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Energie & Management > Studien - PwC vergleicht ERP-Lösungsanbieter
Quelle: Fotolia / Minerva Studio
Studien

PwC vergleicht ERP-Lösungsanbieter

In einer aktuellen Studie untersucht die Beratungsgesellschaft PwC die Angebote von 16 ERP-Lösungsanbietern. Der Trend geht zu modularen Angeboten.
Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung sind die drei großen Herausforderungen, denen sich die Energieversorgungsunternehmen (EVU) gegenübersehen und die Anpassung von Strategien, Geschäftsmodellen, Produkten und damit auch die Schaffung zukunftsfähiger IT-Architekturen erfordern. Vor diesem Hintergrund hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft "PricewaterhouseCoopers" (PwC) in einer Studie untersucht, inwieweit die Anbieter von Enterprise-Resource-Planning-Lösungen (ERP) die Anforderungen der Unternehmen aus der Energiewirtschaft erfüllen können.

"Die Entwicklung von nachhaltigen Energieprodukten führt in Kombination mit der zunehmenden Dezentralisierung der Stromerzeugung zu immer kleinteiligeren Dienstleistungsangeboten. Zugleich verändern sich im Zuge der Digitalisierung auch die Kundenbedürfnisse massiv", sagt Michael Kopetzki, Partner Energy & Utilities bei PwC Deutschland. Der Redispatch 2.0, der Smart-Meter-Rollout und die zunehmende Gefahr durch Cyberattacken sind zusätzliche Herausforderungen, an die die EVU ihre IT-Infrastruktur anpassen müssen. Dabei stünden allerdings den notwendigen Investitionen in die Modernisierung der IT-Landschaft die zum Teil drastischen Gewinneinbrüche durch die angespannte Lage am Rohstoffmarkt und die Pflicht zur Grund- und Ersatzversorgung entgegen, ergänzt Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland.
 
Impulse für moderne Lösungsarchitekturen

Dank einer Reihe neuer Lösungsanbieter habe es im energiewirtschaftlichen ERP- Umfeld in den vergangenen Jahren aber deutliche Impulse für die Entwicklung moderner Lösungsarchitekturen gegeben, heißt es in der Studie. Moderne Architekturen zeichneten sich unter anderem durch kurze, agile Entwicklungszyklen, eine hohe Modularität und Integrationsfähigkeit auf allen Architekturebenen sowie die Einbettung in ein ganzheitliches Enterprise-Architecture-Management aus. Ein Trend, dem der Studie zufolge auch die klassischen Lösungsanbieter folgen oder gefolgt sind. Alle betrachteten Lösungen stellten webserviceorientierte Zugriffsmöglichkeiten bereit, einige Anbieter verwendeten zudem Open-Source-basierte Module und betteten diese in ihre Produkte ein.

Dieser Trend ermögliche es den EVU, neue Funktionen beispielsweise für die Personalplanung oder Verbrauchsabrechnung in ihr bestehendes System zu integrieren, ohne die komplette Infrastruktur aktualisieren zu müssen, erklärt Michael Kopetzki. Über einen mehrstufigen Roll-Out neuer Funktionen ließen sich bei vielen Anbietern auch die Schnittstellen zu den Kunden digitalisieren, ohne die dahinterliegende Architektur auszutauschen.

Für die Datenerhebung erhielten alle 16 untersuchten Anbieter einen identischen Fragenkatalog, der für die Marktrolle Vertrieb/Lieferant rund 90 Fragen zum funktionalen Lösungsumfang enthielt, für die Marktrolle Netzbetreiber wurden rund 80 Fragen gestellt, für die Marktrolle Messstellenbetreiber rund 70. Zusätzlich wurden etwa 50 Fragen zu den eingesetzten Technologien und zur Philosophie hinter der IT-Lösung gestellt. Nach der Beantwortung der Fragen wurden mit allen Anbietern Interviews geführt.

BEMD-Studie zu Softwareanbietern für Herbst angekündigt

Die nun veröffentlichte PwC-Studie ist nicht die einzige, die sich mit der Frage nach den optimalen Softwarelösungen für die Energiewirtschaft beschäftigt. Der Bundesverband Energiemarktdienstleister (BEMD) hat für September die Veröffentlichung seiner dritten großen "Transparenzstudie" angekündigt und will damit einen weitestgehend vollständigen Marktüberblick über die Abrechnungssysteme in der Energiewirtschaft geben (wir berichteten). Befragt wurden hier 22 Softwareanbieter, die jeweils Angaben zu 380 verschiedenen Beurteilungskriterien gemacht haben. Auch in dieser Untersuchung zeigt sich der Trend zur modularen Beschaffungsstruktur. Die vollständigen Ergebnisse sollen beim BEMD-Bundeskongresses am 14. und 15. September 2022 beim 3. Forum "IT-Lösungen: Meter to Cash" in Kassel vorgestellt werden.

Die vollständige "Marktstudie ERP-Lösungen in der Energiewirtschaft" stellt PwC auf seiner Internetseite zum kostenfreien Download bereit.

