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Energie & Management > Stadtwerke - Kreiswerke Main-Kinzig übertragen Gassparte an Stadtwerke Celle
Quelle: E&MJonas / Rosenberger
Stadtwerke

Kreiswerke Main-Kinzig übertragen Gassparte an Stadtwerke Celle

Der Versorger im hessischen Landkreis Main-Kinzig gibt den Vertrieb von Gas ersatzlos auf. 550 Haushalte und Gewerbeanschlüsse sind betroffen. Übernehmen sollen Niedersachsen.
Das Gasgeschäft hat den Kreiswerken Main-Kinzig zuletzt keine Freude mehr bereitet. Die Schwierigkeiten, den Energieträger zu vertretbaren Kosten einzukaufen und zu verkaufen, lassen die Südhessen nun die Reißlinie ziehen. Den Vertrieb stellen sie zur Jahresmitte ein.

„Eine langfristige Beschaffung konnten wir für unsere Gaskunden in dieser instabilen Marktsituation kaum noch umsetzen“, lässt Geschäftsführer Oliver Habekost sich in einer Mitteilung zitieren. Der Regionalversorger hat eine Anschlussmöglichkeit erarbeitet, die nach dem Lieferende „automatisch“ greifen soll. Ab dem 1. Juli 2023 treten die Stadtwerke aus dem niedersächsischen Celle an die Stelle der Gelnhausener.

550 Kunden sollen "automatisch" zum neuen Lieferanten wechseln

Die räumliche Entfernung soll dabei keine Rolle spielen. Eine Sprecherin der Kreiswerke erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, Main-Kinzig verfüge nicht über die Gasnetze im größten Landkreis des Regierungsbezirks Darmstadt. Insofern kommt es zu einem reinen Lieferantenwechsel. Die Sprecherin sagte, aufgrund des überschaubaren Geschäftsbereichs sei die Aufgabe der Gaslieferung nicht mit Entlassungen beim 280 Beschäftigte starken Versorger verbunden.

Inwieweit der Gasvertrieb sich negativ auf die Geschäfte niedergeschlagen hat, wollten die Kreiswerke nicht beziffern. Die Sprecherin verwies lediglich auf die zuletzt "enormen Marktbewegungen", die "letztlich auch monetär" eine Herausforderung für das Unternehmen dargestellt hätten.

Bei der Auswahl der Nachfolgelösung wollen die Kreiswerke darauf geachtet haben, dass der bisherigen Kundschaft so wenig Veränderungen wie möglich ins Haus stehen. Erreicht hätten die Hessen dies mit der nahtlosen Weiterbelieferung durch die Stadtwerke Celle zu „identischen Tarifkonditionen“. Auch die Vertragsbedingungen bleiben offenbar unangetastet. Details zu den Konditionen des Kundenübertrags zwischen den beiden Versorgern sind nicht bekannt.

Zum Thema, dass die betroffenen Haushalte unabhängig von der vorbereiteten Übernahme durch Celle die Möglichkeit haben, sich selbst nach einem neuen Gasversorger umzusehen, äußern die Kreiswerke sich auf der Website in der entsprechenden Frage-Antwort-Rubrik nicht. Auf Anfrage erklärte die Sprecherin, dass die Kundinnen und Kunden ein Sonderkündigungsrecht hätten, sofern sie mit dem neuen Lieferanten nicht einverstanden seien.

Ob Kundinnen und Kunden den Service der Kreiswerke annehmen, sei allein ihre Entscheidung, sagt Holger Schneidewindt auf Anfrage unserer Redaktion. Bei Lieferantenwechsel sei eine Zustimmung nötig, so der Rechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW. Ohne Einverständnis und eigene Nachfolgelösung greife zunächst die Grund- beziehungsweise Ersatzversorgung durch den lokalen Grundversorger. Aus dieser kommen Kundinnen und Kunden binnen kürzerer Zeit wieder heraus, sofern sie einen neuen Gaslieferanten gefunden haben.

Die Kreiswerke Main-Kinzig versorgen nach eigenen Angaben etwa 100.000 Menschen der Region mit Strom, das sind mehr als 32.000 Haushaltsanschlüsse in 14 Kommunen. An der GmbH hält der Main-Kinzig-Kreis mit 75,5 Prozent die Mehrheit, zweiter Gesellschafter ist die Beteiligungsgesellschaft des Kasseler Unternehmens EAM (früher: Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland). An dem von über 120 Kommunen getragenen Versorger, der in einem breiten Streifen zwischen Rheinland-Pfalz und Thüringen aktiv ist, ist auch der Main-Kinzig-Kreis beteiligt.

