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Energie & Management > Klimaschutz - Ehrgeizige Dekarbonisierungspläne in Sachsen
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Klimaschutz

Ehrgeizige Dekarbonisierungspläne in Sachsen

Sachsen Energie will möglichst bis 2035, spätestens aber bis 2045 klimaneutral sein. Ein entsprechendes Dekarbonisierungskonzept hat der Kommunalversorger jetzt vorgestellt.
Das vom Aufsichtsrat bereits abgesegnete Konzept umfasst die Vermeidung von Emissionen, die bei der Erzeugung von Strom und Wärme in eigenen Kraftwerken, dem Ausgleich von Netzverlusten sowie im Fuhrpark der Sachsen Energie entstehen. Zentraler Bestandteil ist, wie es in einer Mitteilung des Versorgers heißt, der Wärmetransformationsplan für das Fernwärmesystem der Stadt Dresden, der maßgeblich zur Kommunalen Wärmeplanung und dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt beitrage.

Axel Cunow, Vorstand von Sachsen Energie, erklärte dazu: „Das Dekarbonisierungskonzept ist unser zentraler Fahrplan in eine CO2-freie Zukunft im gesamten Versorgungsgebiet. 90 Prozent der zu vermeidenden Emissionen von Sachsen Energie entstehen in der sächsischen Landeshauptstadt.“ Der Plan für Dresden umfasse vor allem die „Ergrünung“ der Fernwärme durch die Nutzung von industrieller Abwärme, den Einsatz von Großwärmepumpen- und speichern sowie von Elektrodenheizkesseln.

Darüber hinaus sind, so Cunow, die thermische Abfallverwertung und der Einsatz von Wasserstoff neue entscheidende Bausteine, um die CO2-Emmissionen zu neutralisieren. Allerdings dürfe die Dekarbonisierung nicht zu Lasten von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gehen. „Wo neue Technologien heute noch nicht in sich wirtschaftlich sind, braucht es Förderung. Nur so kann uns gemeinsam die Klimaneutralität für Dresden und Sachsen gelingen“, betonte der Sachsen-Energie-Vorstand.

Das Unternehmen investiert nach eigenen Angaben bis 2045 rund 13 Milliarden Euro in die nachhaltige Infrastruktur in Ostsachsen. Mindestens 1,5 Milliarden Euro fließen in die Dekarbonisierung der Wärme.

Fernwärme spiel zentrale Rolle

Aktuell wird die Abwärmenutzung des Rechenzentrums der TU Dresden realisiert. Darüber hinaus plant Sachsen Energie mit Abwasser- und Flusswasserwärmepumpen die Restwärme des gereinigten Dresdner Abwassers und die natürliche Wärme der Elbe zu nutzen. Darüber hinaus sollen Technologien zum Einsatz kommen, die weitgehend unabhängig vom Strompreis Wärme produzieren, etwa Solarthermie und Tiefengeothermie sowie die Nutzung von Abwärme aus der thermischen Abfallverwertung.

Zum Ausbau des Fernwärmesystems und seiner Verdichtung plant der Versorger auch Großwärmespeicher. Weiter ist vorgesehen, die vorhandenen KWK-Erzeugungsanlagen für den Einsatz von Wasserstoff umzurüsten.

Die Bilanzierung der CO2-Emissionen auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung erfolgt bei Sachsen Energie nach dem international etablierten Greenhouse Gas Protocol. Demnach liegen aktuell jährlich 922.000 Tonnen direkte Emissionen etwa aus der Verbrennung von Erdgas in Heizkraftwerken (Scope 1) und 122.929 Tonnen CO2 aus indirekten Emissionen aus eigenen Energieverbräuchen (Scope 2) vor. Der Dekarbonisierungspfad umfasst damit alle vom Unternehmen beeinflussbaren CO2-Emissionen.
 

Hilfe bei der Kommunalen Wärmeplanung

Unterdessen hat Sachsen Energie angekündigt, Kommunen in den ostsächsischen Landkreisen sowie die Landeshauptstadt bei der Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Wärmepläne zu unterstützen. Man verstehe sich dabei als strategischer Partner, der in enger Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Verwaltung für die beteiligten Kommunen geeignete Konzepte erarbeitet. Kommunen sind künftig verpflichtet, mit dem Instrument der Wärmeplanung optimale Heizungslösungen, abgestimmt auf die jeweiligen lokalen und regionalen Gegebenheiten, zu entwickeln.

Projektleiter Alexander Schulze erklärte dazu, die Komplexität des Themas erfordere ein hohes Maß an Digitalisierung des gesamten Planungsprozesses. Ein vielversprechender Lösungsansatz sei es, ein möglichst realitätsnahes Abbild des jeweiligen Gemeindegebiets mit den Gebäudebeständen, Heizungssystemen, verfügbaren erneuerbaren Energiepotenzialen, aber auch den soziodemografischen Ausgangsdaten zu schaffen. In einer Planungssoftware sollen solche „digitalen Zwillinge“ umgesetzt werden.

