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Energie & Management > Frankreich - Frankreich schaltet die Warmwasserboiler aus
Quelle: Pixabay / Marc Pascual
Frankreich

Frankreich schaltet die Warmwasserboiler aus

Durch die Fernabschaltung von Warmwasserboilern hat Frankreich in eineinhalb Monaten bereits 2.400 MW Stom gespart. Die Maßnahme soll noch bis Ende des Winters laufen.
In Frankreich hatte die Ankündigung für Wirbel gesorgt, zum Energiesparen die Warmwasser-Boiler von Millionen von Haushalten zu Tageszeiten mit hohem Stromverbrauch abzuschalten. Nun habe sich die Maßnahme als großer Erfolg entpuppt, teilte der Stromnetzbetreiber Enedis mit.

Seit eineinhalb Monaten heizen die Boiler von 4,3 Millionen zumeist privaten Kunden zwischen 12 und 14 Uhr kein warmes Wasser mehr auf. Damit hätten 2.400 Megawatt Leistung eingespart werden können, was der Leistung von zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von 2,4 Millionen Menschen entspreche, so Enedis. Im Krisenwinter könne die Maßnahme helfen, Stromabschaltungen zu vermeiden.

26 der 56 französischen Atomkraftwerke sind derzeit für Wartungen und Reparaturen vom Netz, die Sorge ist, dass der Strom deshalb in Spitzenzeiten womöglich nicht reicht. Besonders im Süden Frankreichs heizen viele Haushalte mit Strom. Bis zum Jahresende soll die Leistung der Kernkraftwerke wieder auf 45.000 MW gesteigert werden. Allerdings sind weitere Wartungen nötig. Für den Beginn des Jahres 2023, bis etwa März, rechnet der staatliche französische Ãœbertragungsnetzbetreiber RTF (Réseau de Transport d'Electricité) damit, dass die Leistung der Kernkraftwerke auf nur noch 50 Prozent, also etwa 37.000 MW, sinkt.

Stromsparen per Fernschaltung


Von den Sparmaßnahmen betroffen sind Verbraucher, die bereits einen automatischen Stromzähler, "Linky" genannt, installiert bekommen haben und einen Stromvertrag mit unterschiedlichen Tarifen zu Schwachlast- und Hochverbrauchszeiten besitzen. Das Erzeugen von Warmwasser ist dann zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr unmöglich. Da es im Boiler aber einen großen Vorrat an heißem Wasser gibt, heißt dies in der Regel nicht, dass in der Zeit kein warmes Wasser kommt.

Neues Wasser heizt der Boiler dann aber erst in der kommenden Nacht auf, wenn der Stromverbrauch niedrig ist. Die Maßnahme soll bis Mitte April 2023 laufen. Der Stromzähler "Linky" übermittelt nicht nur Verbrauchsdaten, sondern kann auch aus der Ferne den Befehl entgegennehmen, das Aufheizen des Warmwasserreservoirs zu bestimmten Zeiten nicht vorzunehmen. Bislang habe es wenig Klagen seit dem Start der Maßnahme gegeben, teilte Enedis mit.

Donnerstag, 17.11.2022, 12:57 Uhr
Christine Büttner/Susanne Harmsen
Energie & Management > Frankreich - Frankreich schaltet die Warmwasserboiler aus
Quelle: Pixabay / Marc Pascual
Frankreich
Frankreich schaltet die Warmwasserboiler aus
Durch die Fernabschaltung von Warmwasserboilern hat Frankreich in eineinhalb Monaten bereits 2.400 MW Stom gespart. Die Maßnahme soll noch bis Ende des Winters laufen.
In Frankreich hatte die Ankündigung für Wirbel gesorgt, zum Energiesparen die Warmwasser-Boiler von Millionen von Haushalten zu Tageszeiten mit hohem Stromverbrauch abzuschalten. Nun habe sich die Maßnahme als großer Erfolg entpuppt, teilte der Stromnetzbetreiber Enedis mit.

Seit eineinhalb Monaten heizen die Boiler von 4,3 Millionen zumeist privaten Kunden zwischen 12 und 14 Uhr kein warmes Wasser mehr auf. Damit hätten 2.400 Megawatt Leistung eingespart werden können, was der Leistung von zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von 2,4 Millionen Menschen entspreche, so Enedis. Im Krisenwinter könne die Maßnahme helfen, Stromabschaltungen zu vermeiden.

26 der 56 französischen Atomkraftwerke sind derzeit für Wartungen und Reparaturen vom Netz, die Sorge ist, dass der Strom deshalb in Spitzenzeiten womöglich nicht reicht. Besonders im Süden Frankreichs heizen viele Haushalte mit Strom. Bis zum Jahresende soll die Leistung der Kernkraftwerke wieder auf 45.000 MW gesteigert werden. Allerdings sind weitere Wartungen nötig. Für den Beginn des Jahres 2023, bis etwa März, rechnet der staatliche französische Ãœbertragungsnetzbetreiber RTF (Réseau de Transport d'Electricité) damit, dass die Leistung der Kernkraftwerke auf nur noch 50 Prozent, also etwa 37.000 MW, sinkt.

Stromsparen per Fernschaltung


Von den Sparmaßnahmen betroffen sind Verbraucher, die bereits einen automatischen Stromzähler, "Linky" genannt, installiert bekommen haben und einen Stromvertrag mit unterschiedlichen Tarifen zu Schwachlast- und Hochverbrauchszeiten besitzen. Das Erzeugen von Warmwasser ist dann zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr unmöglich. Da es im Boiler aber einen großen Vorrat an heißem Wasser gibt, heißt dies in der Regel nicht, dass in der Zeit kein warmes Wasser kommt.

Neues Wasser heizt der Boiler dann aber erst in der kommenden Nacht auf, wenn der Stromverbrauch niedrig ist. Die Maßnahme soll bis Mitte April 2023 laufen. Der Stromzähler "Linky" übermittelt nicht nur Verbrauchsdaten, sondern kann auch aus der Ferne den Befehl entgegennehmen, das Aufheizen des Warmwasserreservoirs zu bestimmten Zeiten nicht vorzunehmen. Bislang habe es wenig Klagen seit dem Start der Maßnahme gegeben, teilte Enedis mit.

Donnerstag, 17.11.2022, 12:57 Uhr
Christine Büttner/Susanne Harmsen

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