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Energie & Management > F&E - Fossile Kraftwerke laut
Quelle: Shutterstock
F&E

Fossile Kraftwerke laut "IRENA" zunehmend unwirtschaftlich

Nahezu zwei Drittel der im Jahr 2021 zugebauten Erneuerbaren-Energie-Anlagen wiesen geringere Kosten auf als die billigsten kohlebefeuerten Kraftwerke in den G20-Staaten.
Im vergangenen Jahr sind die Kosten für erneuerbare Energien weiter gesunken. Der Erneuerbaren-Verband "IRENA" (International Renewable Energy Agency) begründet dies damit, dass sich Lieferkettenengpässe und steigenden Rohstoffpreise noch nicht voll auf die Projektkosten ausgewirkt haben. Die Kosten für Strom aus Windenergie an Land sind laut dem Verband verglichen mit 2020 um 15 Prozentpunkte gefallen. Offshore-Windenergie-Anlagen und Photovoltaik-Anlagen sind jeweils um 13 % günstiger geworden.

In ihrem am 13. Juli veröffentlichten Bericht "Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 2021" kommen die Marktbeobachter zu dem Ergebnis, dass fast zwei Drittel (163.000 MW) der im Jahr 2021 neu zugebauten erneuerbaren Energien geringere Kosten verursachten als die weltweit billigste kohlebefeuerte Option in den G20-Staaten. Der Verband schätzt, dass der Zubau an erneuerbarer Energie im Jahr 2021 angesichts der hohen Preise für fossile Brennstoffe die weltweiten Energieerzeugungskosten 2022 um rund 55 Mrd. US-Dollar (54,7 Mrd. Euro) senken wird.
 
"Erneuerbare Energien sind heute bei weitem die billigste Form der Stromerzeugung", erklärte der Irena-Generaldirektor Francesco La Camera bei der Vorstellung des Berichtes. Das Jahr 2022 zeige deutlich, wie wirtschaftlich tragfähig die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geworden ist. La Camera: "Erneuerbare befreien Volkswirtschaften von Preisschwankungen der fossilen Brennstoffe und ihrer Importe, dämpfen die Energiekosten und erhöhen die Widerstandskraft der Märkte − insbesondere, wenn die derzeitige Energiekrise anhält."

Aktuelle Situation als "schonungsloser Mahnruf"

Die derzeitige energiepolitische Lage sei ein "schonungsloser Mahnruf" dafür, dass erneuerbare Energien und Energieeinsparungen die Zukunft sind. "Im Vorfeld der UN-Klimakonferenzen in Ägypten und in den Vereinigten Arabischen Emiraten bieten Erneuerbare erschwingliche Energie, sodass Regierungen Netto-Null erreichen und ihre Klimaversprechen in konkrete Maßnahmen zum Wohle der Menschen vor Ort umsetzen können“, fügte La Camera hinzu.

Investitionen in erneuerbare Energien würden sich seiner Ansicht nach auch im Jahr 2022 noch auszahlen. In Nicht-OECD-Ländern wird der Zubau von 109.000 MW Erneuerbaren im Jahr 2021, die weniger kosten als die billigste neue, fossile Option, in den nächsten 25 bis 30 Jahren eine Kostensenkung von mindestens 5,7 Mrd. Euro jährlich bewirken.

Laut der Irena-Prognose werden die hohen Kohle- und Gaspreise in 2021 und 2022 die Wettbewerbsfähigkeit der fossilen Brennstoffe erheblich verschlechtern und Solar- und Windenergie noch attraktiver machen. Neue Gasanlagen in Europa werden während ihrer Lebensdauer zunehmend unwirtschaftlicher, sodass das Risiko verlorener Investitionen weiter steigt.

Wie der Verband anführt, deute alles darauf hin, dass Brennstoff- und CO2-Kosten für bestehende Gaskraftwerke im Jahr 2022 im Schnitt vier- bis sechsmal höher sein könnten als die Gesamtbetriebskosten für neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die 2021 in Betrieb genommen wurden. Zwischen Januar und Mai 2022 hätte Europa durch die Erzeugung von Solar- und Windenergie geschätzt Einfuhren fossiler Brennstoffe in Höhe von bis zu 49,7 Mrd. Euro einsparen können, vor allem Gas.

