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Energie & Management > Regenerative - Leag will Lausitz zum
Quelle: Fotolia / K-U Haessler
Regenerative

Leag will Lausitz zum "Grünen Powerhouse" umbauen

Statt aus Braunkohle soll künftig aus erneuerbaren Energien Strom aus der Lausitz kommen. Bis 2030 will das Unternehmen 7.000 MW aus Windkraft und PV gewinnen.
Auf dem Ostdeutschen Energieforum in Leipzig verkündete am 29. September der Leag-Vorstandsvorsitzende den Umbau zum "Grünen Powerhouse". „Wir werden bis 2030 das größte Zentrum erneuerbarer Energien in Deutschland in der Lausitz aufbauen“, sagte Thorsten Kramer.

Der „Goldstaub“ der Leag seien 33.000 Hektar Flächen auf menschenleeren Tagebaufolgelandschaften. Dort sollen erneuerbare Energieanlagen von insgesamt 7.000 MW Leistung entstehen. Zwei Drittel aus Windkraft, ein Drittel Photovoltaik (PV), erläuterte der Leag-Chef. Eine Anbindung an das deutsche und europäische Hochspannungsnetz bestehe wegen der bestehenden Braunkohle-Kraftwerke bereits.

„Die Gigawatt Factory verbindet innovative Speicherlösungen, grünen Wasserstoff und zukunftsfähige Kraftwerke und macht umweltfreundliche Energie als gesicherte Leistung verfügbar – das ist eine ganz neue Qualität in der Energieversorgung“, umriss Kramer die Pläne. „Wir werden damit zum Vorreiter der sicheren Energiewende.“ Diese langfristigen Pläne seien wegen des Kohleausstiegs der deutschen Bundesregierung nötig geworden, weil sein Unternehmen sonst spätestens ab 2038 kein Geschäftsmodell mehr habe.

Schon Ende 2025 oder Anfang 2026 soll der erste Solarpark mit 1.000 MW Leistung an Netz gehen. Als strategischer Kooperationspartner entwickelt die EP New Energies GmbH (EPNE) die Wind- und Solarenergieprojekte für die Gigawatt Factory in der Lausitz.  „Wir haben seit dem Startschuss vor zweieinhalb Jahren für die Leag geeignete Flächenpotenziale für Wind- und Solaranlagen von insgesamt 14 GW auf unternehmenseigenen und gesicherten Flächen identifiziert und bereits 1 GW in Genehmigungsverfahren gebracht", sagte EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou.

Importunabhängige Energie liefern

„Die Gas- und Strompreise setzen Bürger und Unternehmen derzeit massiv unter Druck“, unterstrich Kramer. Die Lausitz werde importunabhängige Versorgungssicherheit mit nachhaltiger, bezahlbarer Energie liefern. Dank der eingebundenen Speicherlösungen werde man nicht „den ungeregelten Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung“ verstärken, sondern grundlastfähig bleiben, so wie heute, versprach der Leag-Chef. Pro Jahr würden etwa eine Milliarde Euro Investitionen nötig sein, die zum Teil fremd finanziert würden.
 
Leag-CEO Thorsten Kramer bei der Vorstellung der GigaFactory Lausitz auf dem Ostdeutschen Energieforum in Leipzig.
Quelle: Leag

„Den Kommunen und Unternehmen in der Region bringt die Gigawatt Factory massive Vorteile“, sagte Kramer. Die Leag biete künftig eine neue Qualität grüner Energie nach Bedarf: Mobilität mit grünem Wasserstoff, grüne Wärme aus Pufferspeichern oder preisstabile Direktstrombelieferung. „Das wird ein Magnet für neue Unternehmen, die händeringend nach neuen Standorten mit grüner Energie suchen“, hofft er. Auch die eigenen heute 6.400 Beschäftigten hätten damit eine Perspektive und könnten im Leag-Zentrum in Lübbenau umgeschult werden für die neuen Aufgaben.

Priorisierung von Erneuerbaren auf Tagebaufolgeflächen nötig

Um das Volumen von 7.000 MW bis 2030 aufbauen zu können, brauche es noch eine Priorisierung von erneuerbaren Energien auf Tagebaufolgeflächen durch den Bund. Kramer zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung grünes Licht für die grüne Zukunft der Lausitz gibt: „Aus den Kommunen, den Ländern Brandenburg und Sachsen und vom Bund kommen sehr positive Signale."

Bis zum Jahr 2040 könnte die Erzeugung sogar auf 14.000 MW erweitert werden, plant die Leag. Um genug Solarpaneele für die PV-Anlagen zu bekommen, könnte das Unternehmen sogar eine eigene Modulfabrik aufbauen, falls regionale Lieferanten und Importe aus China nicht genügten. Ein 50-MW-Batteriespeicher sei schon in Betrieb, eine neuer mit über 100 MW geplant. Künftig würden Speicher mit einer Leistung von 300-500 MW hinzukommen. Zur Überbrückung wind- und sonnenarmer Zeiten werde auch Wasserstoff per Elektrolyse erzeugt werden, konkretisierte Kramer die Pläne.

