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Energie & Management > Vertrieb - Mecklenburger JES AG stellt Stromvertrieb ein
Quelle: Shutterstock / Redpixelpl
Vertrieb

Mecklenburger JES AG stellt Stromvertrieb ein

Der Strommarkt ist um einen Händler ärmer. Die „JES.AG“ hat zum Ende des abgelaufenen Jahres die Lieferung mit Öko-Energie eingestellt. Das Mutterunternehmen setzt andere Schwerpunkte.
Mit der Jes AG verabschiedet sich ein weiteres Unternehmen aus dem Stromhandel. Wie der Anbieter aus der Nähe von Rostock auf Anfrage der Redaktion mitteilt, habe er Stromvertrieb und -versorgung zum Ende des abgelaufenen Jahres eingestellt. Betroffen seien bundesweit 600 Anschlüsse.

Der genaue Termin des Lieferstopps sei der 29. Dezember gewesen, heißt es etwa aus dem Schwarzwald. Die Stadtwerke Freudenstadt hätten die betroffenen Jes-Kunden aus ihrem Gebiet individuell über den ersatzweisen Strombezug informiert, so der Versorger aus der Großen Kreisstadt.

Die Abkürzung „JES“ steht für „Jederzeit Erneuerbaren Strom“. Den Ökostrom-Vertrieb hatte die im mecklenburgischen Broderstorf ansässige Firma 2019 ins Leben gerufen. Die Strom-Sparte war Teil des Mutterunternehmens „JES.Group“. Dieses war angetreten, Privatkunden und Unternehmen neben Solaranlagen auch Komplettlösungen für die Stromversorgung während jener Phasen anzubieten, in denen die Module keine Energie erzeugen.

Wärmepumpen neben Solaranlagen neu im Programm

Die Aufgabe des Stromvertriebs begründet das Unternehmen mit der Einsicht, „ihrem Anspruch nicht gerecht werden zu können, stets das bestmögliche Preis-Leistungsverhältnis zu bieten“. Offenbar waren die erforderlichen Mengen für die etwa 600 Strom-Kunden und jene rund 60 Kunden, die über den Rostocker Profifußball-Klub die Marke „Hansa Strom“ bei Jes geordert hatten, nicht mehr wirtschaftlich zu handeln.

Darauf deutet auch die Kulanz- und Entschädigungsregelung hin. Für die betroffenen Kunden stellt Jes eine „Gutschrift“ in Aussicht, sobald sie etwaige finanzielle Einbußen durch einen Anbieterwechsel geltend machen. Es sei aber nur von Einzelfällen auszugehen, so Jes. Denn andere Lieferanten dürften „größtenteils günstiger“ sein als die Konditionen der gekündigten, also teureren Verträge.

Die Jes-Gruppe werde sich stattdessen auf das Geschäft mit Solaranlagen und Wärmepumpen konzentrieren, teilt das Unternehmen weiter mit. Dieses sei „sehr erfolgreich“. Die Wärmelösungen sind erst seit Mitte Dezember 2023 neu im Portfolio der Mecklenburger. Damit will Jes sich als ganzheitlicher Systemanbieter aufstellen.

Für den Vertrieb hat das Unternehmen sich auf Produkte des Herstellers Viessmann festgelegt. Zahlen müssen Kunden für die Wärmepumpen in diesem Fall nichts, sie entrichten eine „inflationsfreie“ Pacht über 15 Jahre an Jes. Nebst Garantie sei auch die Wartung im Preis inbegriffen. Jes-Geschäftsführer Jonas Holtz sieht dieses Modell als Beitrag zur Energiewende und zum einfachen Umstieg für Kunden auf Wärmepumpen.

Die Jes-Gruppe mit ihren Unterfirmen HK Solartec, Solar Express, Holtz & Partner GmbH und HL GmbH beschäftigt nach eigener Angabe etwa 200 Angestellte, verfügt über eine eigene Logistik und einen modernen Maschinenpark. Damit biete die Gruppe das Produktspektrum von Großhandel über Inhouse-Installation, Service und Wartung bis zu Anlagenfinanzierung und Systemdienstleistungen. Die Mitte Dezember in der Wärmepumpen-Mitteilung weiter genannte „Stromversorgung“ muss das Unternehmen nun allerdings aus der Selbstbeschreibung streichen.