 

Mittwoch, 11.10.2023, 14:57 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Klimaschutz - Ehrgeizige Dekarbonisierungspläne in Sachsen
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Klimaschutz
Ehrgeizige Dekarbonisierungspläne in Sachsen
Sachsen Energie will möglichst bis 2035, spätestens aber bis 2045 klimaneutral sein. Ein entsprechendes Dekarbonisierungskonzept hat der Kommunalversorger jetzt vorgestellt.
Das vom Aufsichtsrat bereits abgesegnete Konzept umfasst die Vermeidung von Emissionen, die bei der Erzeugung von Strom und Wärme in eigenen Kraftwerken, dem Ausgleich von Netzverlusten sowie im Fuhrpark der Sachsen Energie entstehen. Zentraler Bestandteil ist, wie es in einer Mitteilung des Versorgers heißt, der Wärmetransformationsplan für das Fernwärmesystem der Stadt Dresden, der maßgeblich zur Kommunalen Wärmeplanung und dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt beitrage.

Axel Cunow, Vorstand von Sachsen Energie, erklärte dazu: „Das Dekarbonisierungskonzept ist unser zentraler Fahrplan in eine CO2-freie Zukunft im gesamten Versorgungsgebiet. 90 Prozent der zu vermeidenden Emissionen von Sachsen Energie entstehen in der sächsischen Landeshauptstadt.“ Der Plan für Dresden umfasse vor allem die „Ergrünung“ der Fernwärme durch die Nutzung von industrieller Abwärme, den Einsatz von Großwärmepumpen- und speichern sowie von Elektrodenheizkesseln.

Darüber hinaus sind, so Cunow, die thermische Abfallverwertung und der Einsatz von Wasserstoff neue entscheidende Bausteine, um die CO2-Emmissionen zu neutralisieren. Allerdings dürfe die Dekarbonisierung nicht zu Lasten von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gehen. „Wo neue Technologien heute noch nicht in sich wirtschaftlich sind, braucht es Förderung. Nur so kann uns gemeinsam die Klimaneutralität für Dresden und Sachsen gelingen“, betonte der Sachsen-Energie-Vorstand.

Das Unternehmen investiert nach eigenen Angaben bis 2045 rund 13 Milliarden Euro in die nachhaltige Infrastruktur in Ostsachsen. Mindestens 1,5 Milliarden Euro fließen in die Dekarbonisierung der Wärme.

Fernwärme spiel zentrale Rolle

Aktuell wird die Abwärmenutzung des Rechenzentrums der TU Dresden realisiert. Darüber hinaus plant Sachsen Energie mit Abwasser- und Flusswasserwärmepumpen die Restwärme des gereinigten Dresdner Abwassers und die natürliche Wärme der Elbe zu nutzen. Darüber hinaus sollen Technologien zum Einsatz kommen, die weitgehend unabhängig vom Strompreis Wärme produzieren, etwa Solarthermie und Tiefengeothermie sowie die Nutzung von Abwärme aus der thermischen Abfallverwertung.

Zum Ausbau des Fernwärmesystems und seiner Verdichtung plant der Versorger auch Großwärmespeicher. Weiter ist vorgesehen, die vorhandenen KWK-Erzeugungsanlagen für den Einsatz von Wasserstoff umzurüsten.

Die Bilanzierung der CO2-Emissionen auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung erfolgt bei Sachsen Energie nach dem international etablierten Greenhouse Gas Protocol. Demnach liegen aktuell jährlich 922.000 Tonnen direkte Emissionen etwa aus der Verbrennung von Erdgas in Heizkraftwerken (Scope 1) und 122.929 Tonnen CO2 aus indirekten Emissionen aus eigenen Energieverbräuchen (Scope 2) vor. Der Dekarbonisierungspfad umfasst damit alle vom Unternehmen beeinflussbaren CO2-Emissionen.
 

Hilfe bei der Kommunalen Wärmeplanung

Unterdessen hat Sachsen Energie angekündigt, Kommunen in den ostsächsischen Landkreisen sowie die Landeshauptstadt bei der Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Wärmepläne zu unterstützen. Man verstehe sich dabei als strategischer Partner, der in enger Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Verwaltung für die beteiligten Kommunen geeignete Konzepte erarbeitet. Kommunen sind künftig verpflichtet, mit dem Instrument der Wärmeplanung optimale Heizungslösungen, abgestimmt auf die jeweiligen lokalen und regionalen Gegebenheiten, zu entwickeln.

Projektleiter Alexander Schulze erklärte dazu, die Komplexität des Themas erfordere ein hohes Maß an Digitalisierung des gesamten Planungsprozesses. Ein vielversprechender Lösungsansatz sei es, ein möglichst realitätsnahes Abbild des jeweiligen Gemeindegebiets mit den Gebäudebeständen, Heizungssystemen, verfügbaren erneuerbaren Energiepotenzialen, aber auch den soziodemografischen Ausgangsdaten zu schaffen. In einer Planungssoftware sollen solche „digitalen Zwillinge“ umgesetzt werden.

 

Mittwoch, 11.10.2023, 14:57 Uhr
Günter Drewnitzky

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