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Energie & Management > Strom - Energiewirtschaft bei Klimaschutz weiter auf Kurs - trotz Pandemie
Quelle: Shutterstock
Strom

Energiewirtschaft bei Klimaschutz weiter auf Kurs - trotz Pandemie

Im BDEW-Jahresbericht „Energieversorgung 2021“ sieht sich die Branche auf Kurs, sowohl beim Klimaschutz wie auch bei der Versorgungssicherheit − trotz der Covid-19-Pandemie.
Am 21. Dezember veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) seinen Jahresbericht „Energieversorgung 2021“. Demnach liegen die CO2-Emissionen der Energiewirtschaft in diesem Jahr bei 247 Mio. Tonnen CO2 und damit um 10 Mio. Tonnen unter dem im Klimaschutzgesetz verankerten Sektorziel für 2022. Das Vorjahr 2020 sei aufgrund der einschneidenden Corona-Maßnahmen ein Ausnahmejahr gewesen.
 
Die Energiewirtschaft sehe derzeit auch kein erhöhtes Risiko für die Versorgungssicherheit durch die Omikron-Variante des Corona-Virus'. Die Unternehmen beobachteten die Entwicklungen aber sehr genau, teilte die BDEW-Chefin Kerstin Andreae, am Montag in Berlin mit. „Die Sicherstellung der Versorgung hat für die Betreiber kritischer Infrastrukturen höchste Priorität“, betonte sie. Die bewährten Notfall- und Pandemiepläne kämen weiterhin zum Einsatz. Ein wichtiger Faktor sei zudem, dass in den Unternehmen 80 bis 90 % der Belegschaft geimpft seien, wodurch mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen sei.

Wirtschaftliche Erholung erhöht Stromverbrauch

Der wirtschaftliche Einbruch durch den Lockdown wegen der Pandemie hatte 2020 als Sondereffekt den Stromverbrauch massiv gesenkt und infolgedessen zu deutlich stärkeren CO2-Einsparungen geführt (2020: 221 Mio. t.). Mit dem Einsetzen der konjunkturellen Erholung in diesem Jahr zogen die CO2-Emissionen wieder an, sind in der Langfristbetrachtung jedoch weiterhin fallend. „Die Energiewirtschaft ist bei den Klimazielen weiterhin auf Kurs“, resümierte Andreae.

Im Stromerzeugungsmix bleibe die Windenergie trotz eines schwachen Windjahrs mit einer Stromerzeugung von insgesamt 117,3 Mrd. kWh mit Abstand der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Die geringere Stromerzeugung aus Windenergie und der gleichzeitig gestiegene Strombedarf führten dazu, dass 2021 mehr Strom aus nicht-erneuerbaren Energieträgern produziert wurde. Der wirtschaftliche Aufschwung habe auch die Stromnachfrage und -erzeugung erhöht. So ist die Stromerzeugung von 566,7 Mrd. kWh in 2020 auf 582,2 Mrd. kWh in 2021 gestiegen. 
 
Bruttostromerzeugung nach Energieträgern 2019-21 in Deutschland
Quelle: BDEW

Ausbautempo auf ICE-Niveau bringen

Die neue Bundesregierung will die Weichen für einen Anteil von 80 % erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 stellen. „Das ist machbar, aber auch sehr ambitioniert und erfordert ein enorm hohes Tempo in den nächsten Jahren“, sagte Andreae. Das Ausbautempo erneuerbarer Stromerzeuger müsse extrem beschleunigt werden. „Wir müssen aus dem Regionalzug in den ICE wechseln, um die nötige Geschwindigkeit zu erreichen“, sagte Andreae.

Neben dem Erneuerbaren-Ausbau müsse der Netzaus- und -umbau vorangetrieben werden, die dringend notwendigen wasserstofffähigen Gaskraftwerke geplant und umgesetzt sowie Speicherlösungen entwickelt werden. „Nur so werden wir rechtzeitig aus der Kohle aussteigen können und gleichzeitig die hohe Versorgungssicherheit Deutschlands gewährleisten können“, mahnte Andreae. Gestützt auf Zahlen der Agora Energiewende rechnet sie mit etwa 32.000 MW benötigter Leistung aus neuen Gaskraftwerken.

Der BDEW-Jahresbericht „Die Energieversorgung 2021“ steht im Internet bereit.

