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Energie & Management > KWK - MTU-Produkte sollen klimaneutral werden
Quelle: Rolls-Royce Power Systems/Robert Hack
KWK

MTU-Produkte sollen klimaneutral werden

Bei Rolls-Royce Power Systems sollen die Produkte, zum Beispiel die Motoren, künftig bis zu 35 % weniger CO2 ausstoßen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert das Unternehmen.
Bis 2030 will der Geschäftsbereich Rolls-Royce Power Systems des Konzerns mit neuen Technologien 35 % der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2019 einsparen, teilte Rolls-Royce Power Systems am 20. Juli mit. Vor allem die Produkte sollen dazu beitragen: Die Motoren will Rolls-Royce auf E-Kraftstoffe umstellen und vermehrt auf Produkte und Dienstleistungen auf Basis von Brennstoffzellen setzen.

Dieses Ziel beim Produktportfolio spiele eine wichtige Rolle bei dem Bestreben der gesamten Rolls-Royce-Gruppe, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein. Power Systems komme damit eine Vorreiterrolle zu: „Mit ‚Net Zero at Power Systems‘ tun wir nicht nur aktiv etwas für den Klimaschutz. Wir haben unsere Strategie auf umweltfreundliche Lösungen für Energie und Antrieb ausgerichtet. Diese sehen wir bereits in den kommenden Jahren ausdrücklich als Wachstumschance für unser Geschäft“, sagte Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems.

Ein zentrales Element stellen dabei die MTU-Motorenprodukte dar, die schon ab 2023 mit „nachhaltigen Treibstoffen“ laufen und dann sukzessive in den Einsatz gebracht werden sollen. Vorrangig die 2000er- und 4000er-Motorenbaureihen der nächsten Generation, die 85 % des Verkaufs ausmachen, werden für E- und Biokraftstoffe der zweiten Generation umgerüstet. Schell: „Wir planen eine halbe Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren ein, um das Portfolio umzustellen.“

Das Ziel sei es, dass das Portfolio über den Lebenszyklus hinweg mindestens 35 % weniger CO2-Emissionen ausstößt. Die im Jahr vor der Pandemie verkauften Produkte von Power Systems stoßen über ihren Lebenszyklus hinweg insgesamt rund 109 Mio. Tonnen Treibhausgase aus – das ist etwa zweimal der jährliche Treibhausgasausstoß des Großraums London. „Das werden wir auf 70 Megatonnen senken“, erklärt Otto Preiss, Technikvorstand und COO von Rolls-Royce Power Systems. Die Motoren kommen in den unterschiedlichsten Anwendungen wie in der Energieversorgung, in der kommerziellen Schifffahrt, in schweren Landfahrzeugen, Passagierzügen und Jachten zum Einsatz.
 


Nachhaltige Kraftstoffe, Brennstoffzellen und Power-to-X

Power Systems verfolgt eine Mehr-Säulen-Strategie zur Emissionsreduzierung: Zusätzlich zur Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe baut der Geschäftsbereich auf neue Technologien wie CO2-freie Brennstoffzellensysteme. Diese kommen ab 2025 in der Energieversorgung zum Einsatz – von der Regelenergie zum Ausgleich von Schwankungen im Netz über die Dauerstrom- bis hin zur Notstromversorgung etwa in Krankenhäusern und Rechenzentren. Die Entwicklungsingenieure arbeiten außerdem bereits an Wasserstoff- und Methanolmotoren sowie an Konzepten für dezentrale Power-to-X-Anlagen. Weitere nachhaltige Lösungen wie Batteriespeicher, Hybridsysteme für Schiffe und Züge oder Microgrids zur dezentralen, umweltfreundlichen Energieversorgung gehören ebenfalls schon zum Portfolio von Power Systems.

Mit einem 250-kW-Demonstrator will der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems beispielsweise die Tauglichkeit der Wasserstoffbrennstoffzelle für Notstrom-, USV- und Dauerstromversorgung testen. Im Friedrichshafener Werk 1 wurde zu diesem Zweck eine Wasserstoffinfrastruktur installiert und ein Container mit vier Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellenmodulen aufgestellt.

Mit dem Demonstrator wird getestet und Interessenten vorgeführt, für welche Anwendungen das System geeignet ist. Dazu zählen Notstromversorgung, Dauerstromversorgung, unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und Schwarzstartfähigkeit, anhand derer das System ohne den Anschluss an ein Stromnetz gestartet werden kann. Das Gesamtsystem besteht aus Brennstoffzellenmodulen, Batterien, Brandschutz-, Klima- und Sicherheitssystemen, Kühlung, Gasversorgung und Automation.

„Um den größtmöglichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten, liegt der Fokus von Power Systems zunächst klar auf dem nachhaltigen Umbau des Produktportfolios. Damit konzentrieren wir uns jetzt auf den Bereich, in dem wir das größte Einsparpotenzial für Treibhausgasemissionen sehen. Aber noch in diesem Jahr werden wir Meilensteine festlegen, wie wir auch unsere Produktion und unsere Wertschöpfungskette langfristig klimaneutral gestalten können“, sagte Preiss.

Gleichzeitig sei auch die Politik gefordert, verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Energielösungen in der Branche zu schaffen, „um klare Anreize für die Umstellung auf nachhaltige Produkte zu setzen“, sagte Schell. Zum Beispiel seien die Emissionsvorgaben – weltweit betrachtet – ein „Flickenteppich“. Das müsse geklärt werden. Zudem sei die Politik gefragt, den Wandel aktiv mitzugestalten, etwa durch den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.

Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz im süddeutschen Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter.

