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Energie & Management > Bilanz - OMV: Gewinn sinkt um knapp 31 Prozent
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

OMV: Gewinn sinkt um knapp 31 Prozent

Die niedrigeren Preise für Öl und Gas sowie das schlechtere Chemiegeschäft ließen die Erträge schrumpfen. Generaldirektor Alfred Stern zeigte sich dennoch zufrieden.
Es sei das „zweithöchste Ergebnis, das die OMV in ihrer Unternehmensgeschichte im ersten Quartal eines Geschäftsjahres erzielte.“ So kommentierte Generaldirektor Alfred Stern die Bilanzzahlen, die er am 28. April präsentierte. Diesen zufolge lagen die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2023 bei 10,96 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Quartal 2022 ist dies ein Rückgang um 30,8 Prozent. Ebenfalls um 30,8 Prozent sank der Quartalsgewinn, der sich auf 592 Millionen Euro beläuft. Geschuldet war dies dem Quartalsbericht zufolge vor allem den gesunkenen Erdgaspreisen sowie den geringeren Erträgen der Geschäftsbereiche Chemicals & Materials sowie Energy.

Ihren durchschnittlich realisierten Gaspreis im ersten Quartal 2023 beziffert die OMV mit 35,13 Euro/MWh. Dies ist um 7,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022, in dem sie 37,93 Euro/MWh erlöst hatte. Deutlich verringert hat sich ferner der durchschnittlich realisierte Ölpreis des Konzerns, der mit 77,99 US-Dollar/Barrel um 13,8 Prozent unter den 90,46 US-Dollar des ersten Quartals 2022 lag. Überdies musste die OMV wegen der „Volatilität der Erdgaslieferungen aus Russland“ negative Sondereffekte von 524 Millionen Euro aus Geschäften zur Absicherung ihres Erdgaspreises hinnehmen.

Chemiegeschäft: „Schwächeres Marktumfeld“

Im Chemiegeschäft wiederum schlug laut Stern insbesondere das „schwächere Marktumfeld“ zu Buche. Bemerkbar machten sich laut dem Quartalsbericht „signifikant negative Lagerbewertungseffekte“, ein „starker Rückgang der Polyolefin-Referenzmargen, gesunkene Verkaufsmengen sowie ein erheblich schwächerer Beitrags des Stickstoffgeschäfts“. Das Stickstoffgeschäft betrifft vor allem den Kunststoff- und Düngemittelkonzern Borealis, an dem die OMV 75 Prozent hält.

Der Geschäftsbereich „Fuels & Feedstock“ schließlich verzeichnete im ersten Quartal 2023 einen Lagerhaltungsverlust von 164 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung dessen sowie positiver Sondereffekte von rund 9,0 Millionen Euro belief sich das operative Ergebnis des Bereichs auf 427 Millionen Euro. Gegenüber den 619 Millionen Euro des ersten Quartals 2022 ist dies ein Rückgang um 31 Prozent.

Stern zeigte sich dennoch zufrieden: „Wir sind mit unserem integriertem Geschäftsmodell gut aufgestellt. Es war ein wirklich gutes Quartal für die OMV.“ Für dieses Jahr erwartet die OMV einen durchschnittlichen Preis für Rohöl der Marke Brent von mehr als 80 US-Dollar/Barrel, verglichen mit 101 US-Dollar im vergangenen Jahr. Ihren voraussichtlich erzielbaren Gaspreis beziffert sie mit rund 35 Euro/MWh, was gegenüber den 54 Euro des Jahres 2022 ein Rückgang um rund 35,2 Prozent wäre. Angaben zur voraussichtlichen Höhe der Umsatzerlöse sowie des Konzernzgewinns für das Gesamtjahr machte die OMV wie üblich nicht.

Neptun Deep: Entscheidung weiter offen

Zum Vorhaben, das Offshore-Gasfeld Neptun Deep im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres zu erschließen, wiederholte Stern die Ankündigung, die finale Investitionsentscheidung bis zur Jahresmitte zu treffen. Weil Österreich den Schengen-Beitritt Rumäniens blockiert, bestehen Unstimmigkeiten zwischen den Regierungen der beiden Staaten. Daher gibt es Spekulationen, dass das Neptun-Deep-Projekt scheitern könnte. Bekanntlich ist die Republik Österreich an der OMV mit 31,5 Prozent beteiligt.

