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Energie & Management > Bilanz - Drittgrößter Direktvermarkter bilanziert
Quelle: Fotolia / Andrey Popov
Bilanz

Drittgrößter Direktvermarkter bilanziert "Ausnahmejahr"

Das Erneuerbaren-Unternehmen Quadra Energy hat 2022 seinen Gewinn mindestens auf den Faktor 40 gesteigert. Die Tochter der Aloys-Wobben-Stiftung gab auf der E-world einen Ausblick.
Das Düsseldorfer Erneuerbaren-Unternehmen Quadra Energy sieht sich gut gerüstet, in diesem Jahr an seinen Geschäftserfolg im Vorjahr anzuknüpfen. Laut einer Erklärung der Quadra-Geschäftsführung rund um Thomas Krings auf der Essener Leitmesse E-world, zu deren Ausstellern Quadra gehört, und auf Nachfrage dieser Redaktion hat das Unternehmen die Vorsteuergewinn von 2021 auf 2022 von 2,5 Millionen Euro auf mehr als 100 Millionen Euro gesteigert. Für 2023 erwartet Quadra demnach bei leichten Umsatzrückgängen einen Gewinn, der nur knapp unter dem Vorjahresergebnis liegt.

Quadra ist mit einem Portfolio von 8.650 MW in einem virtuellen Kraftwerk gebündelten Erneuerbaren-Anlagen der drittgrößte deutsche Direktvermarkter, ergab die jüngste Direktvermarktungsumfrage von E&M zum Jahresbeginn (wir berichteten). Quadra ist eine Tochter der Aloys-Wobben-Stiftung und eine Schwester des Auricher Windturbinen-Herstellers Enercon. Die Abschlüsse der GmbH von 2021 und 2022 waren am 23. Mai im Bundesanzeiger noch nicht veröffentlicht. Die Gewinne sollen in grüne Projekte des eigenen Unternehmens und der Stiftung reinvestiert werden.

Millionenprognose fürs PPA-Geschäft

Der kaufmännische Geschäftsführer Marcus Zander wertete 2022 als ein "Ausnahmejahr" für Quadra. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Krings, äußerte sich "optimistisch, den Rückenwind aus 2022 weiter nutzen zu können". Allein aus Strompreis-Fixierungen (Power Purchase Agreements, PPA) erwarte man Ergebnisbeiträge im "deutlich" zweistelligen Millionenbereich. Die Geschäftsbedingungen in diesem Segment bezeichnete Quadra als "günstig" − Ende Juni läuft die deutsche Stromerlösabschöpfung aus, die den Kurzfrist-PPA-Markt trockengelegt hatte.

Auch das Kerngeschäft Direktvermarktung werde in Abhängigkeit vom Spotpreis-Niveau weiter stabile Erlöse generieren, ergänzte Tradinggeschäftsführer Antonios Gazeas. Auf mittlere und lange Sicht sieht Thomas Krings Quadra im Wachstumsmarkt Erneuerbare "bestens aufgestellt".

Frühe Vertragsumstellung, hohe Akzeptanz und besserer Wind

Seinen Erfolg führt Quadra laut der Mitteilung unter anderem darauf zurück, dass es die Direktvermarktungs-Verträge frühzeitig schon zum Jahreswechsel 2021/22 "partnerschaftlich" auf dynamische Vermarktungsentgelte umgestellt habe, sprich, rechtzeitig, bevor die Allzeithochs und -volatilitäten im Sommer 2022 die alten fixen Vermarktungsentgelte unwirtschaftlich gemacht hätten. Praktisch alle Anlagenbetreiber, nämlich "deutlich über 95 Prozent", hätten die Vertragsänderungen mitgetragen.

Zudem sei die Stromerzeugung im virtuellen grünen Kraftwerk von Quadra 2022 gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch besseren Wind, um mehr als 20 Prozent auf 13,8 Milliarden kWh gestiegen. Davon seien 2 Milliarden kWh in anlagenbezogenen Lieferverträgen (PPA) vermarktet worden.

Auch im ersten Quartal 2023 kam der Wind für Quadra von hinten: Das Windaufkommen lag etwa 20 Prozent über dem 20-jährigen Durchschnitt, sodass bereits mehr als 5 Milliarden kWh erzeugt wurden.

