LNG-Transport per Kesselwagen

Die Beladung fand, wie Uniper jetzt mitteilte, mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt. Danach wurde das LNG auf der Schiene zum rund 800 Kilometer entfernten Uniper-Kraftwerk in Ingolstadt befördert.

Der Tankstellenbetreiber Liqvis möchte mit dem Projekt eine Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen Verteilzentren zu bringen. Per Bahn könnten, wie es heißt, größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Emissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem sei die Beförderung von Gefahrgütern per Schiene sehr sicher.

Der dafür verwendete neuartige Kesselwaggon ist mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Temperatur des LNG konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, erklärte Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe beim Logistikspezialisten. Als rollende Pipeline könnten die Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. „Wir schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer von Liqvis: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt. Der habe sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt, erläuterte Geschäftsführer Frank Schnabel. Danach finden dort sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship LNG-Bebunkerungen statt.

Die Planungen für ein LNG-Import- und Distributionsterminal würden am Standort vorangetrieben, betonte Schnabel. Eine Weiterverteilung des LNG könne ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.