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Energie & Management > Politik - Mehrheit der Energieversorger befürwort das GEG
Quelle: Fotolia / Rawpixel
Politik

Mehrheit der Energieversorger befürwort das GEG

Eine Studie der Managementberatung Horvath kommt zu dem Ergebnis, dass Energieversorger mehrheitlich das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als notwendig ansehen, aber auch Kritik haben. 
Die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) an sich wird von Energieversorgern bundesweit mehrheitlich befürwortet, wie eine aktuelle Marktumfrage der Managementberatung Horvath zeigt. Demnach sehen 80 Prozent der Versorger in der Regulierung eine Notwendigkeit, um Emissionen in vorgegebenem Maß zu senken. 60 Prozent sehen darin die Chance mehr Wertschöpfung beim Wandel von der Gaslieferung zur Wärmeversorgung zu etablieren. 

Die Mehrheit der Branchenvertreter fordert aber ergänzend eine mindestens 50-prozentige Förderungsquote für Altbausanierungen, um parallel die Energieeffizienz der Gebäude zu erhöhen und die Möglichkeiten für den Einsatz von Wärmepumpen zu steigern. Insgesamt stehen stabile politische und regulatorische Rahmenbedingungen an erster Stelle der von den Versorgern genannten Erfolgsfaktoren für eine klimaneutrale Wärmeversorgung, gefolgt von ausreichend Fachpersonal (69 Prozent) sowie einer guten Zusammenarbeit mit den Kommunen, beispielsweise für schlanke Planungsprozesse (6  Prozent).

Das Wärmegeschäft wird sich nach Ansicht der Energieversorger bis 2025 zum Geschäftsbereich mit dem höchsten Margenpotenzial entwickeln, kam bei der Umfrage von Horvath heraus. Im Bereich der Infrastrukturdienstleistungen stehen Nah- und Fernwärmekonzepte ebenfalls ganz oben. Während die Installation klassischer Wärmepumpen für Privathaushalte als lukrativ gilt, spielt Solar- und Geothermie bei den großen Versorgern und kleineren Stadtwerken insbesondere im Norden von Deutschland eine untergeordnete Rolle.

Nach Kundengruppen differenziert richtet sich der Fokus verstärkt auf Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die durch die staatlich verordnete Wärmewende die kommunale Wärmeleitplanung verpflichtend umsetzen müssen. 
 

Nötiger Infrastruktur- und Netzausbau ist größter Bremser

Trotz der guten Aussichten sind viele Befragte der Ansicht, dass der Ausbau der klimaneutralen Versorgung ein Kraftakt wird. Gefragt nach den Geschäftsfeldern mit den größten strategischen Herausforderungen landet Wärme auf dem ersten Platz. Das Problem dabei seien nicht etwa die Lieferketten, wie man noch vor einigen Monaten hätte erwarten können, sondern vielmehr der stockend vorangehende Netzausbau durch Kapazitätsengpässe bei der Planung und Installation der Anlagen sowie im Tiefbau.

Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte von Energieversorgern geben in der Umfrage an, beim Netzausbau den eigenen Zielen hinterherzuhängen. Um wie von den befragten Unternehmen geplant den Fernwärmeanteil in der Wärmeversorgung bis 2030 von durchschnittlich 19 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen, sind enorme Investitionen und auch personelle Kapazitäten nötig.

Die Mehrheit der Versorger gibt an, in den nächsten fünf Jahren zehn bis dreißig Prozent mehr ins Wärmenetz investieren zu wollen. Im Stromnetz ist der Investitionsbedarf ebenso gestiegen – dafür wird aber kaum noch in das Gasnetz investiert. Dabei ist das finanzielle Umfeld für die Branche durch teurere Finanzierungskonditionen sowie die gestiegenen Material- und Dienstleistungspreise schwieriger geworden.

Für die Branchenbefragung „Strategieentwicklung von Energieversorgern 2023“ wurde eine repräsentative Auswahl an Energieversorgungsunternehmen in Deutschland und der Dach-Region befragt. Die Stichprobe umfasst über 70 Vorstandsmitglieder und Verantwortliche aus den Bereichen Strategie/Unternehmensentwicklung.

