E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Bilanz - Gelsenwasser mit Ergebnis-Rückgang
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Gelsenwasser mit Ergebnis-Rückgang

Beim Gelsenwasser-Konzern liegt das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 "leicht unter Plan" – trotz eines deutlich höheren Umsatzes. 
Der Gelsenwasser-Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss von 82,1 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte das Unternehmen am 31. März mit. Damit liegt der Überschuss deutlich unter dem Ergebnis von 2021 mit einem Überschuss von 114,4 Millionen Euro. Die Gründe hierfür sind laut Gelsenwasser zum einen einmalige Sondereffekte im Jahresabschluss 2021. Darunter fallen unter anderem die Anteilsankäufe an der Erdgasversorgung Schwalmtal sowie der Windpark Hünxer Heide. Zum anderen hätte sich der Zinsanstieg 2022 negativ ausgewirkt, aufgrund dessen Wertminderungen auf Beteiligungen vorgenommen werden mussten. 

Wesentlich waren außerdem die Folgen der schwierigen Energiemarktlage, sagte Gelsenwasser-Vorstandvorsitzender Henning Deters dazu: "Unsere Gelsenwasser Energienetze GmbH hat durch rückläufige Mengen im Gasnetz aufgrund der auch von uns gewünschten Einsparbemühungen der Kundinnen und Kunden eine Ergebnisminderung um 18 Millionen Euro zu verzeichnen." Ein weiteres Beispiel seien die drastisch gestiegenen Betriebskosten im Wasserwerk Haltern aufgrund erhöhter Strompreise. 

Der steigende Trend der Vorjahre beim Gasabsatz kehrte sich im Jahr 2022 daher bei Gelsenwasser krisenbedingt um – er war mit 78,9 Milliarden kWh um rund 16 Milliarden kWh niedriger als im Jahr 2021. Die stark gestiegenen Gaspreise an den Großhandelsmärkten führten laut dem Konzernbericht parallel zu einem ausgeprägten Preiseffekt, der verantwortlich dafür war, dass sich das Umsatzvolumen des Gelsenwasser-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhte. Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 13,4 Milliarden Euro deutlich höher als 2021 mit 6,3 Milliarden Euro. 

Beim Stromabsatz verzeichnete Gelsenwasser demgegenüber erneut einen Anstieg – er betrug 22,7 Prozent auf 12,5 Milliarden kWh. Im Vorjahr waren es 10,2Milliarden kWh. Dieser Anstieg entfalle größtenteils auf die Zentrale Strombeschaffung der Gelsenwasser AG für Kunden außerhalb des Konzerns.
 
 
Gelsenwasser baut kommunale Partnerschaften weiter aus

Die Tochtergesellschaft Erenja konnte dagegen aufgrund der schwierigen Energiemarktlage 2022 über mehrere Monate keine Kundenakquise durchführen. Die Kundenzahlen beim Gas und Strom entwickelten sich rückläufig von 49.700 auf 42.300 im Strom und von 81.160 auf 77.290 im Gas.

Die kommunalen Partnerschaften hat Gelsenwasser nach eigenen Angaben weiter vertieft. Mit der Stadt Horstmar und der Gemeinde Laer konnte beispielsweise die Gelsenwasser Energienetze GmbH (GWN) für die nächsten 20 Jahre Gas-Konzessionsverträge abschließen. Gemeinsam mit der Stadtwerke Voerde Gasnetz konnte außerdem die Gaskonzession in der Stadt Voerde gewonnen werden.

Bei den Gesellschaften gab es ebenfalls Bewegung: Mit dem Unternehmer Hartwig Heinrich aus Recklinghausen hat Gelsenwasser die "H&G Energie GmbH & Co. KG" im November 2022 gegründet und ist über die neue Gesellschaft ins Geschäftsfeld Photovoltaik − neben der Projektierung − auch bei der Installation von PV-Anlagen eingestiegen. Zum Jahresbeginn 2023 hat Gelsenwasser ihre Beteiligung an der "GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH" auf 51 Prozent erhöht. 

Die seit 1995 bestehenden Beteiligungen an drei tschechischen Unternehmen in den Städten Cheb und Kraslice verkaufte Gelsenwasser hingegen Ende 2022 an die Accolade-Gruppe mit Hauptsitz in Prag. 

Zum Gelsenwasser-Konzern gehören die Gelsenwasser AG, die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Erenja AG & Co. KG, die Gelsenwasser Dresden GmbH, die Gelsenwasser Energienetze GmbH, die Gelsenwasser Magdeburg GmbH, die Gelsenwasser Stadtwerkedienstleistungs-GmbH, die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH und anteilig die Wasserwerke Westfahlen GmbH. Der Konzern gehört zu 92,8 Prozent der Wasser- und Gas Westfalen GmbH. 7,2 Prozent der Unternehmensaktien sind im Streubesitz.

