrastruktur" (Vertrieb) stieg das Adjusted Ebitda in den ersten neun Monaten verglichen zum Vorjahreszeitraum um 37 % auf rund 297 Mio. Euro. Wesentlich für den Anstieg seien ein besseres Ergebnis aus dem Strom- und Gasgeschäft bei allen Vertriebsgesellschaften. Hinzu kam nach Auskunft von EnBW eine positive Ergebnisentwicklung bei der Leipziger EnBW-Tochtergesellschaft Senec.

Das Geschäftsfeld "Systemkritische Infrastruktur" (Netze) liegt mit einem Adjusted Ebitda von 991 Mio. Euro um 3,8 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Ergebnisrückgang ist dabei wesentlich auf den für den Netzausbau erforderlichen gestiegenen Personalaufwand zurückzuführen und konnte von den leicht gestiegenen Erlösen aus der Netznutzung nicht vollständig kompensiert werden.

Das Adjusted Ebitda des Segments "Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur" (erneuerbare Energien sowie Thermische Erzeugung und Handel) ging ebenfalls um 11 % zurück. Im Bereich erneuerbare Energien verringerte sich das Adjusted Ebitda dabei um 7 % auf rund 544 Mio. Euro. Vor allem die schlechten Windverhältnisse bei den Offshore- und Onshore-Windparks – sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum langjährigen Mittelwert – trugen zu diesem Rückgang bei, teilte der Konzern mit. Im Bereich thermische Erzeugung und Handel sank das operative Ergebnis um 18 %.

Freitag, 12.11.2021, 12:07 Uhr
Heidi Roider

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