Dienstag, 23.05.2023, 13:49 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Bilanz - Drittgrößter Direktvermarkter bilanziert
Quelle: Fotolia / Andrey Popov
Bilanz
Drittgrößter Direktvermarkter bilanziert "Ausnahmejahr"
Das Erneuerbaren-Unternehmen Quadra Energy hat 2022 seinen Gewinn mindestens auf den Faktor 40 gesteigert. Die Tochter der Aloys-Wobben-Stiftung gab auf der E-world einen Ausblick.
Das Düsseldorfer Erneuerbaren-Unternehmen Quadra Energy sieht sich gut gerüstet, in diesem Jahr an seinen Geschäftserfolg im Vorjahr anzuknüpfen. Laut einer Erklärung der Quadra-Geschäftsführung rund um Thomas Krings auf der Essener Leitmesse E-world, zu deren Ausstellern Quadra gehört, und auf Nachfrage dieser Redaktion hat das Unternehmen die Vorsteuergewinn von 2021 auf 2022 von 2,5 Millionen Euro auf mehr als 100 Millionen Euro gesteigert. Für 2023 erwartet Quadra demnach bei leichten Umsatzrückgängen einen Gewinn, der nur knapp unter dem Vorjahresergebnis liegt.

Quadra ist mit einem Portfolio von 8.650 MW in einem virtuellen Kraftwerk gebündelten Erneuerbaren-Anlagen der drittgrößte deutsche Direktvermarkter, ergab die jüngste Direktvermarktungsumfrage von E&M zum Jahresbeginn (wir berichteten). Quadra ist eine Tochter der Aloys-Wobben-Stiftung und eine Schwester des Auricher Windturbinen-Herstellers Enercon. Die Abschlüsse der GmbH von 2021 und 2022 waren am 23. Mai im Bundesanzeiger noch nicht veröffentlicht. Die Gewinne sollen in grüne Projekte des eigenen Unternehmens und der Stiftung reinvestiert werden.

Millionenprognose fürs PPA-Geschäft

Der kaufmännische Geschäftsführer Marcus Zander wertete 2022 als ein "Ausnahmejahr" für Quadra. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Krings, äußerte sich "optimistisch, den Rückenwind aus 2022 weiter nutzen zu können". Allein aus Strompreis-Fixierungen (Power Purchase Agreements, PPA) erwarte man Ergebnisbeiträge im "deutlich" zweistelligen Millionenbereich. Die Geschäftsbedingungen in diesem Segment bezeichnete Quadra als "günstig" − Ende Juni läuft die deutsche Stromerlösabschöpfung aus, die den Kurzfrist-PPA-Markt trockengelegt hatte.

Auch das Kerngeschäft Direktvermarktung werde in Abhängigkeit vom Spotpreis-Niveau weiter stabile Erlöse generieren, ergänzte Tradinggeschäftsführer Antonios Gazeas. Auf mittlere und lange Sicht sieht Thomas Krings Quadra im Wachstumsmarkt Erneuerbare "bestens aufgestellt".

Frühe Vertragsumstellung, hohe Akzeptanz und besserer Wind

Seinen Erfolg führt Quadra laut der Mitteilung unter anderem darauf zurück, dass es die Direktvermarktungs-Verträge frühzeitig schon zum Jahreswechsel 2021/22 "partnerschaftlich" auf dynamische Vermarktungsentgelte umgestellt habe, sprich, rechtzeitig, bevor die Allzeithochs und -volatilitäten im Sommer 2022 die alten fixen Vermarktungsentgelte unwirtschaftlich gemacht hätten. Praktisch alle Anlagenbetreiber, nämlich "deutlich über 95 Prozent", hätten die Vertragsänderungen mitgetragen.

Zudem sei die Stromerzeugung im virtuellen grünen Kraftwerk von Quadra 2022 gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch besseren Wind, um mehr als 20 Prozent auf 13,8 Milliarden kWh gestiegen. Davon seien 2 Milliarden kWh in anlagenbezogenen Lieferverträgen (PPA) vermarktet worden.

Auch im ersten Quartal 2023 kam der Wind für Quadra von hinten: Das Windaufkommen lag etwa 20 Prozent über dem 20-jährigen Durchschnitt, sodass bereits mehr als 5 Milliarden kWh erzeugt wurden.

Dienstag, 23.05.2023, 13:49 Uhr
Georg Eble

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