Freitag, 31.03.2023, 15:48 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Bilanz - Gelsenwasser mit Ergebnis-Rückgang
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz
Gelsenwasser mit Ergebnis-Rückgang
Beim Gelsenwasser-Konzern liegt das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 "leicht unter Plan" – trotz eines deutlich höheren Umsatzes. 
Der Gelsenwasser-Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss von 82,1 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte das Unternehmen am 31. März mit. Damit liegt der Überschuss deutlich unter dem Ergebnis von 2021 mit einem Überschuss von 114,4 Millionen Euro. Die Gründe hierfür sind laut Gelsenwasser zum einen einmalige Sondereffekte im Jahresabschluss 2021. Darunter fallen unter anderem die Anteilsankäufe an der Erdgasversorgung Schwalmtal sowie der Windpark Hünxer Heide. Zum anderen hätte sich der Zinsanstieg 2022 negativ ausgewirkt, aufgrund dessen Wertminderungen auf Beteiligungen vorgenommen werden mussten. 

Wesentlich waren außerdem die Folgen der schwierigen Energiemarktlage, sagte Gelsenwasser-Vorstandvorsitzender Henning Deters dazu: "Unsere Gelsenwasser Energienetze GmbH hat durch rückläufige Mengen im Gasnetz aufgrund der auch von uns gewünschten Einsparbemühungen der Kundinnen und Kunden eine Ergebnisminderung um 18 Millionen Euro zu verzeichnen." Ein weiteres Beispiel seien die drastisch gestiegenen Betriebskosten im Wasserwerk Haltern aufgrund erhöhter Strompreise. 

Der steigende Trend der Vorjahre beim Gasabsatz kehrte sich im Jahr 2022 daher bei Gelsenwasser krisenbedingt um – er war mit 78,9 Milliarden kWh um rund 16 Milliarden kWh niedriger als im Jahr 2021. Die stark gestiegenen Gaspreise an den Großhandelsmärkten führten laut dem Konzernbericht parallel zu einem ausgeprägten Preiseffekt, der verantwortlich dafür war, dass sich das Umsatzvolumen des Gelsenwasser-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhte. Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 13,4 Milliarden Euro deutlich höher als 2021 mit 6,3 Milliarden Euro. 

Beim Stromabsatz verzeichnete Gelsenwasser demgegenüber erneut einen Anstieg – er betrug 22,7 Prozent auf 12,5 Milliarden kWh. Im Vorjahr waren es 10,2Milliarden kWh. Dieser Anstieg entfalle größtenteils auf die Zentrale Strombeschaffung der Gelsenwasser AG für Kunden außerhalb des Konzerns.
 
 
Gelsenwasser baut kommunale Partnerschaften weiter aus

Die Tochtergesellschaft Erenja konnte dagegen aufgrund der schwierigen Energiemarktlage 2022 über mehrere Monate keine Kundenakquise durchführen. Die Kundenzahlen beim Gas und Strom entwickelten sich rückläufig von 49.700 auf 42.300 im Strom und von 81.160 auf 77.290 im Gas.

Die kommunalen Partnerschaften hat Gelsenwasser nach eigenen Angaben weiter vertieft. Mit der Stadt Horstmar und der Gemeinde Laer konnte beispielsweise die Gelsenwasser Energienetze GmbH (GWN) für die nächsten 20 Jahre Gas-Konzessionsverträge abschließen. Gemeinsam mit der Stadtwerke Voerde Gasnetz konnte außerdem die Gaskonzession in der Stadt Voerde gewonnen werden.

Bei den Gesellschaften gab es ebenfalls Bewegung: Mit dem Unternehmer Hartwig Heinrich aus Recklinghausen hat Gelsenwasser die "H&G Energie GmbH & Co. KG" im November 2022 gegründet und ist über die neue Gesellschaft ins Geschäftsfeld Photovoltaik − neben der Projektierung − auch bei der Installation von PV-Anlagen eingestiegen. Zum Jahresbeginn 2023 hat Gelsenwasser ihre Beteiligung an der "GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH" auf 51 Prozent erhöht. 

Die seit 1995 bestehenden Beteiligungen an drei tschechischen Unternehmen in den Städten Cheb und Kraslice verkaufte Gelsenwasser hingegen Ende 2022 an die Accolade-Gruppe mit Hauptsitz in Prag. 

Zum Gelsenwasser-Konzern gehören die Gelsenwasser AG, die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Erenja AG & Co. KG, die Gelsenwasser Dresden GmbH, die Gelsenwasser Energienetze GmbH, die Gelsenwasser Magdeburg GmbH, die Gelsenwasser Stadtwerkedienstleistungs-GmbH, die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH und anteilig die Wasserwerke Westfahlen GmbH. Der Konzern gehört zu 92,8 Prozent der Wasser- und Gas Westfalen GmbH. 7,2 Prozent der Unternehmensaktien sind im Streubesitz.

Freitag, 31.03.2023, 15:48 Uhr
Heidi Roider

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.