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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Hamburger Kraftwerk soll
Quelle: Photocase / Markus Imorde
Kohlekraftwerke

Hamburger Kraftwerk soll "schnellstmöglich" weg

Während andernorts Kohlekraftwerke reaktiviert werden, will der Hamburger Senat den Meiler in Moorburg schnell weghaben.
Die rot-grüne Regierung in der Hansestadt Hamburg hat es offenbar sehr eilig mit dem Abriss des Steinkohle-Kraftwerks Moorburg. „Der Rückbau mit Abbruch von Bauwerken soll schnellstmöglich im Anschluss an die der Überwachungsbehörde angezeigten Stilllegungsarbeiten stattfinden können“, schreibt der Hamburger Senat über den Fortgang der Arbeiten am Kohlekraftwerk im Stadtteil Moorburg.

Hintergrund: Der AfD-Bürgerschaftsabgeordnete Dirk Nockemann hatte sich in einer parmentarischen Anfrage danach erkundigt, „wie weit der Konzern Vattenfall mit seinen Rückbauplanungen“ ist.

Nach Aussage des Senats ist der Rückbau „wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von Betreiberseite zu keinem Zeitpunkt unterbrochen worden“. Vattenfall habe lediglich einige systemkritische Entscheidungen für die Vorbereitungen zum Rückbau im Februar 2022 für zwei Wochen zurückgestellt. Danach seien die Planungen und vorbereitenden Maßnahmen fortgeführt worden.

Anlagenkomponenten bereits verkauft

Und es wurden Tatsachen geschaffen: Ein Wiederanfahren zum jetzigen Zeitpunkt wäre „auch aus Sicht des Anlagenbetreibers weder technisch oder wirtschaftlich noch rechtlich realisierbar“, so der Senat. Wie er weiter mitteilt, seien etwa 1.400 technische Anlagenkomponenten zur Wiederverwendung verkauft worden. Darunter Großkomponenten zur Stromerzeugung, wie Dampfturbine, Generatoren, Transformatoren oder Messeinrichtungen.

Noch ist unklar, wie lange die Arbeiten weitergehen. „Die Dauer des Rückbaus wird sowohl durch die zu konkretisierende Nachnutzung als auch durch die Verfügbarkeit und praktische Durchführung externer Fachfirmen für den Abbruch bestimmt und kann entsprechend erst zu einem späteren Zeitpunkt der Projektphase belastbar ermittelt werden“, so der Senat.

Planungen für Elektrolyseur laufen

In den Sternen steht auch noch, wann die geplante Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage im Rahmen des IPCEI-Wasserstoffvorhabens „HGHH - Hamburg Green Hydrogen Hub“ realisiert wird. Die Detailplanungen zur Nutzung der Infrastruktur auf dem Gelände und zu den korrespondierenden Rückbau-Schritten liefen, heißt es.

Das Kraftwerk war im vergangenen Jahr - sechseinhalb Jahre nach Inbetriebnahme 2015 - stillgelegt worden. Usprünglich vorgesehen war ein Betrieb bis 2038. Die beiden Kraftwerksblöcke hatten jeweils eine Leistung von 827 MW. Pro Jahr konnten sie zusammen 11 Mrd. kWh Strom erzeugen.

Die Wohnungswirtschaft der Hansestadt hatte im Juni an den Senat appelliert, ein Wiederhochfahren der Meiler prüfen. Überraschenderweise hat sich auch die Umweltorganisation Greenpeace für die Wiederinbetriebnahme von Steinkohle-Kraftwerken ausgesprochen.

Mittwoch, 14.09.2022, 16:57 Uhr
Manfred Fischer
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Hamburger Kraftwerk soll "schnellstmöglich" weg
Während andernorts Kohlekraftwerke reaktiviert werden, will der Hamburger Senat den Meiler in Moorburg schnell weghaben.
Die rot-grüne Regierung in der Hansestadt Hamburg hat es offenbar sehr eilig mit dem Abriss des Steinkohle-Kraftwerks Moorburg. „Der Rückbau mit Abbruch von Bauwerken soll schnellstmöglich im Anschluss an die der Überwachungsbehörde angezeigten Stilllegungsarbeiten stattfinden können“, schreibt der Hamburger Senat über den Fortgang der Arbeiten am Kohlekraftwerk im Stadtteil Moorburg.

Hintergrund: Der AfD-Bürgerschaftsabgeordnete Dirk Nockemann hatte sich in einer parmentarischen Anfrage danach erkundigt, „wie weit der Konzern Vattenfall mit seinen Rückbauplanungen“ ist.

Nach Aussage des Senats ist der Rückbau „wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von Betreiberseite zu keinem Zeitpunkt unterbrochen worden“. Vattenfall habe lediglich einige systemkritische Entscheidungen für die Vorbereitungen zum Rückbau im Februar 2022 für zwei Wochen zurückgestellt. Danach seien die Planungen und vorbereitenden Maßnahmen fortgeführt worden.

Anlagenkomponenten bereits verkauft

Und es wurden Tatsachen geschaffen: Ein Wiederanfahren zum jetzigen Zeitpunkt wäre „auch aus Sicht des Anlagenbetreibers weder technisch oder wirtschaftlich noch rechtlich realisierbar“, so der Senat. Wie er weiter mitteilt, seien etwa 1.400 technische Anlagenkomponenten zur Wiederverwendung verkauft worden. Darunter Großkomponenten zur Stromerzeugung, wie Dampfturbine, Generatoren, Transformatoren oder Messeinrichtungen.

Noch ist unklar, wie lange die Arbeiten weitergehen. „Die Dauer des Rückbaus wird sowohl durch die zu konkretisierende Nachnutzung als auch durch die Verfügbarkeit und praktische Durchführung externer Fachfirmen für den Abbruch bestimmt und kann entsprechend erst zu einem späteren Zeitpunkt der Projektphase belastbar ermittelt werden“, so der Senat.

Planungen für Elektrolyseur laufen

In den Sternen steht auch noch, wann die geplante Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage im Rahmen des IPCEI-Wasserstoffvorhabens „HGHH - Hamburg Green Hydrogen Hub“ realisiert wird. Die Detailplanungen zur Nutzung der Infrastruktur auf dem Gelände und zu den korrespondierenden Rückbau-Schritten liefen, heißt es.

Das Kraftwerk war im vergangenen Jahr - sechseinhalb Jahre nach Inbetriebnahme 2015 - stillgelegt worden. Usprünglich vorgesehen war ein Betrieb bis 2038. Die beiden Kraftwerksblöcke hatten jeweils eine Leistung von 827 MW. Pro Jahr konnten sie zusammen 11 Mrd. kWh Strom erzeugen.

Die Wohnungswirtschaft der Hansestadt hatte im Juni an den Senat appelliert, ein Wiederhochfahren der Meiler prüfen. Überraschenderweise hat sich auch die Umweltorganisation Greenpeace für die Wiederinbetriebnahme von Steinkohle-Kraftwerken ausgesprochen.

Mittwoch, 14.09.2022, 16:57 Uhr
Manfred Fischer

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