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Energie & Management > Wasserstoff - Förderbescheide für sieben Teilprojekte von
Bild: Zukunft Erdgas/Ilja C. Hendel
Wasserstoff

Förderbescheide für sieben Teilprojekte von "H2Rivers"

An Fahrt aufnehmen können sieben Mobilitätsteilprojekte des Demonstrationsprojekts "H2Rivers" in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie haben nun ihre Förderbescheide erhalten.
Steffen Bilger (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMVI), überreichte die Förderbescheide am 28. Juni persönlich. "Das Projekt H2 Rivers zeigt, wie man die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den Markt bringt. Hier gehen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand", sagte er bei der Übergabe.
 

Details zu H2 Rivers

Bei H2 Rivers handelt es sich um ein Konsortium aus der Region Rhein-Neckar und dem Raum Mittlerer Neckar. Ziel ist der Aufbau einer wasserstoffbasierten Verkehrsinfrastruktur mit Wasserstofferzeugung, Tankstellen und brennstoffzellenbasierten Fahrzeugen. Die Etablierung eines Wasserstoffökosystems in den Bereichen Verkehr und Industrie sei oberste Prämisse, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) als einer der Partner mitteilte. 

Das zugrunde liegende Konzept von H2 Rivers zählte im Dezember 2019 zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs "HyLand − Wasserstoffregionen in Deutschland". Das Konzept basiert auf einer Studie, die die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) in Auftrag gegeben hatte und sich der Analyse des wirtschaftlichen und ökologischen Potenzials für die lokale Wasserstofferzeugung und -nutzung widmete (wir berichteten).
 

Mit insgesamt 20 Mio. Euro fördert das BMVI die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar und des Mittleren Neckarraums als Wasserstoffregion im Rahmen des "Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie" (NIP2). Die ersten sieben Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 16,5 Mio. Euro gehen laut einer Mitteilung der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) an Projekte in Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und Esslingen:
 
  • Projekt "H2Hub"
    Mit einer Kapazität von drei Tonnen Wasserstoff pro Tag entsteht auf der Friesenheimer Insel in Mannheim das zentrale Wasserstoff-Hochdruckabfüllcenter "H2Hub". Es soll das "Herz und Rückgrat sämtlicher Mobilitätsanwendungen des Gesamtvorhabens H2 Rivers" werden. Airliquide, Hersteller technischer Gase, errichtet die Verdichtungsanlage als Partner im Konsortium. 

    In großtechnischen Erzeugungsanlagen im benachbarten Werk des Chemiekonzerns BASF soll der grüne Wasserstoff produziert werden. Im H2 Hub wird er dann für den Einsatz in Brennstoffzellen aufgereinigt und für die Abfüllung in Tankwagen verdichtet. Zwölf Wasserstofftankwagen, die als zusätzliche mobile Vorratsspeicher eingesetzt werden, transportieren den Wasserstoff vom Abfüllcenter zu den Tankstellen. 
     
  • Projekt "H2 MOBILITY"
    Zwei öffentliche Wasserstofftankstellen in Ludwigshafen und Umgebung sollen im Projekt H2 Mobility entstehen. Es handelt sich dabei um ein Joint Venture von Unternehmen aus der Mineralöl- und Gasindustrie, von Fahrzeugherstellern sowie weiteren assoziierten Partnern. Die Tankstellen verfügen jeweils über Zapfsäulen mit 350 bar für Busse und Lkw sowie 700 bar für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Sie sollen so die Betankung sämtlicher bestehender und kommender Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglichen. 
     
  • Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeuge in drei Städten
    Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim erhalten im Zuge ihres 2018 gemeinsam erarbeiteten Masterplans "Nachhaltige Mobilität" jeweils ein wasserstoffbetriebenes Abfallsammelfahrzeug für die städtischen Entsorgungsbetriebe. Zum einen sollen damit, wie es seitens der MRN heißt, Erfahrungen in der praktischen Anwendung gesammelt werden. Zum anderen soll der Einsatz der H2-Abfallsammelfahrzeuge dabei helfen, die Verkehrsemissionen nachhaltig zu reduzieren und die städtischen Fuhrparks sukzessive klimaneutral zu machen.
     
