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Energie & Management > IT - Cyberangriff in Südwestfalen verschont offenbar Versorger
Quelle: Shutterstock / solarseven
IT

Cyberangriff in Südwestfalen verschont offenbar Versorger

Ein Cyberangriff in Südwestfalen hat eine Vielzahl von Kommunen getroffen, die örtlichen Versorger aber offenbar verschont. In Osnabrück waren derweil Parkhäuser Ziel einer Attacke.
Die digitalen Angriffe auf Informationstechnologie (IT) reißen nicht ab. Ab dem 28. Oktober richteten Cyberattacken sich zunächst auf die Systeme eines bundesweit tätigen Parkraummanagement-Dienstleisters, wodurch auch die gut 20 Parkhäuser und -flächen der Stadtwerke Osnabrück (Niedersachsen) blockiert waren. Am 30. Oktober folgte dann ein folgenschwerer Hackerangriff in Südwestfalen.

Am südöstlichen Rand des Landes Nordrhein-Westfalen waren gleich sämtliche Kommunen der fünf Landkreise Olpe, Siegen-Wittgenstein, Soest, des Hochsauerlandkreises und des Märkischen Kreises lahmgelegt. Sie alle waren gleichzeitig betroffen, weil sie sich vom angegriffenen Rechenzentrumsanbieter Südwestfalen-IT hosten lassen, dem Nachfolger der IT-Dienstleister Citkomm und KDZ Westfalen-Süd mit Standorten in Siegen und Hemer.

Während die Internet-Auftritte Dutzender Kommunen und der Kreisverwaltungen dadurch nicht erreichbar waren und die Rathäuser, Zulassungsstellen und Ämter wegen ausgefallener Systeme die meisten Termine vorsorglich absagten, blieb die Situation bei den örtlichen Versorgungsunternehmen weitgehend entspannt.

Auch Parkhäuser von Attacke betroffen

Eine Blitzumfrage unserer Redaktion erbrachte keine besonderen Auffälligkeiten. So erklärte beispielsweise die IT-Abteilung der Stadtwerke Soest auf Anfrage, ihre Dienste über ein anderes Rechenzentrum anzubieten. Gleichwohl hätten die zuständigen Beschäftigten des Versorgers nach den ersten Meldungen aus den Rathäusern direkt die eigenen Systeme kritisch in Augenschein genommen.

Weniger entspannt war die Situation in Südniedersachsen. Die Stadtwerke Osnabrück berichteten am 28. Oktober davon, dass etwa 7.000 Parkplätze des Tochterunternehmens Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft mbH (OPG) in der Stadt nicht nutzbar seien. Zwei Tage danach war die Ursache des Systemausfalls, der Schranken und Kassenautomaten lahmgelegt hatte, offenbar ausgemacht. „Das Unternehmen, das das Parkraummanagement für die OPG und viele andere Betreiber in Deutschland hostet, wurde Opfer eines gezielten Hackerangriffs“, teilte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Bei dem Anbieter handelt es sich um die in Kiel (Schleswig-Holstein) ansässige Firma Designa Verkehrsleittechnik. Auch in Pforzheim meldete ein privater Parkhaus-Betreiber, die Schranken nicht mehr bedienen zu können. Bei den Stadtwerke Osnabrück entstand ein erheblicher Schaden, den der Sprecher noch nicht beziffern konnte.

Denn am Tag des Ausfalls hatte die Stadt an der Hase zum „Moonlight Shopping“ bis 22 Uhr gebeten und entsprechend viel Kundschaft auch mit Autos angelockt. Im Laufe des 28. Oktobers rekrutierte der Versorger kurzerhand ausreichend Beschäftigte, um die Ein- und Ausfahrt an den etwa 20 Parkplatz-Standorten von Hand zu regeln. Diese Notlösung reichte bis zum 30. Oktober, am Nachmittag meldete der Sprecher, dass Kassen- und Schrankensysteme wieder online seien und ohne Störungen funktionierten. Ob die Stadtwerke Schadenersatz vom IT-Dienstleister verlangen, solle eine Prüfung erbringen.

