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Energie & Management > Windkraft Onshore - Muss man wirklich wegen Milanen ganz abschalten?
Ein Rotmilan im Windenergie-Testfeld "Winsent". Quelle: David Arzt / ZSW
Windkraft Onshore

Muss man wirklich wegen Milanen ganz abschalten?

Das Bundesamt für Naturschutz hat am Windenergie-Testfeld auf der Schwäbischen Alb offiziell die Forschungsarbeiten aufgenommen. Ziel: Vogelschutz mit Stromausbeute in Einklang bringen.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) Baden-Württemberg haben den offiziellen Start der Naturschutzforschung an dem vom ZSW und Partnern betriebenen Windenergie-Testfeld „Winsent“ am Albtrauf bei Geislingen an der Steige bekannt gegeben. 

Tatsächlich findet auf der Fläche des „Wind Science and Engineering Test Site in Complex Terrain“ artenschutzrechtliche Begleitforschung statt, schon bevor die Windenergie-Anlagen 2023 offiziell in Betrieb gingen. Doch hat das BfN nun offenbar neue Forschungsgelder an Land gezogen. Die nächste Programmphase nennt sich „Nat for Winsent II − Umsetzung der Naturschutzforschung am Windtestfeld an Land“. Sie wird mit 1,4 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium (BMUV) gefördert.

Laut der Mitteilung ist das Ziel des Projekts, größtmöglichen Schutz für Rotmilan und Fledermaus vor der Kollission mit den Rotoren der beiden Windenergie-Anlagen und gleichzeitig eine optimale Stromausbeute zu gewährleisten, in Abhängigkeit von der Rotorengeschwindigkeit und vom Wetter − etwa von der Sichtweite und von Turbulenzen. Auf gut Deutsch heißt das, die Stillstandszeiten artenschutzverträglich zu minimieren und zu untersuchen, ob nicht auch ein gewisses Drosseln der Rotoren genügt, um die Vögel und Luftsäugetiere zu schützen. Artenschützer vom BfN und von zahlreichen anderen renommierten Einrichtungen, auch aus anderen Staaten, dürfen im „Winsent“ diese Drosselungen selbst initiieren, das gilt als weltweit einmalig.

Die Forscher können darüber hinaus auf einzigartige biotische und abiotische Datenreihen aus mehreren Jahren zurückgreifen, die sich miteinander kombinieren lassen, und finden an Mess- und Anti-Kollissions-Systemen eine breite Apparatevielfalt vor. 
 
Das Windenergie-Testfeld „Winsent“
Quelle: ZSW

 

Montag, 22.04.2024, 16:32 Uhr
Georg Eble
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Ein Rotmilan im Windenergie-Testfeld "Winsent". Quelle: David Arzt / ZSW
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Das Bundesamt für Naturschutz hat am Windenergie-Testfeld auf der Schwäbischen Alb offiziell die Forschungsarbeiten aufgenommen. Ziel: Vogelschutz mit Stromausbeute in Einklang bringen.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) Baden-Württemberg haben den offiziellen Start der Naturschutzforschung an dem vom ZSW und Partnern betriebenen Windenergie-Testfeld „Winsent“ am Albtrauf bei Geislingen an der Steige bekannt gegeben. 

Tatsächlich findet auf der Fläche des „Wind Science and Engineering Test Site in Complex Terrain“ artenschutzrechtliche Begleitforschung statt, schon bevor die Windenergie-Anlagen 2023 offiziell in Betrieb gingen. Doch hat das BfN nun offenbar neue Forschungsgelder an Land gezogen. Die nächste Programmphase nennt sich „Nat for Winsent II − Umsetzung der Naturschutzforschung am Windtestfeld an Land“. Sie wird mit 1,4 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium (BMUV) gefördert.

Laut der Mitteilung ist das Ziel des Projekts, größtmöglichen Schutz für Rotmilan und Fledermaus vor der Kollission mit den Rotoren der beiden Windenergie-Anlagen und gleichzeitig eine optimale Stromausbeute zu gewährleisten, in Abhängigkeit von der Rotorengeschwindigkeit und vom Wetter − etwa von der Sichtweite und von Turbulenzen. Auf gut Deutsch heißt das, die Stillstandszeiten artenschutzverträglich zu minimieren und zu untersuchen, ob nicht auch ein gewisses Drosseln der Rotoren genügt, um die Vögel und Luftsäugetiere zu schützen. Artenschützer vom BfN und von zahlreichen anderen renommierten Einrichtungen, auch aus anderen Staaten, dürfen im „Winsent“ diese Drosselungen selbst initiieren, das gilt als weltweit einmalig.

Die Forscher können darüber hinaus auf einzigartige biotische und abiotische Datenreihen aus mehreren Jahren zurückgreifen, die sich miteinander kombinieren lassen, und finden an Mess- und Anti-Kollissions-Systemen eine breite Apparatevielfalt vor. 
 
Das Windenergie-Testfeld „Winsent“
Quelle: ZSW

 

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