Freitag, 28.04.2023, 12:14 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Bilanz - OMV: Gewinn sinkt um knapp 31 Prozent
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz
OMV: Gewinn sinkt um knapp 31 Prozent
Die niedrigeren Preise für Öl und Gas sowie das schlechtere Chemiegeschäft ließen die Erträge schrumpfen. Generaldirektor Alfred Stern zeigte sich dennoch zufrieden.
Es sei das „zweithöchste Ergebnis, das die OMV in ihrer Unternehmensgeschichte im ersten Quartal eines Geschäftsjahres erzielte.“ So kommentierte Generaldirektor Alfred Stern die Bilanzzahlen, die er am 28. April präsentierte. Diesen zufolge lagen die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2023 bei 10,96 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Quartal 2022 ist dies ein Rückgang um 30,8 Prozent. Ebenfalls um 30,8 Prozent sank der Quartalsgewinn, der sich auf 592 Millionen Euro beläuft. Geschuldet war dies dem Quartalsbericht zufolge vor allem den gesunkenen Erdgaspreisen sowie den geringeren Erträgen der Geschäftsbereiche Chemicals & Materials sowie Energy.

Ihren durchschnittlich realisierten Gaspreis im ersten Quartal 2023 beziffert die OMV mit 35,13 Euro/MWh. Dies ist um 7,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022, in dem sie 37,93 Euro/MWh erlöst hatte. Deutlich verringert hat sich ferner der durchschnittlich realisierte Ölpreis des Konzerns, der mit 77,99 US-Dollar/Barrel um 13,8 Prozent unter den 90,46 US-Dollar des ersten Quartals 2022 lag. Überdies musste die OMV wegen der „Volatilität der Erdgaslieferungen aus Russland“ negative Sondereffekte von 524 Millionen Euro aus Geschäften zur Absicherung ihres Erdgaspreises hinnehmen.

Chemiegeschäft: „Schwächeres Marktumfeld“

Im Chemiegeschäft wiederum schlug laut Stern insbesondere das „schwächere Marktumfeld“ zu Buche. Bemerkbar machten sich laut dem Quartalsbericht „signifikant negative Lagerbewertungseffekte“, ein „starker Rückgang der Polyolefin-Referenzmargen, gesunkene Verkaufsmengen sowie ein erheblich schwächerer Beitrags des Stickstoffgeschäfts“. Das Stickstoffgeschäft betrifft vor allem den Kunststoff- und Düngemittelkonzern Borealis, an dem die OMV 75 Prozent hält.

Der Geschäftsbereich „Fuels & Feedstock“ schließlich verzeichnete im ersten Quartal 2023 einen Lagerhaltungsverlust von 164 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung dessen sowie positiver Sondereffekte von rund 9,0 Millionen Euro belief sich das operative Ergebnis des Bereichs auf 427 Millionen Euro. Gegenüber den 619 Millionen Euro des ersten Quartals 2022 ist dies ein Rückgang um 31 Prozent.

Stern zeigte sich dennoch zufrieden: „Wir sind mit unserem integriertem Geschäftsmodell gut aufgestellt. Es war ein wirklich gutes Quartal für die OMV.“ Für dieses Jahr erwartet die OMV einen durchschnittlichen Preis für Rohöl der Marke Brent von mehr als 80 US-Dollar/Barrel, verglichen mit 101 US-Dollar im vergangenen Jahr. Ihren voraussichtlich erzielbaren Gaspreis beziffert sie mit rund 35 Euro/MWh, was gegenüber den 54 Euro des Jahres 2022 ein Rückgang um rund 35,2 Prozent wäre. Angaben zur voraussichtlichen Höhe der Umsatzerlöse sowie des Konzernzgewinns für das Gesamtjahr machte die OMV wie üblich nicht.

Neptun Deep: Entscheidung weiter offen

Zum Vorhaben, das Offshore-Gasfeld Neptun Deep im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres zu erschließen, wiederholte Stern die Ankündigung, die finale Investitionsentscheidung bis zur Jahresmitte zu treffen. Weil Österreich den Schengen-Beitritt Rumäniens blockiert, bestehen Unstimmigkeiten zwischen den Regierungen der beiden Staaten. Daher gibt es Spekulationen, dass das Neptun-Deep-Projekt scheitern könnte. Bekanntlich ist die Republik Österreich an der OMV mit 31,5 Prozent beteiligt.

Freitag, 28.04.2023, 12:14 Uhr
Klaus Fischer

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