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Energie & Management > Regenerative - EnBW investiert massiv in Erneuerbare
Quelle: Fotolia / vencav
Regenerative

EnBW investiert massiv in Erneuerbare

Die Energie Baden-Württemberg will den Ausbau der erneuerbaren Energien entschieden vorantreiben. Bis 2025 soll die mit Windkraft und Photovoltaik erzeugte Leistung verdoppelt werden.
Bis 2025 plant EnBW, rund 4 Milliarden Euro in den Ausbau regenerativer Energien zu stecken. Eine der wichtigsten Weichenstellungen in diesem Bereich steht noch im ersten Quartal dieses Jahres an: Die Investitionsentscheidung über den Offshore-Nordsee-Windpark "He Dreiht" – das ist ostfriesisch und steht für "Er dreht". Drehen sollen sich dort bis zu 100 Turbinen und eine enorme Leistung von 900 MW erzeugen. Mit der Anlage 85 Kilometer nördlich von Borkum und rund 100 Kilometer westlich von Helgoland würde der baden-württembergische Energiekonzern damit seine mit Offshore-Anlagen erzeugte Leistung verdoppeln.

Das Projekt in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone wird ohne Förderung realisiert. Rund die Hälfte der Leistung soll über langfristige Stromlieferverträge mit Unternehmen (Power Purchase Agreements − PPA) vermarktet werden. Vereinbarungen etwa mit Fraport, Evonik und Salzgitter gibt es schon, weitere sollen folgen, wie EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamateopoulos gegenüber der Deutschen Presseagentur erklärte. Geplant ist eine Inbetriebnahme bis 2025, vorausgesetzt, die Genehmigungen kommen rechtzeitig.

Auch die Onshore Leistung von derzeit 1.000 MW soll bis 2025 verdoppelt werden. 180 MW sind derzeit im Bau, investiert werde in ganz Deutschland. Bei der Photovoltaik hat der Energiekonzern nach eigenen Angaben die Leistung in den vergangenen fünf Jahren auf 824 MW verzehnfacht. Bis 2025 ist auch hier eine Verdoppelung geplant.

Widerstand ist deutlich zurückgegangen

Das Umfeld für neuen Projekte hat sich nach Ansicht von Stamateopoulos durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die dadurch verursachte Energiekrise verändert: Der Widerstand in der Bevölkerung gehe deutlich zurück, vermehrt kämen sogar Kommunalpolitiker mit konkreten Vorschlägen für neue Vorhaben auf das Unternehmen zu. "Ich glaube, die Menschen haben leider erst mit dem Ukraine-Krieg verstanden, wie wichtig die sichere Energieversorgung ist", sagte der EnBW-Vorstand.

Gleichzeitig forderte er aber auch Veränderungen, wenn es um die Ausweisung von Flächen und die Genehmigung von Projekten geht. Die eingeleiteten Schritte von Bundes- und Landesregierung findet Stamatelopoulos zwar gut, aber: "Um das Projekt Energiewende zu stemmen, bedarf es mehr Personal und einer besseren IT-Unterstützung in den Ämtern." Beispielsweise müsse es möglich sein, die rund 18.000 Seiten Papier, die für einen Windpark erforderlich seien, auch als PDF-Dateien einzureichen.

Ziel müssten auch einheitliche Checklisten sein, die die Genehmigungsbehörden durchgehen. Zwar gebe es einheitliche gesetzliche Vorgaben. Daraus würden aber unterschiedliche Folgerungen gezogen − etwa mit Blick auf den Umgang mit denselben Vogel- oder Fledermausarten. Die Gesetze ließen hier Interpretationsspielraum. Wie schnell es in Deutschland auch gehen kann, zeige dieser Tage der Bau von Terminals für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas − LNG).

Dienstag, 31.01.2023, 12:11 Uhr
Günter Drewitzky
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EnBW investiert massiv in Erneuerbare
Die Energie Baden-Württemberg will den Ausbau der erneuerbaren Energien entschieden vorantreiben. Bis 2025 soll die mit Windkraft und Photovoltaik erzeugte Leistung verdoppelt werden.
Bis 2025 plant EnBW, rund 4 Milliarden Euro in den Ausbau regenerativer Energien zu stecken. Eine der wichtigsten Weichenstellungen in diesem Bereich steht noch im ersten Quartal dieses Jahres an: Die Investitionsentscheidung über den Offshore-Nordsee-Windpark "He Dreiht" – das ist ostfriesisch und steht für "Er dreht". Drehen sollen sich dort bis zu 100 Turbinen und eine enorme Leistung von 900 MW erzeugen. Mit der Anlage 85 Kilometer nördlich von Borkum und rund 100 Kilometer westlich von Helgoland würde der baden-württembergische Energiekonzern damit seine mit Offshore-Anlagen erzeugte Leistung verdoppeln.

Das Projekt in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone wird ohne Förderung realisiert. Rund die Hälfte der Leistung soll über langfristige Stromlieferverträge mit Unternehmen (Power Purchase Agreements − PPA) vermarktet werden. Vereinbarungen etwa mit Fraport, Evonik und Salzgitter gibt es schon, weitere sollen folgen, wie EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamateopoulos gegenüber der Deutschen Presseagentur erklärte. Geplant ist eine Inbetriebnahme bis 2025, vorausgesetzt, die Genehmigungen kommen rechtzeitig.

Auch die Onshore Leistung von derzeit 1.000 MW soll bis 2025 verdoppelt werden. 180 MW sind derzeit im Bau, investiert werde in ganz Deutschland. Bei der Photovoltaik hat der Energiekonzern nach eigenen Angaben die Leistung in den vergangenen fünf Jahren auf 824 MW verzehnfacht. Bis 2025 ist auch hier eine Verdoppelung geplant.

Widerstand ist deutlich zurückgegangen

Das Umfeld für neuen Projekte hat sich nach Ansicht von Stamateopoulos durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die dadurch verursachte Energiekrise verändert: Der Widerstand in der Bevölkerung gehe deutlich zurück, vermehrt kämen sogar Kommunalpolitiker mit konkreten Vorschlägen für neue Vorhaben auf das Unternehmen zu. "Ich glaube, die Menschen haben leider erst mit dem Ukraine-Krieg verstanden, wie wichtig die sichere Energieversorgung ist", sagte der EnBW-Vorstand.

Gleichzeitig forderte er aber auch Veränderungen, wenn es um die Ausweisung von Flächen und die Genehmigung von Projekten geht. Die eingeleiteten Schritte von Bundes- und Landesregierung findet Stamatelopoulos zwar gut, aber: "Um das Projekt Energiewende zu stemmen, bedarf es mehr Personal und einer besseren IT-Unterstützung in den Ämtern." Beispielsweise müsse es möglich sein, die rund 18.000 Seiten Papier, die für einen Windpark erforderlich seien, auch als PDF-Dateien einzureichen.

Ziel müssten auch einheitliche Checklisten sein, die die Genehmigungsbehörden durchgehen. Zwar gebe es einheitliche gesetzliche Vorgaben. Daraus würden aber unterschiedliche Folgerungen gezogen − etwa mit Blick auf den Umgang mit denselben Vogel- oder Fledermausarten. Die Gesetze ließen hier Interpretationsspielraum. Wie schnell es in Deutschland auch gehen kann, zeige dieser Tage der Bau von Terminals für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas − LNG).

Dienstag, 31.01.2023, 12:11 Uhr
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