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Energie & Management > Windkraft Onshore - Kupferdiebstahl aus Wind- und PV-Anlagen mit Millionenschäden
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Windkraft Onshore

Kupferdiebstahl aus Wind- und PV-Anlagen mit Millionenschäden

Die Zahl der Einbrüche in Wind- und Freiflächen-Solaranlagen hat sich in Sachsen-Anhalt mehr als verdoppelt. Der Schaden übersteigt dieses Jahr in beiden Technologien die Million.
Der Kupferdiebstahl aus bestehenden Wind- und Freiflächen-Solarparks feiert derzeit in Sachsen-Anhalt fröhliche Urständ. Der Schaden allein an Windkraftanlagen durch den Verlust des Kupfers sowie durch die Einbruchschäden hat sich in den ersten elfeinhalb Monaten 2023 gegenüber 2020 auf 1,5 Millionen Euro verdoppelt. Das ergibt eine Datenbank-Recherche des dortigen Landeskriminalamtes (LKA), aus der die Regionalzeitung Magdeburger Volksstimme zitiert. Bislang wurden in diesem Jahr 50 Diebstähle aus Windrädern gemeldet, mehr als in den Jahren 2020 und 2021 zusammen.

​Bei der Freiflächen-Photovoltaik sieht es ähnlich bedenklich aus: In dem Bereich zählte das LKA dieses Jahr demnach rund 60 Einbruchdiebstähle mit einem Schaden von 1 Million Euro. Bisher lag er jährlich bei ungefähr 800.000 Euro.

Dreistes Vorgehen

Die Täter gehen teilweise dreist vor: Erst am 17. November hatte ein Servicetechniker wegen einer Störungsmeldung im Windpark in Dardesheim im Harz entdeckt, dass Kupferdiebe mindestens 120 Meter Kabel entwendet und den Fahrstuhl einer Windenergieanlage beschädigt hatten. Die Täter hatten es nicht sonderlich eilig: Sie entfernten teilweise noch am Tatort die Kabelummantelung vom Kupfer. Der Schaden wird auf 330.000 Euro geschätzt, von den Tätern gibt es angeblich keine Spur.

Im September stand ein Windrad in Bretsch bei Seehausen in der Altmark zwei Wochen lang wegen abgeschnittener und entwendeter Kabel still. Der Eigentümer der Windanlage sah mitten in der Nacht von seinem Fahrrad aus, nachdem er von der Anlage einen Alarm aufs Handy bekommen hatte, in 300 Metern Entfernung einen Transporter auf der Flucht. Die Diebe kehrten später zurück und wurden von der mittlerweile herbeigerufenen Polizei verfolgt − erfolglos.
 

Im April hatten Kupferdiebe in Schwanebeck im Harz aus einem einzigen PV-Park 29 Paletten Wechselrichter-Kabel und ein 1,6 Kilometer langes weiteres Kabel entwendet. Schaden: 400.000 Euro.

In Windenergieanlagen sind 25 bis 30 Tonnen Kupfer verbaut, vor allem im Generator und in den Kabeln. Laut Bundesverband Windenergie (BWE) wird Kupfer in Anlagen der neuesten Generation durch Alu ersetzt.

Dienstag, 21.11.2023, 15:56 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Kupferdiebstahl aus Wind- und PV-Anlagen mit Millionenschäden
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Windkraft Onshore
Kupferdiebstahl aus Wind- und PV-Anlagen mit Millionenschäden
Die Zahl der Einbrüche in Wind- und Freiflächen-Solaranlagen hat sich in Sachsen-Anhalt mehr als verdoppelt. Der Schaden übersteigt dieses Jahr in beiden Technologien die Million.
Der Kupferdiebstahl aus bestehenden Wind- und Freiflächen-Solarparks feiert derzeit in Sachsen-Anhalt fröhliche Urständ. Der Schaden allein an Windkraftanlagen durch den Verlust des Kupfers sowie durch die Einbruchschäden hat sich in den ersten elfeinhalb Monaten 2023 gegenüber 2020 auf 1,5 Millionen Euro verdoppelt. Das ergibt eine Datenbank-Recherche des dortigen Landeskriminalamtes (LKA), aus der die Regionalzeitung Magdeburger Volksstimme zitiert. Bislang wurden in diesem Jahr 50 Diebstähle aus Windrädern gemeldet, mehr als in den Jahren 2020 und 2021 zusammen.

​Bei der Freiflächen-Photovoltaik sieht es ähnlich bedenklich aus: In dem Bereich zählte das LKA dieses Jahr demnach rund 60 Einbruchdiebstähle mit einem Schaden von 1 Million Euro. Bisher lag er jährlich bei ungefähr 800.000 Euro.

Dreistes Vorgehen

Die Täter gehen teilweise dreist vor: Erst am 17. November hatte ein Servicetechniker wegen einer Störungsmeldung im Windpark in Dardesheim im Harz entdeckt, dass Kupferdiebe mindestens 120 Meter Kabel entwendet und den Fahrstuhl einer Windenergieanlage beschädigt hatten. Die Täter hatten es nicht sonderlich eilig: Sie entfernten teilweise noch am Tatort die Kabelummantelung vom Kupfer. Der Schaden wird auf 330.000 Euro geschätzt, von den Tätern gibt es angeblich keine Spur.

Im September stand ein Windrad in Bretsch bei Seehausen in der Altmark zwei Wochen lang wegen abgeschnittener und entwendeter Kabel still. Der Eigentümer der Windanlage sah mitten in der Nacht von seinem Fahrrad aus, nachdem er von der Anlage einen Alarm aufs Handy bekommen hatte, in 300 Metern Entfernung einen Transporter auf der Flucht. Die Diebe kehrten später zurück und wurden von der mittlerweile herbeigerufenen Polizei verfolgt − erfolglos.
 

Im April hatten Kupferdiebe in Schwanebeck im Harz aus einem einzigen PV-Park 29 Paletten Wechselrichter-Kabel und ein 1,6 Kilometer langes weiteres Kabel entwendet. Schaden: 400.000 Euro.

In Windenergieanlagen sind 25 bis 30 Tonnen Kupfer verbaut, vor allem im Generator und in den Kabeln. Laut Bundesverband Windenergie (BWE) wird Kupfer in Anlagen der neuesten Generation durch Alu ersetzt.

Dienstag, 21.11.2023, 15:56 Uhr
Georg Eble

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