Freitag, 5.01.2024, 14:36 Uhr
Volker Stephan
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Mecklenburger JES AG stellt Stromvertrieb ein
Der Strommarkt ist um einen Händler ärmer. Die „JES.AG“ hat zum Ende des abgelaufenen Jahres die Lieferung mit Öko-Energie eingestellt. Das Mutterunternehmen setzt andere Schwerpunkte.
Mit der Jes AG verabschiedet sich ein weiteres Unternehmen aus dem Stromhandel. Wie der Anbieter aus der Nähe von Rostock auf Anfrage der Redaktion mitteilt, habe er Stromvertrieb und -versorgung zum Ende des abgelaufenen Jahres eingestellt. Betroffen seien bundesweit 600 Anschlüsse.

Der genaue Termin des Lieferstopps sei der 29. Dezember gewesen, heißt es etwa aus dem Schwarzwald. Die Stadtwerke Freudenstadt hätten die betroffenen Jes-Kunden aus ihrem Gebiet individuell über den ersatzweisen Strombezug informiert, so der Versorger aus der Großen Kreisstadt.

Die Abkürzung „JES“ steht für „Jederzeit Erneuerbaren Strom“. Den Ökostrom-Vertrieb hatte die im mecklenburgischen Broderstorf ansässige Firma 2019 ins Leben gerufen. Die Strom-Sparte war Teil des Mutterunternehmens „JES.Group“. Dieses war angetreten, Privatkunden und Unternehmen neben Solaranlagen auch Komplettlösungen für die Stromversorgung während jener Phasen anzubieten, in denen die Module keine Energie erzeugen.

Wärmepumpen neben Solaranlagen neu im Programm

Die Aufgabe des Stromvertriebs begründet das Unternehmen mit der Einsicht, „ihrem Anspruch nicht gerecht werden zu können, stets das bestmögliche Preis-Leistungsverhältnis zu bieten“. Offenbar waren die erforderlichen Mengen für die etwa 600 Strom-Kunden und jene rund 60 Kunden, die über den Rostocker Profifußball-Klub die Marke „Hansa Strom“ bei Jes geordert hatten, nicht mehr wirtschaftlich zu handeln.

Darauf deutet auch die Kulanz- und Entschädigungsregelung hin. Für die betroffenen Kunden stellt Jes eine „Gutschrift“ in Aussicht, sobald sie etwaige finanzielle Einbußen durch einen Anbieterwechsel geltend machen. Es sei aber nur von Einzelfällen auszugehen, so Jes. Denn andere Lieferanten dürften „größtenteils günstiger“ sein als die Konditionen der gekündigten, also teureren Verträge.

Die Jes-Gruppe werde sich stattdessen auf das Geschäft mit Solaranlagen und Wärmepumpen konzentrieren, teilt das Unternehmen weiter mit. Dieses sei „sehr erfolgreich“. Die Wärmelösungen sind erst seit Mitte Dezember 2023 neu im Portfolio der Mecklenburger. Damit will Jes sich als ganzheitlicher Systemanbieter aufstellen.

Für den Vertrieb hat das Unternehmen sich auf Produkte des Herstellers Viessmann festgelegt. Zahlen müssen Kunden für die Wärmepumpen in diesem Fall nichts, sie entrichten eine „inflationsfreie“ Pacht über 15 Jahre an Jes. Nebst Garantie sei auch die Wartung im Preis inbegriffen. Jes-Geschäftsführer Jonas Holtz sieht dieses Modell als Beitrag zur Energiewende und zum einfachen Umstieg für Kunden auf Wärmepumpen.

Die Jes-Gruppe mit ihren Unterfirmen HK Solartec, Solar Express, Holtz & Partner GmbH und HL GmbH beschäftigt nach eigener Angabe etwa 200 Angestellte, verfügt über eine eigene Logistik und einen modernen Maschinenpark. Damit biete die Gruppe das Produktspektrum von Großhandel über Inhouse-Installation, Service und Wartung bis zu Anlagenfinanzierung und Systemdienstleistungen. Die Mitte Dezember in der Wärmepumpen-Mitteilung weiter genannte „Stromversorgung“ muss das Unternehmen nun allerdings aus der Selbstbeschreibung streichen.

Freitag, 5.01.2024, 14:36 Uhr
Volker Stephan

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