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Energie & Management > Wärme - Habeck plant Wärmepumpen-Sonderregel für Strompreisbremse
Quelle: Shutterstock / JPC-PROD
Wärme

Habeck plant Wärmepumpen-Sonderregel für Strompreisbremse

Auf dem zweiten Wärmepumpengipfel zeigt sich die Branche optimistisch, fordert aber stabile politische Rahmenbedingen. Und Minister Habeck gibt ein Versprechen.
Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), kann erfreuliche Zahlen vermelden: Im September 2022 wurden in Deutschland rund 22.000 Anlagen eingebaut, satte 69 Prozent mehr als im gleichen Monat de Vorjahres. Insgesamt werde die Branche im Jahr 2022 voraussichtlich ein Wachstum von 38 Prozent verzeichnen können. „Die Wärmepumpe wird die Gasheizung als Standardheizung in wenigen Jahren abgelöst haben – wir sind auf einem guten Weg, brauchen jedoch den uneingeschränkten Rückhalt der Politik,“ sagte Sabel anlässlich des zweiten Wärmepumpengipfels in Berlin am 16. November.

Ein Zeichen des Rückhalts kam dann auch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der für die geplante Strompreisbremse eine „Sonderregelung“ für Wärmepumpenbesitzer ankündigte. Den Plänen des Wirtschaftsministeriums zufolge soll es mit der Strompreisbremse ein staatlich subventioniertes Stromkontingent auf Basis des Referenzjahres 2021 geben. Das ist ungünstig für Haushalte, die nach 2021 eine Wärmepumpe eingebaut und so zwar Gas gespart, ihren Stromverbrauch aber gesteigert haben. Sie würden, so Habeck, bestraft werden für das politisch eigentlich gewollte Verhalten, nämlich weg von fossilen Energien. Die geplante Sonderregelung werde das verhindern.

Wertschöpfung und Produktion in der EU erhalten

Die Forderungen des BWP gehen allerdings noch weiter. Mit Milliardeninvestitionen habe die Branche begonnen, die Produktions- und Schulungskapazitäten auszubauen, um den politisch gewollten Markthochlauf auf jährlich 500.000 installierte Wärmepumpen bis 2024 zu meistern. Das könne nur gelingen, wenn Deutschland und Europa attraktive Rahmenbedingungen böten, um die Wertschöpfung in Europa zu halten – durch Fördermaßnahmen wie zinsgünstige Kredite, Superabschreibungen oder die Unterstützung von Forschungsprojekten.

Entscheidend sei auch, die Produktion von Schlüsselkomponenten der Wärmepumpe in der EU voranzutreiben, um heimische Produktionsstandorte zu sichern und die Abhängigkeiten von außereuropäischen Lieferanten zu reduzieren. Darüber hinaus fordert der BWP Planungssicherheit bezüglich der ordnungsrechtlichen Festlegung des Erneuerbaren-Anteils beim Heizungsneubau sowie der Überarbeitung der F-Gase-Verordnung, die den Wärmepumpenhochlauf nicht gefährden dürfe.

Die Deutsche Energie-Agentur Dena positionierte sich anlässlich des Wärmepumpengipfels an der Seite der Branche. Für das Jahr 2023 sei eine Wärmepumpen-Informationskampagne geplant, bei der die Dena im Rahmen des „Gebäudeforums klimaneutral“ qualitätsgesicherte Informationen für Fachleute gebündelt bereitstellen wolle, teilte die Agentur mit.

Auch das Best-Practice-Plattform „Schaufenster klimaneutrales Bauen und Sanieren“ wolle man in der Kategorie Wärmepumpen weiter ausbauen, und darüber hinaus weiterhin bundesweit Pilotprojekte des seriellen Sanierens, bei denen in nahezu allen Gebäuden Wärmepumpen zum Einsatz kommen, initiieren und realisieren. Dabei begleite man Unternehmen, die Plug&Play-Lösungen für Wärmepumpen in Mehr- und Einfamilienhäuser entwickeln. Ziel sei es, diese in Piloten einzusetzen und in Kleinserien auszurollen, um Wärmepumpen als standardisierte Baukastenlösung in serielle Sanierungen zu integrieren.

