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Energie & Management > Stromnetz - Klimaschädliche Isoliergase sollen ersetzt werden
SF6-Schaltanlage für 380 kV im Umspannwerk Großgartach bei Heilbronn, Bild: Transnet BW
Stromnetz

Klimaschädliche Isoliergase sollen ersetzt werden

Das Forum Netztechnik im VDE setzt sich für die Verwendung von SF6-freien Schaltanlagen ein. Das Isoliergas gilt als hochgradig klimaschädlich.
Bei der Umstellung von Schwefelhexafluorid auf alternative Gase empfiehlt der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), der sich dafür mit Herstellern und Anwendern abgestimmt hat, Ãœbergangszeiten. Auch die EU-Kommission plant, Isoliergase mit hohem Treibhausgaspotenzial schrittweise zu ersetzen. Wenn diese neue europäische Verordnung ab 2023 in Kraft tritt, seien erhebliche Herausforderungen bei der Einführung der Alternativen zu erwarten, heißt es in einer Mitteilung des VDE.

Heike Kerber, Geschäftsführerin beim Forum Netztechnik, erklärte: „Ziel ist es, die Ãœbergangszeiten auf ein Minimum zu begrenzen. SF6-freie Alternativen sollen in allen neuen Betriebsmitteln mit Isoliergas in fünf bis neun Jahren nach Inkrafttreten der Verordnung eingeführt werden. Das müssen wir im Sinne des Klimaschutzes sowie der Transparenz und Akzeptanz für klimaschonende Technologien erreichen.“

Wichtig seien dabei auch stets ausreichende Lieferkapazitäten von mehreren Herstellern, damit der Netzausbau und die Integration von erneuerbaren Energien voranschreiten können.

Für Anlagen in Innenräumen mit einer Betriebsspannung bis zu 24 kV beispielsweise sind fünf Jahre vorgesehen, sodass hier ab 2028 nur noch SF6-freie Technologien eingesetzt werden. In der Hoch- und Höchstspannung wird nach Standard- und Spezialanwendungen differenziert. Für Erweiterungen und Reparaturen bestehender Anlagen der oberen Spannungsebenen sollen weiterhin SF6-Technologien möglich sein.

Schwefelhexafluorid wird seit Jahrzehnten wegen seiner hervorragenden elektrischen Eigenschaften als Isolier- und Löschgas in gasisolierten Schaltanlagen sowie in Leistungsschaltern und Wandlern eingesetzt und am Ende der Lebensdauer wieder zurückgewonnen. Gelangt das Gas jedoch, beispielsweise infolge von Störungen, in die Atmosphäre, verbleibt es dort für mehrere Tausend Jahre.

Der Anteil von SF6 aus elektrischen Betriebsmitteln an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland ist allerdings sehr gering. Zwar ist der Treibhauseffekt von SF6 rund 23.000-mal höher als der einer gleichen Menge Kohlendioxid, er hat aber trotzdem nur einen Anteil von rund 0,03 % an der Wirkung der Emissionen insgesamt. Die EU-Kommission strebt an, sämtliche F-Gas-Emissionen bis 2030 auf ein Drittel der von 2014 zu reduzieren.

 


Freitag, 28.05.2021, 16:13 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Klimaschädliche Isoliergase sollen ersetzt werden
SF6-Schaltanlage für 380 kV im Umspannwerk Großgartach bei Heilbronn, Bild: Transnet BW
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Klimaschädliche Isoliergase sollen ersetzt werden
Das Forum Netztechnik im VDE setzt sich für die Verwendung von SF6-freien Schaltanlagen ein. Das Isoliergas gilt als hochgradig klimaschädlich.
Bei der Umstellung von Schwefelhexafluorid auf alternative Gase empfiehlt der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), der sich dafür mit Herstellern und Anwendern abgestimmt hat, Ãœbergangszeiten. Auch die EU-Kommission plant, Isoliergase mit hohem Treibhausgaspotenzial schrittweise zu ersetzen. Wenn diese neue europäische Verordnung ab 2023 in Kraft tritt, seien erhebliche Herausforderungen bei der Einführung der Alternativen zu erwarten, heißt es in einer Mitteilung des VDE.

Heike Kerber, Geschäftsführerin beim Forum Netztechnik, erklärte: „Ziel ist es, die Ãœbergangszeiten auf ein Minimum zu begrenzen. SF6-freie Alternativen sollen in allen neuen Betriebsmitteln mit Isoliergas in fünf bis neun Jahren nach Inkrafttreten der Verordnung eingeführt werden. Das müssen wir im Sinne des Klimaschutzes sowie der Transparenz und Akzeptanz für klimaschonende Technologien erreichen.“

Wichtig seien dabei auch stets ausreichende Lieferkapazitäten von mehreren Herstellern, damit der Netzausbau und die Integration von erneuerbaren Energien voranschreiten können.

Für Anlagen in Innenräumen mit einer Betriebsspannung bis zu 24 kV beispielsweise sind fünf Jahre vorgesehen, sodass hier ab 2028 nur noch SF6-freie Technologien eingesetzt werden. In der Hoch- und Höchstspannung wird nach Standard- und Spezialanwendungen differenziert. Für Erweiterungen und Reparaturen bestehender Anlagen der oberen Spannungsebenen sollen weiterhin SF6-Technologien möglich sein.

Schwefelhexafluorid wird seit Jahrzehnten wegen seiner hervorragenden elektrischen Eigenschaften als Isolier- und Löschgas in gasisolierten Schaltanlagen sowie in Leistungsschaltern und Wandlern eingesetzt und am Ende der Lebensdauer wieder zurückgewonnen. Gelangt das Gas jedoch, beispielsweise infolge von Störungen, in die Atmosphäre, verbleibt es dort für mehrere Tausend Jahre.

Der Anteil von SF6 aus elektrischen Betriebsmitteln an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland ist allerdings sehr gering. Zwar ist der Treibhauseffekt von SF6 rund 23.000-mal höher als der einer gleichen Menge Kohlendioxid, er hat aber trotzdem nur einen Anteil von rund 0,03 % an der Wirkung der Emissionen insgesamt. Die EU-Kommission strebt an, sämtliche F-Gas-Emissionen bis 2030 auf ein Drittel der von 2014 zu reduzieren.

 


Freitag, 28.05.2021, 16:13 Uhr
Günter Drewnitzky

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