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Der Einsatz von sogenannten F-Gasen soll in der EU planmäßig und systematisch zurückgefahren werden.
Der Ministerrat verabschiedete heute in Brüssel eine Verordnung, die eine Reduzierung der Quoten für den Einsatz von fluorisierten Gasen, sogenannten „F-Gasen“, zwischen 2024 und 2049 vorsieht. In einzelnen Sektoren, in denen F-Gase zum Einsatz kommen, werden sie sukzessive verboten. Allerdings dürfen sie in bestimmten Grenzen recycelt und bestehende Anlagen, in denen sie zum Einsatz kommen, dürfen bis auf Weiteres repariert werden.
„Viele Dinge, die wir im täglichen Laben benutzen wie Kühlschränke oder Klimaanlagen, verwenden Substanzen, die extrem schädlich für die Umwelt sind“, sagte der belgische Ratsvorsitzende, Alain Maron, zur Begründung. Die neue Verordnung setze klare Anreize, nachhaltige Ersatzstoffe zu entwickeln. Die Verordnung, die vom Parlament bereits beschlossen wurde (wir berichteten), kann damit jetzt in Kraft treten.
F-Gase, die einen wesentlich größeren Treibhauseffekt verursachen als CO2, werden auch in Wärmepumpen eingesetzt. In Schaltanlagen von Hochspannungsnetzen sollen sie verhindern, dass sich Lichtbögen bilden. Allerdings verfügt die Industrie in bestimmten Bereichen über Alternativen. Das gilt auch für die Netztechnik, wo beispielsweise Siemens auch F-Gas-freie Lösungen anbietet.
In der Kühl- und Wärmetechnik soll der Einsatz von F-Gasen in neuen Anlagen in den nächsten Jahren auslaufen. Dafür werden Quoten für die Produktion bestimmter Mengen einzelner Substanzen festgelegt. Für die Inanspruchnahme werden 3 Euro/Tonne CO2-Äquivalent fällig. Die Quoten werden jährlich von der Kommission festgelegt und den Herstellern bzw. Importeuren zugewiesen. Sie können zwischen den Herstellern übertragen werden.
Das Quotensystem wird regelmäßig im Lichte der technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung überprüft. Der Einsatz von F-Gasen in Wärmepumpen soll zwar möglichst schnell beendet, aber die Elektrifizierung des Wärmemarktes dadurch nicht verlangsamt werden. Im Handwerk wird befürchtet, dass Anlagen, die grundsätzlich rund 20 Jahre betrieben werden können, vorzeitig ausgetauscht werden müssen, weil nicht mehr genug F-Gase angeboten werden.
Montag, 29.01.2024, 17:25 Uhr
Tom Weingärtner
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