Dienstag, 20.07.2021, 11:56 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > KWK - MTU-Produkte sollen klimaneutral werden
Quelle: Rolls-Royce Power Systems/Robert Hack
KWK
MTU-Produkte sollen klimaneutral werden
Bei Rolls-Royce Power Systems sollen die Produkte, zum Beispiel die Motoren, künftig bis zu 35 % weniger CO2 ausstoßen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert das Unternehmen.
Bis 2030 will der Geschäftsbereich Rolls-Royce Power Systems des Konzerns mit neuen Technologien 35 % der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2019 einsparen, teilte Rolls-Royce Power Systems am 20. Juli mit. Vor allem die Produkte sollen dazu beitragen: Die Motoren will Rolls-Royce auf E-Kraftstoffe umstellen und vermehrt auf Produkte und Dienstleistungen auf Basis von Brennstoffzellen setzen.

Dieses Ziel beim Produktportfolio spiele eine wichtige Rolle bei dem Bestreben der gesamten Rolls-Royce-Gruppe, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein. Power Systems komme damit eine Vorreiterrolle zu: „Mit ‚Net Zero at Power Systems‘ tun wir nicht nur aktiv etwas für den Klimaschutz. Wir haben unsere Strategie auf umweltfreundliche Lösungen für Energie und Antrieb ausgerichtet. Diese sehen wir bereits in den kommenden Jahren ausdrücklich als Wachstumschance für unser Geschäft“, sagte Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems.

Ein zentrales Element stellen dabei die MTU-Motorenprodukte dar, die schon ab 2023 mit „nachhaltigen Treibstoffen“ laufen und dann sukzessive in den Einsatz gebracht werden sollen. Vorrangig die 2000er- und 4000er-Motorenbaureihen der nächsten Generation, die 85 % des Verkaufs ausmachen, werden für E- und Biokraftstoffe der zweiten Generation umgerüstet. Schell: „Wir planen eine halbe Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren ein, um das Portfolio umzustellen.“

Das Ziel sei es, dass das Portfolio über den Lebenszyklus hinweg mindestens 35 % weniger CO2-Emissionen ausstößt. Die im Jahr vor der Pandemie verkauften Produkte von Power Systems stoßen über ihren Lebenszyklus hinweg insgesamt rund 109 Mio. Tonnen Treibhausgase aus – das ist etwa zweimal der jährliche Treibhausgasausstoß des Großraums London. „Das werden wir auf 70 Megatonnen senken“, erklärt Otto Preiss, Technikvorstand und COO von Rolls-Royce Power Systems. Die Motoren kommen in den unterschiedlichsten Anwendungen wie in der Energieversorgung, in der kommerziellen Schifffahrt, in schweren Landfahrzeugen, Passagierzügen und Jachten zum Einsatz.
 


Nachhaltige Kraftstoffe, Brennstoffzellen und Power-to-X

Power Systems verfolgt eine Mehr-Säulen-Strategie zur Emissionsreduzierung: Zusätzlich zur Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe baut der Geschäftsbereich auf neue Technologien wie CO2-freie Brennstoffzellensysteme. Diese kommen ab 2025 in der Energieversorgung zum Einsatz – von der Regelenergie zum Ausgleich von Schwankungen im Netz über die Dauerstrom- bis hin zur Notstromversorgung etwa in Krankenhäusern und Rechenzentren. Die Entwicklungsingenieure arbeiten außerdem bereits an Wasserstoff- und Methanolmotoren sowie an Konzepten für dezentrale Power-to-X-Anlagen. Weitere nachhaltige Lösungen wie Batteriespeicher, Hybridsysteme für Schiffe und Züge oder Microgrids zur dezentralen, umweltfreundlichen Energieversorgung gehören ebenfalls schon zum Portfolio von Power Systems.

Mit einem 250-kW-Demonstrator will der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems beispielsweise die Tauglichkeit der Wasserstoffbrennstoffzelle für Notstrom-, USV- und Dauerstromversorgung testen. Im Friedrichshafener Werk 1 wurde zu diesem Zweck eine Wasserstoffinfrastruktur installiert und ein Container mit vier Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellenmodulen aufgestellt.

Mit dem Demonstrator wird getestet und Interessenten vorgeführt, für welche Anwendungen das System geeignet ist. Dazu zählen Notstromversorgung, Dauerstromversorgung, unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und Schwarzstartfähigkeit, anhand derer das System ohne den Anschluss an ein Stromnetz gestartet werden kann. Das Gesamtsystem besteht aus Brennstoffzellenmodulen, Batterien, Brandschutz-, Klima- und Sicherheitssystemen, Kühlung, Gasversorgung und Automation.

„Um den größtmöglichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten, liegt der Fokus von Power Systems zunächst klar auf dem nachhaltigen Umbau des Produktportfolios. Damit konzentrieren wir uns jetzt auf den Bereich, in dem wir das größte Einsparpotenzial für Treibhausgasemissionen sehen. Aber noch in diesem Jahr werden wir Meilensteine festlegen, wie wir auch unsere Produktion und unsere Wertschöpfungskette langfristig klimaneutral gestalten können“, sagte Preiss.

Gleichzeitig sei auch die Politik gefordert, verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Energielösungen in der Branche zu schaffen, „um klare Anreize für die Umstellung auf nachhaltige Produkte zu setzen“, sagte Schell. Zum Beispiel seien die Emissionsvorgaben – weltweit betrachtet – ein „Flickenteppich“. Das müsse geklärt werden. Zudem sei die Politik gefragt, den Wandel aktiv mitzugestalten, etwa durch den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.

Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz im süddeutschen Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter.

Dienstag, 20.07.2021, 11:56 Uhr
Heidi Roider

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