Donnerstag, 30.03.2023, 14:40 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: E&MJonas / Rosenberger
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Kreiswerke Main-Kinzig übertragen Gassparte an Stadtwerke Celle
Der Versorger im hessischen Landkreis Main-Kinzig gibt den Vertrieb von Gas ersatzlos auf. 550 Haushalte und Gewerbeanschlüsse sind betroffen. Übernehmen sollen Niedersachsen.
Das Gasgeschäft hat den Kreiswerken Main-Kinzig zuletzt keine Freude mehr bereitet. Die Schwierigkeiten, den Energieträger zu vertretbaren Kosten einzukaufen und zu verkaufen, lassen die Südhessen nun die Reißlinie ziehen. Den Vertrieb stellen sie zur Jahresmitte ein.

„Eine langfristige Beschaffung konnten wir für unsere Gaskunden in dieser instabilen Marktsituation kaum noch umsetzen“, lässt Geschäftsführer Oliver Habekost sich in einer Mitteilung zitieren. Der Regionalversorger hat eine Anschlussmöglichkeit erarbeitet, die nach dem Lieferende „automatisch“ greifen soll. Ab dem 1. Juli 2023 treten die Stadtwerke aus dem niedersächsischen Celle an die Stelle der Gelnhausener.

550 Kunden sollen "automatisch" zum neuen Lieferanten wechseln

Die räumliche Entfernung soll dabei keine Rolle spielen. Eine Sprecherin der Kreiswerke erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, Main-Kinzig verfüge nicht über die Gasnetze im größten Landkreis des Regierungsbezirks Darmstadt. Insofern kommt es zu einem reinen Lieferantenwechsel. Die Sprecherin sagte, aufgrund des überschaubaren Geschäftsbereichs sei die Aufgabe der Gaslieferung nicht mit Entlassungen beim 280 Beschäftigte starken Versorger verbunden.

Inwieweit der Gasvertrieb sich negativ auf die Geschäfte niedergeschlagen hat, wollten die Kreiswerke nicht beziffern. Die Sprecherin verwies lediglich auf die zuletzt "enormen Marktbewegungen", die "letztlich auch monetär" eine Herausforderung für das Unternehmen dargestellt hätten.

Bei der Auswahl der Nachfolgelösung wollen die Kreiswerke darauf geachtet haben, dass der bisherigen Kundschaft so wenig Veränderungen wie möglich ins Haus stehen. Erreicht hätten die Hessen dies mit der nahtlosen Weiterbelieferung durch die Stadtwerke Celle zu „identischen Tarifkonditionen“. Auch die Vertragsbedingungen bleiben offenbar unangetastet. Details zu den Konditionen des Kundenübertrags zwischen den beiden Versorgern sind nicht bekannt.

Zum Thema, dass die betroffenen Haushalte unabhängig von der vorbereiteten Übernahme durch Celle die Möglichkeit haben, sich selbst nach einem neuen Gasversorger umzusehen, äußern die Kreiswerke sich auf der Website in der entsprechenden Frage-Antwort-Rubrik nicht. Auf Anfrage erklärte die Sprecherin, dass die Kundinnen und Kunden ein Sonderkündigungsrecht hätten, sofern sie mit dem neuen Lieferanten nicht einverstanden seien.

Ob Kundinnen und Kunden den Service der Kreiswerke annehmen, sei allein ihre Entscheidung, sagt Holger Schneidewindt auf Anfrage unserer Redaktion. Bei Lieferantenwechsel sei eine Zustimmung nötig, so der Rechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW. Ohne Einverständnis und eigene Nachfolgelösung greife zunächst die Grund- beziehungsweise Ersatzversorgung durch den lokalen Grundversorger. Aus dieser kommen Kundinnen und Kunden binnen kürzerer Zeit wieder heraus, sofern sie einen neuen Gaslieferanten gefunden haben.

Die Kreiswerke Main-Kinzig versorgen nach eigenen Angaben etwa 100.000 Menschen der Region mit Strom, das sind mehr als 32.000 Haushaltsanschlüsse in 14 Kommunen. An der GmbH hält der Main-Kinzig-Kreis mit 75,5 Prozent die Mehrheit, zweiter Gesellschafter ist die Beteiligungsgesellschaft des Kasseler Unternehmens EAM (früher: Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland). An dem von über 120 Kommunen getragenen Versorger, der in einem breiten Streifen zwischen Rheinland-Pfalz und Thüringen aktiv ist, ist auch der Main-Kinzig-Kreis beteiligt.

Donnerstag, 30.03.2023, 14:40 Uhr
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