Mittwoch, 16.11.2022, 15:31 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Wärme - Habeck plant Wärmepumpen-Sonderregel für Strompreisbremse
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Habeck plant Wärmepumpen-Sonderregel für Strompreisbremse
Auf dem zweiten Wärmepumpengipfel zeigt sich die Branche optimistisch, fordert aber stabile politische Rahmenbedingen. Und Minister Habeck gibt ein Versprechen.
Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), kann erfreuliche Zahlen vermelden: Im September 2022 wurden in Deutschland rund 22.000 Anlagen eingebaut, satte 69 Prozent mehr als im gleichen Monat de Vorjahres. Insgesamt werde die Branche im Jahr 2022 voraussichtlich ein Wachstum von 38 Prozent verzeichnen können. „Die Wärmepumpe wird die Gasheizung als Standardheizung in wenigen Jahren abgelöst haben – wir sind auf einem guten Weg, brauchen jedoch den uneingeschränkten Rückhalt der Politik,“ sagte Sabel anlässlich des zweiten Wärmepumpengipfels in Berlin am 16. November.

Ein Zeichen des Rückhalts kam dann auch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der für die geplante Strompreisbremse eine „Sonderregelung“ für Wärmepumpenbesitzer ankündigte. Den Plänen des Wirtschaftsministeriums zufolge soll es mit der Strompreisbremse ein staatlich subventioniertes Stromkontingent auf Basis des Referenzjahres 2021 geben. Das ist ungünstig für Haushalte, die nach 2021 eine Wärmepumpe eingebaut und so zwar Gas gespart, ihren Stromverbrauch aber gesteigert haben. Sie würden, so Habeck, bestraft werden für das politisch eigentlich gewollte Verhalten, nämlich weg von fossilen Energien. Die geplante Sonderregelung werde das verhindern.

Wertschöpfung und Produktion in der EU erhalten

Die Forderungen des BWP gehen allerdings noch weiter. Mit Milliardeninvestitionen habe die Branche begonnen, die Produktions- und Schulungskapazitäten auszubauen, um den politisch gewollten Markthochlauf auf jährlich 500.000 installierte Wärmepumpen bis 2024 zu meistern. Das könne nur gelingen, wenn Deutschland und Europa attraktive Rahmenbedingungen böten, um die Wertschöpfung in Europa zu halten – durch Fördermaßnahmen wie zinsgünstige Kredite, Superabschreibungen oder die Unterstützung von Forschungsprojekten.

Entscheidend sei auch, die Produktion von Schlüsselkomponenten der Wärmepumpe in der EU voranzutreiben, um heimische Produktionsstandorte zu sichern und die Abhängigkeiten von außereuropäischen Lieferanten zu reduzieren. Darüber hinaus fordert der BWP Planungssicherheit bezüglich der ordnungsrechtlichen Festlegung des Erneuerbaren-Anteils beim Heizungsneubau sowie der Überarbeitung der F-Gase-Verordnung, die den Wärmepumpenhochlauf nicht gefährden dürfe.

Die Deutsche Energie-Agentur Dena positionierte sich anlässlich des Wärmepumpengipfels an der Seite der Branche. Für das Jahr 2023 sei eine Wärmepumpen-Informationskampagne geplant, bei der die Dena im Rahmen des „Gebäudeforums klimaneutral“ qualitätsgesicherte Informationen für Fachleute gebündelt bereitstellen wolle, teilte die Agentur mit.

Auch das Best-Practice-Plattform „Schaufenster klimaneutrales Bauen und Sanieren“ wolle man in der Kategorie Wärmepumpen weiter ausbauen, und darüber hinaus weiterhin bundesweit Pilotprojekte des seriellen Sanierens, bei denen in nahezu allen Gebäuden Wärmepumpen zum Einsatz kommen, initiieren und realisieren. Dabei begleite man Unternehmen, die Plug&Play-Lösungen für Wärmepumpen in Mehr- und Einfamilienhäuser entwickeln. Ziel sei es, diese in Piloten einzusetzen und in Kleinserien auszurollen, um Wärmepumpen als standardisierte Baukastenlösung in serielle Sanierungen zu integrieren.

Mittwoch, 16.11.2022, 15:31 Uhr
Katia Meyer-Tien

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