Donnerstag, 14.07.2022, 15:03 Uhr
Davina Spohn
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Fossile Kraftwerke laut "IRENA" zunehmend unwirtschaftlich
Nahezu zwei Drittel der im Jahr 2021 zugebauten Erneuerbaren-Energie-Anlagen wiesen geringere Kosten auf als die billigsten kohlebefeuerten Kraftwerke in den G20-Staaten.
Im vergangenen Jahr sind die Kosten für erneuerbare Energien weiter gesunken. Der Erneuerbaren-Verband "IRENA" (International Renewable Energy Agency) begründet dies damit, dass sich Lieferkettenengpässe und steigenden Rohstoffpreise noch nicht voll auf die Projektkosten ausgewirkt haben. Die Kosten für Strom aus Windenergie an Land sind laut dem Verband verglichen mit 2020 um 15 Prozentpunkte gefallen. Offshore-Windenergie-Anlagen und Photovoltaik-Anlagen sind jeweils um 13 % günstiger geworden.

In ihrem am 13. Juli veröffentlichten Bericht "Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 2021" kommen die Marktbeobachter zu dem Ergebnis, dass fast zwei Drittel (163.000 MW) der im Jahr 2021 neu zugebauten erneuerbaren Energien geringere Kosten verursachten als die weltweit billigste kohlebefeuerte Option in den G20-Staaten. Der Verband schätzt, dass der Zubau an erneuerbarer Energie im Jahr 2021 angesichts der hohen Preise für fossile Brennstoffe die weltweiten Energieerzeugungskosten 2022 um rund 55 Mrd. US-Dollar (54,7 Mrd. Euro) senken wird.
 
"Erneuerbare Energien sind heute bei weitem die billigste Form der Stromerzeugung", erklärte der Irena-Generaldirektor Francesco La Camera bei der Vorstellung des Berichtes. Das Jahr 2022 zeige deutlich, wie wirtschaftlich tragfähig die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geworden ist. La Camera: "Erneuerbare befreien Volkswirtschaften von Preisschwankungen der fossilen Brennstoffe und ihrer Importe, dämpfen die Energiekosten und erhöhen die Widerstandskraft der Märkte − insbesondere, wenn die derzeitige Energiekrise anhält."

Aktuelle Situation als "schonungsloser Mahnruf"

Die derzeitige energiepolitische Lage sei ein "schonungsloser Mahnruf" dafür, dass erneuerbare Energien und Energieeinsparungen die Zukunft sind. "Im Vorfeld der UN-Klimakonferenzen in Ägypten und in den Vereinigten Arabischen Emiraten bieten Erneuerbare erschwingliche Energie, sodass Regierungen Netto-Null erreichen und ihre Klimaversprechen in konkrete Maßnahmen zum Wohle der Menschen vor Ort umsetzen können“, fügte La Camera hinzu.

Investitionen in erneuerbare Energien würden sich seiner Ansicht nach auch im Jahr 2022 noch auszahlen. In Nicht-OECD-Ländern wird der Zubau von 109.000 MW Erneuerbaren im Jahr 2021, die weniger kosten als die billigste neue, fossile Option, in den nächsten 25 bis 30 Jahren eine Kostensenkung von mindestens 5,7 Mrd. Euro jährlich bewirken.

Laut der Irena-Prognose werden die hohen Kohle- und Gaspreise in 2021 und 2022 die Wettbewerbsfähigkeit der fossilen Brennstoffe erheblich verschlechtern und Solar- und Windenergie noch attraktiver machen. Neue Gasanlagen in Europa werden während ihrer Lebensdauer zunehmend unwirtschaftlicher, sodass das Risiko verlorener Investitionen weiter steigt.

Wie der Verband anführt, deute alles darauf hin, dass Brennstoff- und CO2-Kosten für bestehende Gaskraftwerke im Jahr 2022 im Schnitt vier- bis sechsmal höher sein könnten als die Gesamtbetriebskosten für neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die 2021 in Betrieb genommen wurden. Zwischen Januar und Mai 2022 hätte Europa durch die Erzeugung von Solar- und Windenergie geschätzt Einfuhren fossiler Brennstoffe in Höhe von bis zu 49,7 Mrd. Euro einsparen können, vor allem Gas.

Donnerstag, 14.07.2022, 15:03 Uhr
Davina Spohn

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