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Energie & Management > Österreich - EVN plant Ausstieg aus Walsum 10
Bild: Fotolia.com, YuI
Österreich

EVN plant Ausstieg aus Walsum 10

Der niederösterreichische Konzern EVN will seine 49-%-Beteiligung an dem Duisburger Steinkohlekraftwerk Walsum 10 in Kürze aufgeben. Gespräche mit Mehrheitseigentümer Steag laufen.
Der niederösterreichische Energie- und Umweltkonzern EVN will aus seiner 49-%-Beteiligung an dem Duisburger Steinkohlekraftwerk Walsum 10 vorzeitig aussteigen. Dies verlautete er anlässlich der Bekanntgabe seiner Bilanzzahlen für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 am 26. August.

Wie es in einer Aussendung hieß, dient der Ausstieg „zur Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen“ der EVN. Verhandlungen mit dem Mehrheitseigentümer des Kraftwerks, der Steag, sowie den Banken, die dieses finanzierten, seien im Gange: „Vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmungen wird ein Abschluss im laufenden Geschäftsjahr ohne Ergebnisbelastung angestrebt.“ Dieses Geschäftsjahr endet bereits mit Ablauf des 30. Septembers 2021.

Der Leiter der EVN-Konzernkommunikation, Stefan Zach, teilte der Redaktion mit, er könne gegenwärtig nicht sagen, wann der Ausstieg aus der Beteiligung ursprünglich hätte erfolgen sollen, wie er sich auf die CO2-Emissionen der EVN auswirken würde und ob die EVN willens wäre, die Beteiligung an Walsum 10 aufrechtzuerhalten, falls eine Umstellung des Kraftwerks auf den „klimaneutralen“ Betrieb mit Holzpellets machbar und wirtschaftlich ist. Die Steag hatte vor kurzem angekündigt, diese Option zu prüfen. Zach erklärte dazu, die Gespräche seien „gerade erst“ ins Laufen gekommen: „Ich ersuche um Verständnis.“

Nach Angaben der Steag ging Walsum 10 im Jahr 2013 in Betrieb. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 790 MW und kann jährlich bis zu 4,02 Mrd. kWh Strom erzeugen. Wie viel CO2 die Anlage emittiert, gibt die Steag auf ihrer Website nicht bekannt. Die Emissionen ihres „Gesamtmixes“ im Jahr 2019, also des Durchschnitts aller ihrer Stromlieferungen, beziffert sie mit 381 g/kWh, die Emissionen ihres „Standardproduktmixes“, d. h. der Lieferungen an Endkunden, mit 178 g/kWh. Als Vergleichswert führt die Steag die CO2-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2019 insgesamt an. Diese sollen 352 g/kWh betragen haben.

Umsatz und Gewinn gestiegen

Die EVN erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen ihres Geschäftsjahres 2020/21 einen Gewinn von 224,6 Mio. Euro, 6,6 % mehr als im Vergleichszeitraum 2019/20. Die Umsatzerlöse stiegen um rund 12,0 % auf 1,78 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 27,5 % auf 655,1 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 2,6 % auf 291,9 Mio. Euro.

Nach Angaben des Konzerns entwickelte sich insbesondere das Umweltprojektgeschäft erfreulich. Positiv ausgewirkt hätten sich auch die von der Regulierungsbehörde E-Control festgelegten höheren Netztarife, die von den Endkunden zu bezahlen sind.

Donnerstag, 26.08.2021, 11:15 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - EVN plant Ausstieg aus Walsum 10
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EVN plant Ausstieg aus Walsum 10
Der niederösterreichische Konzern EVN will seine 49-%-Beteiligung an dem Duisburger Steinkohlekraftwerk Walsum 10 in Kürze aufgeben. Gespräche mit Mehrheitseigentümer Steag laufen.
Der niederösterreichische Energie- und Umweltkonzern EVN will aus seiner 49-%-Beteiligung an dem Duisburger Steinkohlekraftwerk Walsum 10 vorzeitig aussteigen. Dies verlautete er anlässlich der Bekanntgabe seiner Bilanzzahlen für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 am 26. August.

Wie es in einer Aussendung hieß, dient der Ausstieg „zur Reduktion der spezifischen CO2-Emissionen“ der EVN. Verhandlungen mit dem Mehrheitseigentümer des Kraftwerks, der Steag, sowie den Banken, die dieses finanzierten, seien im Gange: „Vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmungen wird ein Abschluss im laufenden Geschäftsjahr ohne Ergebnisbelastung angestrebt.“ Dieses Geschäftsjahr endet bereits mit Ablauf des 30. Septembers 2021.

Der Leiter der EVN-Konzernkommunikation, Stefan Zach, teilte der Redaktion mit, er könne gegenwärtig nicht sagen, wann der Ausstieg aus der Beteiligung ursprünglich hätte erfolgen sollen, wie er sich auf die CO2-Emissionen der EVN auswirken würde und ob die EVN willens wäre, die Beteiligung an Walsum 10 aufrechtzuerhalten, falls eine Umstellung des Kraftwerks auf den „klimaneutralen“ Betrieb mit Holzpellets machbar und wirtschaftlich ist. Die Steag hatte vor kurzem angekündigt, diese Option zu prüfen. Zach erklärte dazu, die Gespräche seien „gerade erst“ ins Laufen gekommen: „Ich ersuche um Verständnis.“

Nach Angaben der Steag ging Walsum 10 im Jahr 2013 in Betrieb. Das Kraftwerk hat eine Leistung von 790 MW und kann jährlich bis zu 4,02 Mrd. kWh Strom erzeugen. Wie viel CO2 die Anlage emittiert, gibt die Steag auf ihrer Website nicht bekannt. Die Emissionen ihres „Gesamtmixes“ im Jahr 2019, also des Durchschnitts aller ihrer Stromlieferungen, beziffert sie mit 381 g/kWh, die Emissionen ihres „Standardproduktmixes“, d. h. der Lieferungen an Endkunden, mit 178 g/kWh. Als Vergleichswert führt die Steag die CO2-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2019 insgesamt an. Diese sollen 352 g/kWh betragen haben.

Umsatz und Gewinn gestiegen

Die EVN erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen ihres Geschäftsjahres 2020/21 einen Gewinn von 224,6 Mio. Euro, 6,6 % mehr als im Vergleichszeitraum 2019/20. Die Umsatzerlöse stiegen um rund 12,0 % auf 1,78 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 27,5 % auf 655,1 Mio. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 2,6 % auf 291,9 Mio. Euro.

Nach Angaben des Konzerns entwickelte sich insbesondere das Umweltprojektgeschäft erfreulich. Positiv ausgewirkt hätten sich auch die von der Regulierungsbehörde E-Control festgelegten höheren Netztarife, die von den Endkunden zu bezahlen sind.

Donnerstag, 26.08.2021, 11:15 Uhr
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