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Energie & Management > Windkraft Onshore - Politprominenz würdigt Wald-Windpark nach schwieriger Geburt
Quelle: Pixabay / Sebastian Ganso
Windkraft Onshore

Politprominenz würdigt Wald-Windpark nach schwieriger Geburt

Vier Windturbinen, viel Auflauf. Bundes- und Landespolitik ist zugegen, um einen Windpark in Südwestfalens Wald zu würdigen, für den zehn Jahre und ein Prozess ins Land gehen mussten.
In der Windkraft in deutschen Wäldern sieht die Branche und zunehmend auch die Politik einen wesentlichen Faktor, um den Ausbau dieser regenerativen Energieerzeugung zu forcieren. Dass ein Windpark mit vier Anlagen im südwestfälischen Bad Berleburg nun etliche Hürden überwinden konnte, ist den Entwicklern Bestätigung und den grünen Energieministern von Bund und Land einen Abstecher wert.

So haben Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seine Amts- und Parteikollegin aus NRW, Mona Neubaur, ihr Erscheinen angekündigt, um am 6. Juni bei der offiziellen Inbetriebnahme von vier Vestas-Turbinen (je 3,6 MW Leistung) dabei zu sein. Die Hürden für die speziellen Anlagen, deren Rotoren sich seit Spätsommer 2022 im Forst von Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg drehen, ließen die Wartezeit bis zur ersten Stromproduktion auf satte zehn Jahre anwachsen.

Die abgewählte CDU-FDP-Landesregierung (2017 bis 2022) hatte erst spät ihren Widerstand gegen die Windkraft aufgegeben und ihre Bereitschaft zur Öffnung von Flächen mit geschädigten Wäldern signalisiert. Gegen den Windpark „Arfeld“ hatte aber zuvor auch noch die Kommune Bad Berleburg Einwände und rechtliche Schritte eingeleitet, die Klage im Herbst 2021 letztlich doch wieder zurückgezogen. Die nun in Düsseldorf regierende Koalition aus CDU und Grünen hatte in einem Erlass im Dezember 2022 weitere Klarheit damit geschaffen, dass geschädigte Waldflächen nunmehr "regelmäßig" für Windkraftprojekte "zur Verfügung stehen".

Viel Mut und langer Atem für "perfekte Symbiose"

Für den Forstbesitzer, zugleich Chef der Wittgenstein New Energy-Gruppe, zeige sein Projekt, dass es "viel Mut und einen langen Atem" für Windenergie-Projekte in Deutschland brauche. Dabei bildeten Windkraft und Wald bei seinem Projekt "eine perfekte Symbiose". Der Verbrauch der benötigten (geschädigten) Fläche mit drei Hektar falle einserseits sehr gering aus, andererseits fließe Geld aus dem Stromertrag in die Aufforstung von rund 200 Hektar Kalamitätsflächen.

Für den Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) sei die Öffnung geschädigter, also Kalamitätsflächen und der Wirtschaftswälder generell "unverzichtbar, will die Landesregierung ihre Ziele beim Windkraftausbau erreichen", so der Geschäftsführer Christian Mildenberger. Schwarz-Grün in NRW hat versprochen, bis zum Ende der Legislaturperiode im Mai 2027 mindestens 1.000 neue Anlagen zu errichten. Laut Fachagentur Windenergie an Land ist das Potenzial im Bundesland groß: Bis Ende 2022 erreichten die bestehenden 114 Wald-Windturbinen (322 MW Leistung) lediglich einen Anteil von 3 Prozent an allen NRW-Anlagen.

In ganz Deutschland ernteten zum selben Zeitpunkt etwa 2.350 Anlagen ihren Strom in unmittelbarer Nachbarschaft von Bäumen. Mut macht der Branche bundesweit ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes aus dem vergangenen Herbst. Die Richter erklärten ein generelles Verbot von Windenergieanlagen in Wäldern, das das Land Thüringen durchgesetzt hatte, für verfassungswidrig. Diese Regel greife unzulässig in das Eigentumsrecht von Waldbesitzern ein.

Der LEE NRW hofft nun darauf, dass auch vor dem Hintergrund dieser Entscheidung in allen Bundesländern "schneller neue Flächen für Windenergieanlagen in Forstwäldern genehmigt werden". Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg jedenfalls steckt mit seiner Unternehmensgruppe bereits in den Vorbereitungen für drei weitere Windparks in Waldgebieten.