Donnerstag, 7.09.2023, 14:59 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Politik - Mehrheit der Energieversorger befürwort das GEG
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Politik
Mehrheit der Energieversorger befürwort das GEG
Eine Studie der Managementberatung Horvath kommt zu dem Ergebnis, dass Energieversorger mehrheitlich das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als notwendig ansehen, aber auch Kritik haben. 
Die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) an sich wird von Energieversorgern bundesweit mehrheitlich befürwortet, wie eine aktuelle Marktumfrage der Managementberatung Horvath zeigt. Demnach sehen 80 Prozent der Versorger in der Regulierung eine Notwendigkeit, um Emissionen in vorgegebenem Maß zu senken. 60 Prozent sehen darin die Chance mehr Wertschöpfung beim Wandel von der Gaslieferung zur Wärmeversorgung zu etablieren. 

Die Mehrheit der Branchenvertreter fordert aber ergänzend eine mindestens 50-prozentige Förderungsquote für Altbausanierungen, um parallel die Energieeffizienz der Gebäude zu erhöhen und die Möglichkeiten für den Einsatz von Wärmepumpen zu steigern. Insgesamt stehen stabile politische und regulatorische Rahmenbedingungen an erster Stelle der von den Versorgern genannten Erfolgsfaktoren für eine klimaneutrale Wärmeversorgung, gefolgt von ausreichend Fachpersonal (69 Prozent) sowie einer guten Zusammenarbeit mit den Kommunen, beispielsweise für schlanke Planungsprozesse (6  Prozent).

Das Wärmegeschäft wird sich nach Ansicht der Energieversorger bis 2025 zum Geschäftsbereich mit dem höchsten Margenpotenzial entwickeln, kam bei der Umfrage von Horvath heraus. Im Bereich der Infrastrukturdienstleistungen stehen Nah- und Fernwärmekonzepte ebenfalls ganz oben. Während die Installation klassischer Wärmepumpen für Privathaushalte als lukrativ gilt, spielt Solar- und Geothermie bei den großen Versorgern und kleineren Stadtwerken insbesondere im Norden von Deutschland eine untergeordnete Rolle.

Nach Kundengruppen differenziert richtet sich der Fokus verstärkt auf Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die durch die staatlich verordnete Wärmewende die kommunale Wärmeleitplanung verpflichtend umsetzen müssen. 
 

Nötiger Infrastruktur- und Netzausbau ist größter Bremser

Trotz der guten Aussichten sind viele Befragte der Ansicht, dass der Ausbau der klimaneutralen Versorgung ein Kraftakt wird. Gefragt nach den Geschäftsfeldern mit den größten strategischen Herausforderungen landet Wärme auf dem ersten Platz. Das Problem dabei seien nicht etwa die Lieferketten, wie man noch vor einigen Monaten hätte erwarten können, sondern vielmehr der stockend vorangehende Netzausbau durch Kapazitätsengpässe bei der Planung und Installation der Anlagen sowie im Tiefbau.

Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte von Energieversorgern geben in der Umfrage an, beim Netzausbau den eigenen Zielen hinterherzuhängen. Um wie von den befragten Unternehmen geplant den Fernwärmeanteil in der Wärmeversorgung bis 2030 von durchschnittlich 19 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen, sind enorme Investitionen und auch personelle Kapazitäten nötig.

Die Mehrheit der Versorger gibt an, in den nächsten fünf Jahren zehn bis dreißig Prozent mehr ins Wärmenetz investieren zu wollen. Im Stromnetz ist der Investitionsbedarf ebenso gestiegen – dafür wird aber kaum noch in das Gasnetz investiert. Dabei ist das finanzielle Umfeld für die Branche durch teurere Finanzierungskonditionen sowie die gestiegenen Material- und Dienstleistungspreise schwieriger geworden.

Für die Branchenbefragung „Strategieentwicklung von Energieversorgern 2023“ wurde eine repräsentative Auswahl an Energieversorgungsunternehmen in Deutschland und der Dach-Region befragt. Die Stichprobe umfasst über 70 Vorstandsmitglieder und Verantwortliche aus den Bereichen Strategie/Unternehmensentwicklung.

Donnerstag, 7.09.2023, 14:59 Uhr
Heidi Roider

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