Polizei schnappt PV-Diebesbande

Die Beamten hatten die Bande aus Polen schon länger im Verdacht. Doch um sie auf frischer Tat zu erwischen, war Geduld notwendig – und eine konzertierte Aktion: Nachdem ihre Einreise beobachtet worden sei, habe man kurzfristig einen Einsatz organisiert, teilten das Polizeipräsidium Brandenburg und die Staatsanwalt in Frankfurt an der Oder mit. Sechs Polen im Alter zwischen 25 und 49 zogen Beamte der Landes- und Bundespolizei aus dem Verkehr, nachdem die sich Solartechnik gekrallt hatten.

Die Bande war mit einem Pkw und Transporter unterwegs. Auf der Ladenfläche des Kleinlasters fand die Polizei nach eigenen Angaben Wechselrichter im Wert von rund 80.000 Euro. Gegen alle sechs Personen ergingen Haftbefehle, sie seien in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten gebracht worden. Die Fahnder bringen sie mit mehreren Raubzügen in der Region in Verbindung. Gegenstand der Ermittlungen seien insbesondere Diebstähle von PV-Technik in der Gegend des Oderbruchs, in Südbrandenburg, aber auch an weiteren Orten.

Beute in Millionenhöhe

Seit Dezember 2019 ermittelt das LKA gegen Banden aus Polen, die Solarmodule und Wechselrichtern aus Solarparks und anderen Solaranlagen stehlen. Im Dezember 2020 wurde eine grenzübergreifend arbeitende Ermittlungsgruppe geschaffen, seither tauschen sich Polizei-, Grenz- und Zollbehörden in der „OEG Solar“ aus.

Nach Polizeiangaben haben Diebe im laufenden Jahr bereits bei fünf Solaranlagen in Brandenburg zugeschlagen. Der Wert der Beute belaufe sich auf mehr als 260.000 Euro. Im Jahr 2021 gab es laut Behörden insgesamt 49 Fälle, dabei wurde Solartechnik im Wert von 1,8 Mio. Euro geklaut.

Auch in anderen Region blüht das dunkle Geschäft. Beispiel Sachsen: Im ersten Halbjahr 2021 demontierten Diebe nach Zahlen des LKA dort Technik im Wert von knapp 380.000 Euro – im gleichen Zeitraum im Vorjahr betrug dieser Schaden 67.000 Euro. Die Täter seien meist gut organisiert, begehrte Ziele seien Dächer abgelegener Hallen und Solarparks, bilanzieren die Kriminaler.