  • Leasingfahrzeuge und Tankstelleneinheit für Gabelstapler
    Die Kazenmaier Fleetservice GmbH, ein Karlsruher Leasinganbieter, bekommt finanzielle Unterstützung für die Beschaffung von 90 Fahrzeugen und einer Tankstelleneinheit für Gabelstapler mit Brennstoffzellenantrieb. Innerhalb des Projekts H2 Rivers ist Kazenmaier Fleetservice zentraler Mobilitätspartner für die BASF in Ludwigshafen und Leasingpartner für die Einführung der Wasserstoffbusse im Rems-Murr-Kreis. Zudem sollen für weitere Interessenten im Projektgebiet zusätzliche Wasserstoff- und Nutzfahrzeuge bereitgestellt werden, heißt es.
     
  • Pilotserienfahrzeuge für Straßenmeisterei
    Der Landkreis Esslingen setzt die Fördergelder für die Beschaffung von zwei Brennstoffzellen-Straßenbetriebsdienstfahrzeuge ein. Diese sollen als Pilotserienfahrzeuge aufgebaut werden. Der Landkreis Esslingen arbeitet hierzu mit der Hochschule Esslingen, dem Unternehmen Elektrofahrzeuge Stuttgart (EFA-S) und weiteren Partnern aus der regionalen Wirtschaft zusammen. Die Vorteile dieses Fahrzeugskonzepts sehen die Partner in den "sehr guten Marktperspektiven". So sollen die Fahrzeuge nicht nur in Straßenmeistereien zum Einsatz kommen, sondern auch das klassische Nutzungsspektrum eines Fahrzeugs in kommunalen Bauhöfen abbilden. Zudem lassen sie sich mit dem weiter verbreiteten 700-bar-System in den bereits bestehenden Wasserstofftankstellen befüllen.

Dienstag, 29.06.2021, 12:12 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Förderbescheide für sieben Teilprojekte von
Bild: Zukunft Erdgas/Ilja C. Hendel
Wasserstoff
Förderbescheide für sieben Teilprojekte von "H2Rivers"
An Fahrt aufnehmen können sieben Mobilitätsteilprojekte des Demonstrationsprojekts "H2Rivers" in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie haben nun ihre Förderbescheide erhalten.
Steffen Bilger (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (BMVI), überreichte die Förderbescheide am 28. Juni persönlich. "Das Projekt H2 Rivers zeigt, wie man die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den Markt bringt. Hier gehen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand", sagte er bei der Übergabe.
 

Details zu H2 Rivers

Bei H2 Rivers handelt es sich um ein Konsortium aus der Region Rhein-Neckar und dem Raum Mittlerer Neckar. Ziel ist der Aufbau einer wasserstoffbasierten Verkehrsinfrastruktur mit Wasserstofferzeugung, Tankstellen und brennstoffzellenbasierten Fahrzeugen. Die Etablierung eines Wasserstoffökosystems in den Bereichen Verkehr und Industrie sei oberste Prämisse, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) als einer der Partner mitteilte. 

Das zugrunde liegende Konzept von H2 Rivers zählte im Dezember 2019 zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs "HyLand − Wasserstoffregionen in Deutschland". Das Konzept basiert auf einer Studie, die die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) in Auftrag gegeben hatte und sich der Analyse des wirtschaftlichen und ökologischen Potenzials für die lokale Wasserstofferzeugung und -nutzung widmete (wir berichteten).
 

Mit insgesamt 20 Mio. Euro fördert das BMVI die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar und des Mittleren Neckarraums als Wasserstoffregion im Rahmen des "Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie" (NIP2). Die ersten sieben Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von rund 16,5 Mio. Euro gehen laut einer Mitteilung der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) an Projekte in Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und Esslingen:
 
  • Projekt "H2Hub"
    Mit einer Kapazität von drei Tonnen Wasserstoff pro Tag entsteht auf der Friesenheimer Insel in Mannheim das zentrale Wasserstoff-Hochdruckabfüllcenter "H2Hub". Es soll das "Herz und Rückgrat sämtlicher Mobilitätsanwendungen des Gesamtvorhabens H2 Rivers" werden. Airliquide, Hersteller technischer Gase, errichtet die Verdichtungsanlage als Partner im Konsortium. 

