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Energie & Management > Stromspeicher -
Quelle: Fotolia/sdecoret
Stromspeicher

"Heißer" Kandidat für stationäre Stromspeicher

Elektrische Batterien auf Basis flüssiger Metalle sind ein "heißer" Kandidat für stationäre Stromspeicher. Nun konnte ihr eh schon hoher Wirkungsgrad noch einmal gesteigert werden.
Für die Zwischenspeicherung volatiler erneuerbarer Energien wird es in Zukunft hocheffizienter Stromspeicher bedürfen. Ein Kandidat dafür sind Flüssigmetallbatterien. Einem internationalen Team gelang nun eine starke Verbesserung der Leistungsdaten.

Norbert Weber vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) konnte gemeinsam mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine neuartige Lithium-Blei-Flüssigmetallbatterie entscheidend optimieren. Durch eine verbesserte Elektrolytrezeptur hat das Team den Stromwirkungsgrad auf nahezu 100 Prozent gesteigert und die Energiedichte gleichzeitig um 45 Prozent erhöht.

Weber hat als Postdoc drei Monate am MIT in Boston geforscht. Dort traf er auf Forschende, denen es gelungen war, eine Membran für Flüssigmetallbatterien zu entwickeln, die Zellen mit einer besonders hohen Spannung ermöglicht. Basierend auf dieser Innovation – also der Membran zwischen den Metallelektroden – konnte Weber im Team von Prof. Donald Sadoway am MIT den Wirkungsgrad dieser Batterien entscheidend verbessern.

Die Batterien sind einer Arbeitstemperatur von mehr als 400 Grad Celsius ausgesetzt, damit die Metalle in flüssiger Form vorliegen. Im oberen Teil der Batterie befindet sich Lithium, in der Mitte eine Salzschmelze, unten liegt das schwerere Blei. Die Membran fungiert dabei als eine Art zusätzliche, zweite Trennwand zwischen den Metallen Lithium und Blei und verstärkt so die Salzschmelze. Sie verhindert ungewollte chemische Prozesse, die die Batterie irreversibel schädigen würden.
 
Zusätzlich zur Membran gibt es weitere Faktoren, die die Vermischung der Salzschmelze beeinflussen. Je geringer deren Durchmischung, umso geringer ist auch die Selbstentladung der Batterien. Dies wiederum hat einen höheren Wirkungsgrad zur Folge.

Weber und seine MIT-Kolleginnen und -Kollegen konnten zeigen, dass sich unter verschiedenen Versuchsanordnungen, in denen die Durchmischung der Salzschmelze durch die Beimengung von Bleioxid gebremst wurde, der Wirkungsrad der Batterien deutlich erhöhte – von 92 auf fast 100 Prozent. „Die hohen Stromdichten, der komplett flüssige Aufbau und das damit sehr einfache Recycling machen diese Batterien zu einem idealen stationären Energiespeicher für den Ausgleich stark fluktuierender Sonnen- und Windenergie“, schätzt Norbert Weber ein.

Im nächsten Schritt arbeiten die HZDR-Forschenden nun daran, statt Lithium und Blei künftig umweltverträglichere und besser verfügbare Rohstoffe zu verwenden. Vielversprechende Alternativen sind Natrium und Zink, die bereits im von der Europäischen Union geförderten und vom HZDR koordinierten Forschungsprojekt SOLSTICE erforscht werden.

Mittwoch, 15.09.2021, 13:17 Uhr
Peter Koller
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Stromspeicher
"Heißer" Kandidat für stationäre Stromspeicher
Elektrische Batterien auf Basis flüssiger Metalle sind ein "heißer" Kandidat für stationäre Stromspeicher. Nun konnte ihr eh schon hoher Wirkungsgrad noch einmal gesteigert werden.
Für die Zwischenspeicherung volatiler erneuerbarer Energien wird es in Zukunft hocheffizienter Stromspeicher bedürfen. Ein Kandidat dafür sind Flüssigmetallbatterien. Einem internationalen Team gelang nun eine starke Verbesserung der Leistungsdaten.

Norbert Weber vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) konnte gemeinsam mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine neuartige Lithium-Blei-Flüssigmetallbatterie entscheidend optimieren. Durch eine verbesserte Elektrolytrezeptur hat das Team den Stromwirkungsgrad auf nahezu 100 Prozent gesteigert und die Energiedichte gleichzeitig um 45 Prozent erhöht.

Weber hat als Postdoc drei Monate am MIT in Boston geforscht. Dort traf er auf Forschende, denen es gelungen war, eine Membran für Flüssigmetallbatterien zu entwickeln, die Zellen mit einer besonders hohen Spannung ermöglicht. Basierend auf dieser Innovation – also der Membran zwischen den Metallelektroden – konnte Weber im Team von Prof. Donald Sadoway am MIT den Wirkungsgrad dieser Batterien entscheidend verbessern.

Die Batterien sind einer Arbeitstemperatur von mehr als 400 Grad Celsius ausgesetzt, damit die Metalle in flüssiger Form vorliegen. Im oberen Teil der Batterie befindet sich Lithium, in der Mitte eine Salzschmelze, unten liegt das schwerere Blei. Die Membran fungiert dabei als eine Art zusätzliche, zweite Trennwand zwischen den Metallen Lithium und Blei und verstärkt so die Salzschmelze. Sie verhindert ungewollte chemische Prozesse, die die Batterie irreversibel schädigen würden.
 
Zusätzlich zur Membran gibt es weitere Faktoren, die die Vermischung der Salzschmelze beeinflussen. Je geringer deren Durchmischung, umso geringer ist auch die Selbstentladung der Batterien. Dies wiederum hat einen höheren Wirkungsgrad zur Folge.

Weber und seine MIT-Kolleginnen und -Kollegen konnten zeigen, dass sich unter verschiedenen Versuchsanordnungen, in denen die Durchmischung der Salzschmelze durch die Beimengung von Bleioxid gebremst wurde, der Wirkungsrad der Batterien deutlich erhöhte – von 92 auf fast 100 Prozent. „Die hohen Stromdichten, der komplett flüssige Aufbau und das damit sehr einfache Recycling machen diese Batterien zu einem idealen stationären Energiespeicher für den Ausgleich stark fluktuierender Sonnen- und Windenergie“, schätzt Norbert Weber ein.

Im nächsten Schritt arbeiten die HZDR-Forschenden nun daran, statt Lithium und Blei künftig umweltverträglichere und besser verfügbare Rohstoffe zu verwenden. Vielversprechende Alternativen sind Natrium und Zink, die bereits im von der Europäischen Union geförderten und vom HZDR koordinierten Forschungsprojekt SOLSTICE erforscht werden.

Mittwoch, 15.09.2021, 13:17 Uhr
Peter Koller

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