Dienstag, 21.06.2022, 17:08 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Studien
PwC vergleicht ERP-Lösungsanbieter
In einer aktuellen Studie untersucht die Beratungsgesellschaft PwC die Angebote von 16 ERP-Lösungsanbietern. Der Trend geht zu modularen Angeboten.
Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung sind die drei großen Herausforderungen, denen sich die Energieversorgungsunternehmen (EVU) gegenübersehen und die Anpassung von Strategien, Geschäftsmodellen, Produkten und damit auch die Schaffung zukunftsfähiger IT-Architekturen erfordern. Vor diesem Hintergrund hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft "PricewaterhouseCoopers" (PwC) in einer Studie untersucht, inwieweit die Anbieter von Enterprise-Resource-Planning-Lösungen (ERP) die Anforderungen der Unternehmen aus der Energiewirtschaft erfüllen können.

"Die Entwicklung von nachhaltigen Energieprodukten führt in Kombination mit der zunehmenden Dezentralisierung der Stromerzeugung zu immer kleinteiligeren Dienstleistungsangeboten. Zugleich verändern sich im Zuge der Digitalisierung auch die Kundenbedürfnisse massiv", sagt Michael Kopetzki, Partner Energy & Utilities bei PwC Deutschland. Der Redispatch 2.0, der Smart-Meter-Rollout und die zunehmende Gefahr durch Cyberattacken sind zusätzliche Herausforderungen, an die die EVU ihre IT-Infrastruktur anpassen müssen. Dabei stünden allerdings den notwendigen Investitionen in die Modernisierung der IT-Landschaft die zum Teil drastischen Gewinneinbrüche durch die angespannte Lage am Rohstoffmarkt und die Pflicht zur Grund- und Ersatzversorgung entgegen, ergänzt Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland.
 
Impulse für moderne Lösungsarchitekturen

Dank einer Reihe neuer Lösungsanbieter habe es im energiewirtschaftlichen ERP- Umfeld in den vergangenen Jahren aber deutliche Impulse für die Entwicklung moderner Lösungsarchitekturen gegeben, heißt es in der Studie. Moderne Architekturen zeichneten sich unter anderem durch kurze, agile Entwicklungszyklen, eine hohe Modularität und Integrationsfähigkeit auf allen Architekturebenen sowie die Einbettung in ein ganzheitliches Enterprise-Architecture-Management aus. Ein Trend, dem der Studie zufolge auch die klassischen Lösungsanbieter folgen oder gefolgt sind. Alle betrachteten Lösungen stellten webserviceorientierte Zugriffsmöglichkeiten bereit, einige Anbieter verwendeten zudem Open-Source-basierte Module und betteten diese in ihre Produkte ein.

Dieser Trend ermögliche es den EVU, neue Funktionen beispielsweise für die Personalplanung oder Verbrauchsabrechnung in ihr bestehendes System zu integrieren, ohne die komplette Infrastruktur aktualisieren zu müssen, erklärt Michael Kopetzki. Über einen mehrstufigen Roll-Out neuer Funktionen ließen sich bei vielen Anbietern auch die Schnittstellen zu den Kunden digitalisieren, ohne die dahinterliegende Architektur auszutauschen.

Für die Datenerhebung erhielten alle 16 untersuchten Anbieter einen identischen Fragenkatalog, der für die Marktrolle Vertrieb/Lieferant rund 90 Fragen zum funktionalen Lösungsumfang enthielt, für die Marktrolle Netzbetreiber wurden rund 80 Fragen gestellt, für die Marktrolle Messstellenbetreiber rund 70. Zusätzlich wurden etwa 50 Fragen zu den eingesetzten Technologien und zur Philosophie hinter der IT-Lösung gestellt. Nach der Beantwortung der Fragen wurden mit allen Anbietern Interviews geführt.

BEMD-Studie zu Softwareanbietern für Herbst angekündigt

Die nun veröffentlichte PwC-Studie ist nicht die einzige, die sich mit der Frage nach den optimalen Softwarelösungen für die Energiewirtschaft beschäftigt. Der Bundesverband Energiemarktdienstleister (BEMD) hat für September die Veröffentlichung seiner dritten großen "Transparenzstudie" angekündigt und will damit einen weitestgehend vollständigen Marktüberblick über die Abrechnungssysteme in der Energiewirtschaft geben (wir berichteten). Befragt wurden hier 22 Softwareanbieter, die jeweils Angaben zu 380 verschiedenen Beurteilungskriterien gemacht haben. Auch in dieser Untersuchung zeigt sich der Trend zur modularen Beschaffungsstruktur. Die vollständigen Ergebnisse sollen beim BEMD-Bundeskongresses am 14. und 15. September 2022 beim 3. Forum "IT-Lösungen: Meter to Cash" in Kassel vorgestellt werden.

Die vollständige "Marktstudie ERP-Lösungen in der Energiewirtschaft" stellt PwC auf seiner Internetseite zum kostenfreien Download bereit.

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Katia Meyer-Tien

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