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Energie & Management > Wärme - Lemgo geht klimaneutrale Versorgung vielschichtig an
Quelle: Fotolia / Detlef
Wärme

Lemgo geht klimaneutrale Versorgung vielschichtig an

Umweltfreundliche Wärme aus Abwasser? Dass das nicht nur funktioniert, sondern auch jede Menge CO2 einspart, zeigt das Projekt „InSekt“.
In Sekt steht für „Intelligente Sektorenkopplung zur Reduktion von CO2-Emissionen in Energieversorgungssystemen“. Am Projekt beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Bergische Universität Wuppertal sowie die Stadtwerke Lemgo. Deren Wärmepumpe wird durch eine neuartige Automatisierung jetzt so gesteuert, dass sowohl Klima als auch Endverbraucher etwas davon haben. Gefördert wurde das Vorhaben mit 700.000 Euro aus EU- und Landesmitteln. Wie die Partner mitteilen, hat es auch schon Folgeprojekte angestoßen.

Vor rund dreieinhalb Jahren war In Sekt an den Start gegangen, jetzt zeigt sich, dass durch die Wärmeeinspeisung rund 4.000 Tonnen CO2 weniger abgegeben wurden. Ab 2022 will man in der Lage sein, jährlich 3.200 Tonnen Kohlenstoffdioxid einzusparen.

Möglich macht das die neue Großwärmepumpe der Stadtwerke Lemgo. Sie zieht Wärme aus geklärtem Reinwasser der Kläranlage und speist sie als Fernwärme in das örtliche Netz ein. Die Leistung der Großwärmepumpe würde ausreichen, um den gesamten historischen Stadtkern in Lemgo mit grüner Wärme zu versorgen. Das sind etwa 17 bis 18 Mio. kWh.

Eine weitere Besonderheit: Eine neue Betriebsstrategie macht die Wärmepumpe deutlich leistungsstärker und energieeffizienter. Sogenannte Software-Agenten steuern und regeln alles automatisch – je nachdem, welcher Betriebsmodus bei den aktuellen Bedingungen am effizientesten ist. Diese eigenständig arbeitenden Computerprogramme kennt man etwa aus der industriellen Fertigung. Sie in Wärmeversorgungsystemen zu installieren, war hingegen neu.

Weitergehende Zukunftsplanungen gibt es ebenfalls: Neben bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen zur Netzverstärkung, wollen die Stadtwerke Lemgo eine weitere Großwärmepumpe für die Fernwärme in Betrieb nehmen, die als Wärmequelle das Wasser des Flusses Bega nutzt. Auch die drittgrößte Solarthermie-Anlage Deutschlands wird im Umfeld der Kläranlage und der Abwasser-Wärmepumpe errichtet. Kürzlich ist bereits die Gasturbinenanlage aus dem Jahr 1980 durch moderne Caterpillar-Motoren von Zeppelin Power Systems ersetzt worden.

Dienstag, 21.12.2021, 14:48 Uhr
Günter Drewnitzky
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Lemgo geht klimaneutrale Versorgung vielschichtig an
Umweltfreundliche Wärme aus Abwasser? Dass das nicht nur funktioniert, sondern auch jede Menge CO2 einspart, zeigt das Projekt „InSekt“.
In Sekt steht für „Intelligente Sektorenkopplung zur Reduktion von CO2-Emissionen in Energieversorgungssystemen“. Am Projekt beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Bergische Universität Wuppertal sowie die Stadtwerke Lemgo. Deren Wärmepumpe wird durch eine neuartige Automatisierung jetzt so gesteuert, dass sowohl Klima als auch Endverbraucher etwas davon haben. Gefördert wurde das Vorhaben mit 700.000 Euro aus EU- und Landesmitteln. Wie die Partner mitteilen, hat es auch schon Folgeprojekte angestoßen.

Vor rund dreieinhalb Jahren war In Sekt an den Start gegangen, jetzt zeigt sich, dass durch die Wärmeeinspeisung rund 4.000 Tonnen CO2 weniger abgegeben wurden. Ab 2022 will man in der Lage sein, jährlich 3.200 Tonnen Kohlenstoffdioxid einzusparen.

Möglich macht das die neue Großwärmepumpe der Stadtwerke Lemgo. Sie zieht Wärme aus geklärtem Reinwasser der Kläranlage und speist sie als Fernwärme in das örtliche Netz ein. Die Leistung der Großwärmepumpe würde ausreichen, um den gesamten historischen Stadtkern in Lemgo mit grüner Wärme zu versorgen. Das sind etwa 17 bis 18 Mio. kWh.

Eine weitere Besonderheit: Eine neue Betriebsstrategie macht die Wärmepumpe deutlich leistungsstärker und energieeffizienter. Sogenannte Software-Agenten steuern und regeln alles automatisch – je nachdem, welcher Betriebsmodus bei den aktuellen Bedingungen am effizientesten ist. Diese eigenständig arbeitenden Computerprogramme kennt man etwa aus der industriellen Fertigung. Sie in Wärmeversorgungsystemen zu installieren, war hingegen neu.

Weitergehende Zukunftsplanungen gibt es ebenfalls: Neben bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen zur Netzverstärkung, wollen die Stadtwerke Lemgo eine weitere Großwärmepumpe für die Fernwärme in Betrieb nehmen, die als Wärmequelle das Wasser des Flusses Bega nutzt. Auch die drittgrößte Solarthermie-Anlage Deutschlands wird im Umfeld der Kläranlage und der Abwasser-Wärmepumpe errichtet. Kürzlich ist bereits die Gasturbinenanlage aus dem Jahr 1980 durch moderne Caterpillar-Motoren von Zeppelin Power Systems ersetzt worden.

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