Bio-LNG soll Wettbewerbsfähigkeit von LNG wiederherstellen

Die Unterschriften unter dem Liefervertrag sind bereits trocken. Wie die beiden Unternehmen Liqvis und "revis bioenergy GmbH" gemeinsam bekannt geben, wollen sie künftig im Bereich alternative Kraftstoffe zusammenarbeiten. Voraussichtlich von diesem Sommer an wird demnach Revis Bioenergy aus Münster (Nordrhein-Westfalen) Liqvis-Tankstellen mit Bio-Flüssigerdgas für den Schwerlastverkehr versorgen. 

Bio-LNG ist verflüssigtes Biomethan, das aus Biogas von Abfallströmen wie organischem Hausmüll, Schlamm, Dung oder landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt wird. Wie Liqvis andeutet, ermöglicht Bio-LNG gegenüber herkömmlichem Flüssigerdgas eine deutliche Einsparung von CO2. 

Wie Sebastian Gröblinghoff mitteilt, habe LNG als alternativer Kraftstoff im Schwerlastverkehr aufgrund der hohen Gaspreise in den vergangenen Monaten seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen verloren. "Insbesondere unsere Kunden aus dem Speditions- und Logistikbereich, die auf LNG-betriebene Fahrzeuge gesetzt haben, sind dadurch wirtschaftlich stark unter Druck geraten", so der Managing Director bei Liqvis. Zusammen mit Revis Bioenergy sei es nun gelungen, einen Bio-LNG-Liefervertrag abzuschließen, der "uns preislich unabhängiger von den Entwicklungen an den europäischen Gasbörsen macht und gleichzeitig eine nachhaltigere Wettbewerbsfähigkeit mit Dieselkraftstoffen ermöglicht." 

Die 2015 gegründete Uniper-Tochtergesellschaft Liqvis betreibt seit 2017 LNG-Tank-Stationen an strategischen Verkehrsknotenpunkten mit besonders hohem Lkw-Aufkommen. Zwölf Standorte listet sie aktuell auf ihrer Internetseite. Das Unternehmen arbeitet daran, in seinem Tankstellennetz den Anteil von Bio-LNG auf 100 Prozent steigern. Auch Envitec Biogas gehört zu den Lieferanten. Bereits im zweiten Halbjahr 2023 will Liqvis vollständig auf Bio-LNG umgestellt haben. Der Umstieg funktioniert, so versichert Liqvis, ohne jegliche Anpassungen der LNG-Lkw oder Tankstellentechnik.