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Erleichterung in der Pfalz: Die Technischen Werke Ludwigshafen landeten 2022 wieder knapp über dem Strich. Der Abwärtstrend mit zuletzt 14 Millionen Euro Verlust ist damit gestoppt.
Trotz erschwerter Bedingungen auf den Energiemärkten hat die Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG (TWL) den Abschwung gestoppt. Nach 14
Millionen Euro Minus im Jahr 2021 landete der regionale Energiedienstleister wieder leicht im Plus. 600.000
Euro weist der pfälzische Versorger für 2022 laut einer Mitteilung aus, dem TWL-Konzern bleiben noch 100.000 Euro.
Im Jahr zuvor war das städtische Unternehmen mit mehr als 17
Millionen Euro hinter dem Plan geblieben, der eigentlich 3,3
Millionen Euro Gewinn prognostiziert hatte. 2021 hatten die Pfälzer noch die Auswirkungen einer Cyberattacke zu verkraften, bauten die IT-Systeme neu auf und blieben ferner bei den Umsatzerlösen im Vertrieb auch wegen teurer Energiebeschaffung weit hinter den Vorstellungen zurück. Ungeplante Abschreibungen taten ein Übriges. Darauf hatten die TWL mit Maßnahmen zur Ergebnissicherung und Risikoreduktion reagiert.
Kontrollregime und gestiegene Preise sorgen für UmschwungVom Anstieg der Preise profitierte das Unternehmen diesmal: Trotz sinkender Absatzzahlen bei Strom, Gas und Wärme stiegen stiegen die Umsätze 2022 nach Steuern um 14,1
Prozent auf 505
Millionen Euro. Das „adjusted EBIT“ (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und ÖPNV-Ergebnis) geben die TWL
mit 9,8
Millionen
Euro an, was einer Steigerung um etwa 20
Millionen Euro gleichkommt (Vorjahr:
minus 10,2 Millionen Euro). Im Finanzergebnis liegt der Versorger nun bei minus 25
Millionen
Euro (2021:
minus 28,1 Millionen Euro).
Die TWL hatte nach dem Minus zuvor einen Krisenstab eingerichtet und Kontrollmechanismen ausgeweitet – und will daran festhalten. Dadurch sieht der Versorger sich gewappnet: „Für 2023 rechnen wir derzeit mit steigenden Umsatzerlösen und einem positiven Jahresergebnis im niedrigen einstelligen Millionenbereich“, so Dieter Feid, kaufmännischer Vorstand der TWL AG.
Die TWL wollen weiter Geld in die Hand nehmen. Laut Dieter Feid werde das Unternehmen einen Wärmepumpenservice und damit vor allem ein Angebot für die Nachrüstung von Bestandsgebäuden schaffen. Die Investitionen waren 2022 dennoch rückläufig und lagen auch rund 10
Millionen Euro unter der Zielmarke von 34
Millionen Euro. Die TWL begründen dies mit einem Sondereffekt bei sonstigen Investitionen aus 2021 sowie durch Corona-Nachwehen und den Ukraine-Krieg gestörten Lieferketten und veränderter Projektplanung.
Bis Ende 2023 soll die Investitionssumme dann wieder die 30-Millionen-Marke überschreiten. Laut technischem Vorstand Thomas Mösl seien die Mittel vor allem für die Infrastruktur, die Versorgungssicherheit und den Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien gedacht. „Wir müssen unsere CO2-Emissionen drastisch senken, alle Formen der erneuerbaren Energien nutzen und die Wärmewende vorantreiben“, sagt er.
2030 sollen in Haushalten und Betrieben zu 95
Prozent Ökostrom ankommen. Dazu soll der Absatz von Erdgas in Gebäuden um 10
Prozent und bis 2045 um insgesamt 40
Prozent im Vergleich zu 2020 sinken. Die TWL setzen hier auf „treibhausgasarme“ Fernwärme. Selbst ist den Pfälzern eine deutliche Einsparung gelungen: Den Gasverbrauch reduzierten sie 2022 um ein Drittel auf 137,3
Millionen kWh (Vorjahr: 206,5 Millionen kWh).
Kennzahlen TWL | 2022 | 2021 |
Umsatz (in Mio. Euro) | 505 | 442,4 |
Ergebnis vor Steuern (in Mio. Euro) | 9,8 | -10,1 |
Gewinn (in Mio. Euro) | 0,6 | -14 |
Stromabsatz (in Mio. kWh) | 1.310,6 | 1.360,2 |
Gasabsatz (in Mio. kWh) | 1.268,1 | 1.706,3 |
Quelle: TWL
Dienstag, 4.07.2023, 12:07 Uhr
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