Donnerstag, 29.09.2022, 14:51 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Regenerative - Leag will Lausitz zum
Quelle: Fotolia / K-U Haessler
Regenerative
Leag will Lausitz zum "Grünen Powerhouse" umbauen
Statt aus Braunkohle soll künftig aus erneuerbaren Energien Strom aus der Lausitz kommen. Bis 2030 will das Unternehmen 7.000 MW aus Windkraft und PV gewinnen.
Auf dem Ostdeutschen Energieforum in Leipzig verkündete am 29. September der Leag-Vorstandsvorsitzende den Umbau zum "Grünen Powerhouse". „Wir werden bis 2030 das größte Zentrum erneuerbarer Energien in Deutschland in der Lausitz aufbauen“, sagte Thorsten Kramer.

Der „Goldstaub“ der Leag seien 33.000 Hektar Flächen auf menschenleeren Tagebaufolgelandschaften. Dort sollen erneuerbare Energieanlagen von insgesamt 7.000 MW Leistung entstehen. Zwei Drittel aus Windkraft, ein Drittel Photovoltaik (PV), erläuterte der Leag-Chef. Eine Anbindung an das deutsche und europäische Hochspannungsnetz bestehe wegen der bestehenden Braunkohle-Kraftwerke bereits.

„Die Gigawatt Factory verbindet innovative Speicherlösungen, grünen Wasserstoff und zukunftsfähige Kraftwerke und macht umweltfreundliche Energie als gesicherte Leistung verfügbar – das ist eine ganz neue Qualität in der Energieversorgung“, umriss Kramer die Pläne. „Wir werden damit zum Vorreiter der sicheren Energiewende.“ Diese langfristigen Pläne seien wegen des Kohleausstiegs der deutschen Bundesregierung nötig geworden, weil sein Unternehmen sonst spätestens ab 2038 kein Geschäftsmodell mehr habe.

Schon Ende 2025 oder Anfang 2026 soll der erste Solarpark mit 1.000 MW Leistung an Netz gehen. Als strategischer Kooperationspartner entwickelt die EP New Energies GmbH (EPNE) die Wind- und Solarenergieprojekte für die Gigawatt Factory in der Lausitz.  „Wir haben seit dem Startschuss vor zweieinhalb Jahren für die Leag geeignete Flächenpotenziale für Wind- und Solaranlagen von insgesamt 14 GW auf unternehmenseigenen und gesicherten Flächen identifiziert und bereits 1 GW in Genehmigungsverfahren gebracht", sagte EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou.

Importunabhängige Energie liefern

„Die Gas- und Strompreise setzen Bürger und Unternehmen derzeit massiv unter Druck“, unterstrich Kramer. Die Lausitz werde importunabhängige Versorgungssicherheit mit nachhaltiger, bezahlbarer Energie liefern. Dank der eingebundenen Speicherlösungen werde man nicht „den ungeregelten Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung“ verstärken, sondern grundlastfähig bleiben, so wie heute, versprach der Leag-Chef. Pro Jahr würden etwa eine Milliarde Euro Investitionen nötig sein, die zum Teil fremd finanziert würden.
 
Leag-CEO Thorsten Kramer bei der Vorstellung der GigaFactory Lausitz auf dem Ostdeutschen Energieforum in Leipzig.
Quelle: Leag

„Den Kommunen und Unternehmen in der Region bringt die Gigawatt Factory massive Vorteile“, sagte Kramer. Die Leag biete künftig eine neue Qualität grüner Energie nach Bedarf: Mobilität mit grünem Wasserstoff, grüne Wärme aus Pufferspeichern oder preisstabile Direktstrombelieferung. „Das wird ein Magnet für neue Unternehmen, die händeringend nach neuen Standorten mit grüner Energie suchen“, hofft er. Auch die eigenen heute 6.400 Beschäftigten hätten damit eine Perspektive und könnten im Leag-Zentrum in Lübbenau umgeschult werden für die neuen Aufgaben.

Priorisierung von Erneuerbaren auf Tagebaufolgeflächen nötig

Um das Volumen von 7.000 MW bis 2030 aufbauen zu können, brauche es noch eine Priorisierung von erneuerbaren Energien auf Tagebaufolgeflächen durch den Bund. Kramer zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung grünes Licht für die grüne Zukunft der Lausitz gibt: „Aus den Kommunen, den Ländern Brandenburg und Sachsen und vom Bund kommen sehr positive Signale."

Bis zum Jahr 2040 könnte die Erzeugung sogar auf 14.000 MW erweitert werden, plant die Leag. Um genug Solarpaneele für die PV-Anlagen zu bekommen, könnte das Unternehmen sogar eine eigene Modulfabrik aufbauen, falls regionale Lieferanten und Importe aus China nicht genügten. Ein 50-MW-Batteriespeicher sei schon in Betrieb, eine neuer mit über 100 MW geplant. Künftig würden Speicher mit einer Leistung von 300-500 MW hinzukommen. Zur Überbrückung wind- und sonnenarmer Zeiten werde auch Wasserstoff per Elektrolyse erzeugt werden, konkretisierte Kramer die Pläne.

Donnerstag, 29.09.2022, 14:51 Uhr
Susanne Harmsen

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