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Energie & Management > Regenerative - Direktvermarktung verschiebt sich ins ungeförderte Segment
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Direktvermarktung verschiebt sich ins ungeförderte Segment

Die Direktvermarkter von Erneuerbaren haben für März kaum mehr elektrische Leistung angemeldet. Die Marktprämie schrumpfte zugunsten der sonstigen Direktvermarktung ohne Subventionen.
Statische statt dynamischer Energiewende? Die Direktvermarktung will einfach nicht die 100.000 MW knacken. Die installierte Leistung, die die Direktvermarkter von deutschem Ökostrom für März in den Hauptsegmenten Marktprämie und sonstige Direktvermarktung angemeldet haben, ist gegenüber Februar nur um 93 MW auf 99.421 MW gestiegen. Das geht aus einer Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. März hervor.

Demnach verschob sich die angemeldete Leistung von der Förderung namens "Marktprämie" zur ungeförderten "sonstigen Direktvermarktung": Das Marktprämienmodell gab gegenüber Februar um 240 MW auf 82.454 MW nach. Demgegenüber steigerte sich die installierte Leistung in der förderfreien Direktvermarktung zeitgleich um 332 MW auf 16.967 MW.

Die Dynamik ist weitgehend auf Verschiebungen in der Windkraft an Land zurückzuführen. Aus der Marktprämie gingen per Saldo 329 MW heraus, womit sie in dieser Technologie bei 45.282 MW landet. Demgegenüber wanderten saldiert 507 MW in die ungeförderte Direktvermarktung, die damit bei 11.591 MW angelangt ist.

Ebenso bei der, je nach Segment, dritt- oder viertgrößten Technologie in der Direktvermarktung, der Biomasse: Die Marktprämie verliert, wenn auch marginal, auf 7.137 MW, die sonstige Direktvermarktung steigt um 23 MW auf 681 MW.

Bei der PV umgekehrt

Die zweitgrößte Technologie, die Photovoltaik, verzeichnet umgekehrte, wenn auch geringe Verschiebungen. PV legte in der Marktprämie um 52 MW auf 21.195 MW zu, während die sonstige Direktvermarktung per Saldo 175 MW verließen und 3.794 MW verblieben.

In der Direktvermarktungs-Statistik sind allerdings nur grüne Erzeugungsanlagen ab 100 kW enthalten, die seit 2014 der Direktvermarktungspflicht unterliegen. Die große Masse der 1,5 Millionen PV-Dachanlagen auf Privathäusern hat wesentlich kleinere installierte Leistungen. Ihr Strom wird in der Regel von den ÜNB vermarktet. Die Anlagenbetreiber müssen sich darum nicht kümmern.

​Stille See

Die Offshore-Windkraft tritt mit 7.788 MW in der Marktprämie und 455 MW in der sonstigen Direktvermarktung den dritten Monat in Folge auf der Stelle. Die beiden Windparks "Kaskasi" (342 MW) und "Borkum Riffgrund 1" (113 MW) bleiben derzeit förderfrei.

​Unschärfen der Statistik

Die März-Statistik könnte aber ebenso wie jene vom Februar und vor allem vom Januar mit Ungenauigkeiten behaftet sein, die monatlich durch Nachmeldungen korrigiert werden. So addiert sich die installierte Leistung in den beiden Hauptsegmenten der Direktvermarktung im Vormonat Februar jetzt auf 99.328 MW. