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Energie & Management > Klimaschutz - Laub als neuer Brennstoff für klimaneutrale Energie
Quelle: iStock
Klimaschutz

Laub als neuer Brennstoff für klimaneutrale Energie

Ein klimaneutraler Brennstoff, der quasi auf der Straße liegt: Einen geschlossenen Kreislauf für die Verwertung von Laub will das Fraunhofer-Institut Umsicht entwickeln. 
Nach den Hochrechnungen der Forschenden am Fraunhofer Umsicht fallen in deutschen Städten und Kommunen 620.000 bis 740.000 Tonnen Laub pro Jahr an. Um rutschige Straßen, Gehwege und verstopfte Rinnen zu vermeiden, muss die Straßenreinigung das Laub zeitnah beseitigen.

Üblicherweise landen die gesammelten Blätterberge in Kompostieranlagen. Das Problem dabei: Laub verrottet eher schlecht. Im Rahmen des Projekts „LaubCycle“ wird nun an einer alternativen Verwertung geforscht. Dabei setzen die Forschenden auf die guten Verbrennungseigenschaften des biogenen Reststoffs Laub.

Eine Herausforderung bei der Verbrennung in Biomassefeuerungen ist jedoch die inhomogene Zusammensetzung: Neben den herabfallenden Blättern befinden sich nämlich Erdanhaftungen, Steine oder Sand in den gesammelten Laubfraktionen. Daraus resultiert ein erheblicher Ascheanteil von bis zu 50 % im Extremfall. Hinzu kommen je nach Witterung unterschiedliche Feuchtegehalte und ein saisonal stark abweichendes Aufkommen.

Um konstant einen kosteneffizienten und nachhaltigen Brennstoff zu erhalten, werden daher entsprechende Aufbereitungs- und Lagerungsverfahren untersucht. „Das Besondere an dem Laubcycle-Ansatz ist, dass Kommunen den Stoffstrom Laub potenziell in einem geschlossenen Kreislauf führen können“, erklärt Esther Stahl, Leiterin der Abteilung strategische Projekte am Fraunhofer Umsicht.

Zum einen können auf Basis des neuen Brennstoffs lokal und bedarfsgerecht klimaneutrale Wärme und Strom gewonnen werden. „Hier sehen wir für Kommunen und Entsorgungs- beziehungsweise Aufbereitungsunternehmen einen möglichen Vermarktungsweg an regionale Biomassefeuerungen“, so Stahl. 

Zum anderen eignen sich die in den Aschen enthaltenen Nährstoffe potenziell als Dünger in Komposten, die auf kommunale, landwirtschaftliche oder private Flächen aufgebracht werden. Lukas Gosmann aus dem Projektteam erläutert, dass innerhalb des Vorhabens untersucht werden soll, wie ein geschlossener Kreislauf auf Basis von Laub in Kommunen realisiert werden kann. Dazu gehören ausführliche Analysen des Laubs und der entstehenden Aschen und Untersuchungen zur Aufbereitung sowie zum Einfluss der Laubqualität auf die Emissionen bei der Verbrennung in einer Praxisfeuerung.

Dienstag, 3.08.2021, 15:27 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Klimaschutz - Laub als neuer Brennstoff für klimaneutrale Energie
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Laub als neuer Brennstoff für klimaneutrale Energie
Ein klimaneutraler Brennstoff, der quasi auf der Straße liegt: Einen geschlossenen Kreislauf für die Verwertung von Laub will das Fraunhofer-Institut Umsicht entwickeln. 
Nach den Hochrechnungen der Forschenden am Fraunhofer Umsicht fallen in deutschen Städten und Kommunen 620.000 bis 740.000 Tonnen Laub pro Jahr an. Um rutschige Straßen, Gehwege und verstopfte Rinnen zu vermeiden, muss die Straßenreinigung das Laub zeitnah beseitigen.

Üblicherweise landen die gesammelten Blätterberge in Kompostieranlagen. Das Problem dabei: Laub verrottet eher schlecht. Im Rahmen des Projekts „LaubCycle“ wird nun an einer alternativen Verwertung geforscht. Dabei setzen die Forschenden auf die guten Verbrennungseigenschaften des biogenen Reststoffs Laub.

Eine Herausforderung bei der Verbrennung in Biomassefeuerungen ist jedoch die inhomogene Zusammensetzung: Neben den herabfallenden Blättern befinden sich nämlich Erdanhaftungen, Steine oder Sand in den gesammelten Laubfraktionen. Daraus resultiert ein erheblicher Ascheanteil von bis zu 50 % im Extremfall. Hinzu kommen je nach Witterung unterschiedliche Feuchtegehalte und ein saisonal stark abweichendes Aufkommen.

Um konstant einen kosteneffizienten und nachhaltigen Brennstoff zu erhalten, werden daher entsprechende Aufbereitungs- und Lagerungsverfahren untersucht. „Das Besondere an dem Laubcycle-Ansatz ist, dass Kommunen den Stoffstrom Laub potenziell in einem geschlossenen Kreislauf führen können“, erklärt Esther Stahl, Leiterin der Abteilung strategische Projekte am Fraunhofer Umsicht.

Zum einen können auf Basis des neuen Brennstoffs lokal und bedarfsgerecht klimaneutrale Wärme und Strom gewonnen werden. „Hier sehen wir für Kommunen und Entsorgungs- beziehungsweise Aufbereitungsunternehmen einen möglichen Vermarktungsweg an regionale Biomassefeuerungen“, so Stahl. 

Zum anderen eignen sich die in den Aschen enthaltenen Nährstoffe potenziell als Dünger in Komposten, die auf kommunale, landwirtschaftliche oder private Flächen aufgebracht werden. Lukas Gosmann aus dem Projektteam erläutert, dass innerhalb des Vorhabens untersucht werden soll, wie ein geschlossener Kreislauf auf Basis von Laub in Kommunen realisiert werden kann. Dazu gehören ausführliche Analysen des Laubs und der entstehenden Aschen und Untersuchungen zur Aufbereitung sowie zum Einfluss der Laubqualität auf die Emissionen bei der Verbrennung in einer Praxisfeuerung.

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