    In großtechnischen Erzeugungsanlagen im benachbarten Werk des Chemiekonzerns BASF soll der grüne Wasserstoff produziert werden. Im H2 Hub wird er dann für den Einsatz in Brennstoffzellen aufgereinigt und für die Abfüllung in Tankwagen verdichtet. Zwölf Wasserstofftankwagen, die als zusätzliche mobile Vorratsspeicher eingesetzt werden, transportieren den Wasserstoff vom Abfüllcenter zu den Tankstellen. 
     
  • Projekt "H2 MOBILITY"
    Zwei öffentliche Wasserstofftankstellen in Ludwigshafen und Umgebung sollen im Projekt H2 Mobility entstehen. Es handelt sich dabei um ein Joint Venture von Unternehmen aus der Mineralöl- und Gasindustrie, von Fahrzeugherstellern sowie weiteren assoziierten Partnern. Die Tankstellen verfügen jeweils über Zapfsäulen mit 350 bar für Busse und Lkw sowie 700 bar für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Sie sollen so die Betankung sämtlicher bestehender und kommender Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglichen. 
     
  • Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeuge in drei Städten
    Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim erhalten im Zuge ihres 2018 gemeinsam erarbeiteten Masterplans "Nachhaltige Mobilität" jeweils ein wasserstoffbetriebenes Abfallsammelfahrzeug für die städtischen Entsorgungsbetriebe. Zum einen sollen damit, wie es seitens der MRN heißt, Erfahrungen in der praktischen Anwendung gesammelt werden. Zum anderen soll der Einsatz der H2-Abfallsammelfahrzeuge dabei helfen, die Verkehrsemissionen nachhaltig zu reduzieren und die städtischen Fuhrparks sukzessive klimaneutral zu machen.
     
  • Leasingfahrzeuge und Tankstelleneinheit für Gabelstapler
    Die Kazenmaier Fleetservice GmbH, ein Karlsruher Leasinganbieter, bekommt finanzielle Unterstützung für die Beschaffung von 90 Fahrzeugen und einer Tankstelleneinheit für Gabelstapler mit Brennstoffzellenantrieb. Innerhalb des Projekts H2 Rivers ist Kazenmaier Fleetservice zentraler Mobilitätspartner für die BASF in Ludwigshafen und Leasingpartner für die Einführung der Wasserstoffbusse im Rems-Murr-Kreis. Zudem sollen für weitere Interessenten im Projektgebiet zusätzliche Wasserstoff- und Nutzfahrzeuge bereitgestellt werden, heißt es.
     
  • Pilotserienfahrzeuge für Straßenmeisterei
    Der Landkreis Esslingen setzt die Fördergelder für die Beschaffung von zwei Brennstoffzellen-Straßenbetriebsdienstfahrzeuge ein. Diese sollen als Pilotserienfahrzeuge aufgebaut werden. Der Landkreis Esslingen arbeitet hierzu mit der Hochschule Esslingen, dem Unternehmen Elektrofahrzeuge Stuttgart (EFA-S) und weiteren Partnern aus der regionalen Wirtschaft zusammen. Die Vorteile dieses Fahrzeugskonzepts sehen die Partner in den "sehr guten Marktperspektiven". So sollen die Fahrzeuge nicht nur in Straßenmeistereien zum Einsatz kommen, sondern auch das klassische Nutzungsspektrum eines Fahrzeugs in kommunalen Bauhöfen abbilden. Zudem lassen sie sich mit dem weiter verbreiteten 700-bar-System in den bereits bestehenden Wasserstofftankstellen befüllen.

Dienstag, 29.06.2021, 12:12 Uhr
Davina Spohn

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