Montag, 30.10.2023, 18:04 Uhr
Volker Stephan
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Cyberangriff in Südwestfalen verschont offenbar Versorger
Ein Cyberangriff in Südwestfalen hat eine Vielzahl von Kommunen getroffen, die örtlichen Versorger aber offenbar verschont. In Osnabrück waren derweil Parkhäuser Ziel einer Attacke.
Die digitalen Angriffe auf Informationstechnologie (IT) reißen nicht ab. Ab dem 28. Oktober richteten Cyberattacken sich zunächst auf die Systeme eines bundesweit tätigen Parkraummanagement-Dienstleisters, wodurch auch die gut 20 Parkhäuser und -flächen der Stadtwerke Osnabrück (Niedersachsen) blockiert waren. Am 30. Oktober folgte dann ein folgenschwerer Hackerangriff in Südwestfalen.

Am südöstlichen Rand des Landes Nordrhein-Westfalen waren gleich sämtliche Kommunen der fünf Landkreise Olpe, Siegen-Wittgenstein, Soest, des Hochsauerlandkreises und des Märkischen Kreises lahmgelegt. Sie alle waren gleichzeitig betroffen, weil sie sich vom angegriffenen Rechenzentrumsanbieter Südwestfalen-IT hosten lassen, dem Nachfolger der IT-Dienstleister Citkomm und KDZ Westfalen-Süd mit Standorten in Siegen und Hemer.

Während die Internet-Auftritte Dutzender Kommunen und der Kreisverwaltungen dadurch nicht erreichbar waren und die Rathäuser, Zulassungsstellen und Ämter wegen ausgefallener Systeme die meisten Termine vorsorglich absagten, blieb die Situation bei den örtlichen Versorgungsunternehmen weitgehend entspannt.

Auch Parkhäuser von Attacke betroffen

Eine Blitzumfrage unserer Redaktion erbrachte keine besonderen Auffälligkeiten. So erklärte beispielsweise die IT-Abteilung der Stadtwerke Soest auf Anfrage, ihre Dienste über ein anderes Rechenzentrum anzubieten. Gleichwohl hätten die zuständigen Beschäftigten des Versorgers nach den ersten Meldungen aus den Rathäusern direkt die eigenen Systeme kritisch in Augenschein genommen.

Weniger entspannt war die Situation in Südniedersachsen. Die Stadtwerke Osnabrück berichteten am 28. Oktober davon, dass etwa 7.000 Parkplätze des Tochterunternehmens Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft mbH (OPG) in der Stadt nicht nutzbar seien. Zwei Tage danach war die Ursache des Systemausfalls, der Schranken und Kassenautomaten lahmgelegt hatte, offenbar ausgemacht. „Das Unternehmen, das das Parkraummanagement für die OPG und viele andere Betreiber in Deutschland hostet, wurde Opfer eines gezielten Hackerangriffs“, teilte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Bei dem Anbieter handelt es sich um die in Kiel (Schleswig-Holstein) ansässige Firma Designa Verkehrsleittechnik. Auch in Pforzheim meldete ein privater Parkhaus-Betreiber, die Schranken nicht mehr bedienen zu können. Bei den Stadtwerke Osnabrück entstand ein erheblicher Schaden, den der Sprecher noch nicht beziffern konnte.

Denn am Tag des Ausfalls hatte die Stadt an der Hase zum „Moonlight Shopping“ bis 22 Uhr gebeten und entsprechend viel Kundschaft auch mit Autos angelockt. Im Laufe des 28. Oktobers rekrutierte der Versorger kurzerhand ausreichend Beschäftigte, um die Ein- und Ausfahrt an den etwa 20 Parkplatz-Standorten von Hand zu regeln. Diese Notlösung reichte bis zum 30. Oktober, am Nachmittag meldete der Sprecher, dass Kassen- und Schrankensysteme wieder online seien und ohne Störungen funktionierten. Ob die Stadtwerke Schadenersatz vom IT-Dienstleister verlangen, solle eine Prüfung erbringen.

Montag, 30.10.2023, 18:04 Uhr
Volker Stephan

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