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Energie & Management > Wasserstoff - Europäische Gasverteilnetze sollen Wasserstoff aufnehmen
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff

Europäische Gasverteilnetze sollen Wasserstoff aufnehmen

Laut eines Berichts von Ready4H2 sind die Gasverteilnetze in ganz Europa für den zukünftigen Transport von Wasserstoff bestens geeignet und kostengünstig zu ertüchtigen.
Der Zusammenschluss Ready4H2 (bereit für Wasserstoff) von 90 europäischen Gasversorgern sowie Unternehmen und Organisationen hat einen Bericht zur europäischen Gasinfrastruktur vorgelegt. Demnach böte die Ertüchtigung der Gasverteilnetze in ganz Europa einen flexiblen und kostengünstigen Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung. Es bestehe zwar Investitionsbedarf, dieser sei aber weitaus geringer, als ausschließlich den Ausbau der Strominfrastruktur zu forcieren.

Laut Ready4H2 würden Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur pro Jahr 41 Mrd. Euro weniger kosten als nur auf Elektrifizierung zu setzen. Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2 resümierte, Energie müsse auch in einer klimaneutralen Zukunft möglichst bezahlbar bleiben. „Hierbei ist die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur ein wichtiger Schritt“, so Kristensen.
 
Mitglieder der Initiative Ready4H2
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
 Quelle: Ready4H2
 

17 Länder beteiligt

An Ready4H2 sind 90 europäische Gasversorgungsunternehmen aus 17 Ländern beteiligt. Florian Feller, Vorsitzender der deutschen Initiative H2vorOrt, sagte: „In einem „Dekarbonisierungsszenario“, das erhebliche Mengen an Wasserstoff und grünem Methan beinhaltet, könnte man so im Zeitraum von 2031 bis 2050 pro Jahr 41 Milliarden Euro einsparen.“ Ein zukünftiges Problem für das europäische Stromnetz ist die Abhängigkeit vom Wetter, da immer mehr erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie an das Netz angeschlossen werden.

Um eine kontinuierliche Energieversorgung während wolkenverhangener und windstiller Zeiten zu gewährleisten, werden schnell reagierende, langlebige Speicherkapazitäten in enormem Umfang benötigt. Angesichts der großen unterirdischen Speicher, die mit den in Zukunft Wasserstoff transportierenden Gasverteilnetzen verbunden sind, werde die Gasinfrastruktur entscheidend für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sein, sagt der Bericht.

Moleküle statt Elektronen gefragt

„In Deutschland haben wir zudem die Situation, dass wir rund 75 Prozent unserer heutigen Primärenergie importieren und uns auch in absehbarer Zukunft nicht energetisch selbst versorgen können“, so Feller. „Da wir heute den Großteil unserer Energie nicht in Form von Elektronen, sondern in molekularer Form verbrauchen, sind unsere Stromnetze auch darauf ausgelegt, dass wir weitere Verteilungsinfrastrukturen nutzen“, erinnerte er. Daher sei die Nutzung der Gasverteilnetze für klimaneutrale Gase wie Wasserstoff ein elementarer Baustein der zukünftigen Versorgungsinfrastruktur.

Der 2. Bericht zur europäischen Gasinfrastruktur steht auf der Ready4H2-Website in englischer Sprache zur Verfügung.

Dienstag, 15.02.2022, 11:30 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff
Europäische Gasverteilnetze sollen Wasserstoff aufnehmen
Laut eines Berichts von Ready4H2 sind die Gasverteilnetze in ganz Europa für den zukünftigen Transport von Wasserstoff bestens geeignet und kostengünstig zu ertüchtigen.
Der Zusammenschluss Ready4H2 (bereit für Wasserstoff) von 90 europäischen Gasversorgern sowie Unternehmen und Organisationen hat einen Bericht zur europäischen Gasinfrastruktur vorgelegt. Demnach böte die Ertüchtigung der Gasverteilnetze in ganz Europa einen flexiblen und kostengünstigen Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung. Es bestehe zwar Investitionsbedarf, dieser sei aber weitaus geringer, als ausschließlich den Ausbau der Strominfrastruktur zu forcieren.

Laut Ready4H2 würden Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur pro Jahr 41 Mrd. Euro weniger kosten als nur auf Elektrifizierung zu setzen. Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2 resümierte, Energie müsse auch in einer klimaneutralen Zukunft möglichst bezahlbar bleiben. „Hierbei ist die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur ein wichtiger Schritt“, so Kristensen.
 
Mitglieder der Initiative Ready4H2
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 Quelle: Ready4H2
 

17 Länder beteiligt

An Ready4H2 sind 90 europäische Gasversorgungsunternehmen aus 17 Ländern beteiligt. Florian Feller, Vorsitzender der deutschen Initiative H2vorOrt, sagte: „In einem „Dekarbonisierungsszenario“, das erhebliche Mengen an Wasserstoff und grünem Methan beinhaltet, könnte man so im Zeitraum von 2031 bis 2050 pro Jahr 41 Milliarden Euro einsparen.“ Ein zukünftiges Problem für das europäische Stromnetz ist die Abhängigkeit vom Wetter, da immer mehr erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie an das Netz angeschlossen werden.

Um eine kontinuierliche Energieversorgung während wolkenverhangener und windstiller Zeiten zu gewährleisten, werden schnell reagierende, langlebige Speicherkapazitäten in enormem Umfang benötigt. Angesichts der großen unterirdischen Speicher, die mit den in Zukunft Wasserstoff transportierenden Gasverteilnetzen verbunden sind, werde die Gasinfrastruktur entscheidend für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sein, sagt der Bericht.

Moleküle statt Elektronen gefragt

„In Deutschland haben wir zudem die Situation, dass wir rund 75 Prozent unserer heutigen Primärenergie importieren und uns auch in absehbarer Zukunft nicht energetisch selbst versorgen können“, so Feller. „Da wir heute den Großteil unserer Energie nicht in Form von Elektronen, sondern in molekularer Form verbrauchen, sind unsere Stromnetze auch darauf ausgelegt, dass wir weitere Verteilungsinfrastrukturen nutzen“, erinnerte er. Daher sei die Nutzung der Gasverteilnetze für klimaneutrale Gase wie Wasserstoff ein elementarer Baustein der zukünftigen Versorgungsinfrastruktur.

Der 2. Bericht zur europäischen Gasinfrastruktur steht auf der Ready4H2-Website in englischer Sprache zur Verfügung.

Dienstag, 15.02.2022, 11:30 Uhr
Susanne Harmsen

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