Freitag, 2.06.2023, 16:18 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Windkraft Onshore - Politprominenz würdigt Wald-Windpark nach schwieriger Geburt
Quelle: Pixabay / Sebastian Ganso
Windkraft Onshore
Politprominenz würdigt Wald-Windpark nach schwieriger Geburt
Vier Windturbinen, viel Auflauf. Bundes- und Landespolitik ist zugegen, um einen Windpark in Südwestfalens Wald zu würdigen, für den zehn Jahre und ein Prozess ins Land gehen mussten.
In der Windkraft in deutschen Wäldern sieht die Branche und zunehmend auch die Politik einen wesentlichen Faktor, um den Ausbau dieser regenerativen Energieerzeugung zu forcieren. Dass ein Windpark mit vier Anlagen im südwestfälischen Bad Berleburg nun etliche Hürden überwinden konnte, ist den Entwicklern Bestätigung und den grünen Energieministern von Bund und Land einen Abstecher wert.

So haben Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seine Amts- und Parteikollegin aus NRW, Mona Neubaur, ihr Erscheinen angekündigt, um am 6. Juni bei der offiziellen Inbetriebnahme von vier Vestas-Turbinen (je 3,6 MW Leistung) dabei zu sein. Die Hürden für die speziellen Anlagen, deren Rotoren sich seit Spätsommer 2022 im Forst von Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg drehen, ließen die Wartezeit bis zur ersten Stromproduktion auf satte zehn Jahre anwachsen.

Die abgewählte CDU-FDP-Landesregierung (2017 bis 2022) hatte erst spät ihren Widerstand gegen die Windkraft aufgegeben und ihre Bereitschaft zur Öffnung von Flächen mit geschädigten Wäldern signalisiert. Gegen den Windpark „Arfeld“ hatte aber zuvor auch noch die Kommune Bad Berleburg Einwände und rechtliche Schritte eingeleitet, die Klage im Herbst 2021 letztlich doch wieder zurückgezogen. Die nun in Düsseldorf regierende Koalition aus CDU und Grünen hatte in einem Erlass im Dezember 2022 weitere Klarheit damit geschaffen, dass geschädigte Waldflächen nunmehr "regelmäßig" für Windkraftprojekte "zur Verfügung stehen".

Viel Mut und langer Atem für "perfekte Symbiose"

Für den Forstbesitzer, zugleich Chef der Wittgenstein New Energy-Gruppe, zeige sein Projekt, dass es "viel Mut und einen langen Atem" für Windenergie-Projekte in Deutschland brauche. Dabei bildeten Windkraft und Wald bei seinem Projekt "eine perfekte Symbiose". Der Verbrauch der benötigten (geschädigten) Fläche mit drei Hektar falle einserseits sehr gering aus, andererseits fließe Geld aus dem Stromertrag in die Aufforstung von rund 200 Hektar Kalamitätsflächen.

Für den Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) sei die Öffnung geschädigter, also Kalamitätsflächen und der Wirtschaftswälder generell "unverzichtbar, will die Landesregierung ihre Ziele beim Windkraftausbau erreichen", so der Geschäftsführer Christian Mildenberger. Schwarz-Grün in NRW hat versprochen, bis zum Ende der Legislaturperiode im Mai 2027 mindestens 1.000 neue Anlagen zu errichten. Laut Fachagentur Windenergie an Land ist das Potenzial im Bundesland groß: Bis Ende 2022 erreichten die bestehenden 114 Wald-Windturbinen (322 MW Leistung) lediglich einen Anteil von 3 Prozent an allen NRW-Anlagen.

In ganz Deutschland ernteten zum selben Zeitpunkt etwa 2.350 Anlagen ihren Strom in unmittelbarer Nachbarschaft von Bäumen. Mut macht der Branche bundesweit ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes aus dem vergangenen Herbst. Die Richter erklärten ein generelles Verbot von Windenergieanlagen in Wäldern, das das Land Thüringen durchgesetzt hatte, für verfassungswidrig. Diese Regel greife unzulässig in das Eigentumsrecht von Waldbesitzern ein.

Der LEE NRW hofft nun darauf, dass auch vor dem Hintergrund dieser Entscheidung in allen Bundesländern "schneller neue Flächen für Windenergieanlagen in Forstwäldern genehmigt werden". Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg jedenfalls steckt mit seiner Unternehmensgruppe bereits in den Vorbereitungen für drei weitere Windparks in Waldgebieten.

Freitag, 2.06.2023, 16:18 Uhr
Volker Stephan

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