Dienstag, 21.12.2021, 14:47 Uhr
Susanne Harmsen
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Strom
Energiewirtschaft bei Klimaschutz weiter auf Kurs - trotz Pandemie
Im BDEW-Jahresbericht „Energieversorgung 2021“ sieht sich die Branche auf Kurs, sowohl beim Klimaschutz wie auch bei der Versorgungssicherheit − trotz der Covid-19-Pandemie.
Am 21. Dezember veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) seinen Jahresbericht „Energieversorgung 2021“. Demnach liegen die CO2-Emissionen der Energiewirtschaft in diesem Jahr bei 247 Mio. Tonnen CO2 und damit um 10 Mio. Tonnen unter dem im Klimaschutzgesetz verankerten Sektorziel für 2022. Das Vorjahr 2020 sei aufgrund der einschneidenden Corona-Maßnahmen ein Ausnahmejahr gewesen.
 
Die Energiewirtschaft sehe derzeit auch kein erhöhtes Risiko für die Versorgungssicherheit durch die Omikron-Variante des Corona-Virus'. Die Unternehmen beobachteten die Entwicklungen aber sehr genau, teilte die BDEW-Chefin Kerstin Andreae, am Montag in Berlin mit. „Die Sicherstellung der Versorgung hat für die Betreiber kritischer Infrastrukturen höchste Priorität“, betonte sie. Die bewährten Notfall- und Pandemiepläne kämen weiterhin zum Einsatz. Ein wichtiger Faktor sei zudem, dass in den Unternehmen 80 bis 90 % der Belegschaft geimpft seien, wodurch mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen sei.

Wirtschaftliche Erholung erhöht Stromverbrauch

Der wirtschaftliche Einbruch durch den Lockdown wegen der Pandemie hatte 2020 als Sondereffekt den Stromverbrauch massiv gesenkt und infolgedessen zu deutlich stärkeren CO2-Einsparungen geführt (2020: 221 Mio. t.). Mit dem Einsetzen der konjunkturellen Erholung in diesem Jahr zogen die CO2-Emissionen wieder an, sind in der Langfristbetrachtung jedoch weiterhin fallend. „Die Energiewirtschaft ist bei den Klimazielen weiterhin auf Kurs“, resümierte Andreae.

Im Stromerzeugungsmix bleibe die Windenergie trotz eines schwachen Windjahrs mit einer Stromerzeugung von insgesamt 117,3 Mrd. kWh mit Abstand der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Die geringere Stromerzeugung aus Windenergie und der gleichzeitig gestiegene Strombedarf führten dazu, dass 2021 mehr Strom aus nicht-erneuerbaren Energieträgern produziert wurde. Der wirtschaftliche Aufschwung habe auch die Stromnachfrage und -erzeugung erhöht. So ist die Stromerzeugung von 566,7 Mrd. kWh in 2020 auf 582,2 Mrd. kWh in 2021 gestiegen. 
 
Bruttostromerzeugung nach Energieträgern 2019-21 in Deutschland
Quelle: BDEW

Ausbautempo auf ICE-Niveau bringen

Die neue Bundesregierung will die Weichen für einen Anteil von 80 % erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 stellen. „Das ist machbar, aber auch sehr ambitioniert und erfordert ein enorm hohes Tempo in den nächsten Jahren“, sagte Andreae. Das Ausbautempo erneuerbarer Stromerzeuger müsse extrem beschleunigt werden. „Wir müssen aus dem Regionalzug in den ICE wechseln, um die nötige Geschwindigkeit zu erreichen“, sagte Andreae.

Neben dem Erneuerbaren-Ausbau müsse der Netzaus- und -umbau vorangetrieben werden, die dringend notwendigen wasserstofffähigen Gaskraftwerke geplant und umgesetzt sowie Speicherlösungen entwickelt werden. „Nur so werden wir rechtzeitig aus der Kohle aussteigen können und gleichzeitig die hohe Versorgungssicherheit Deutschlands gewährleisten können“, mahnte Andreae. Gestützt auf Zahlen der Agora Energiewende rechnet sie mit etwa 32.000 MW benötigter Leistung aus neuen Gaskraftwerken.

Der BDEW-Jahresbericht „Die Energieversorgung 2021“ steht im Internet bereit.

Dienstag, 21.12.2021, 14:47 Uhr
Susanne Harmsen

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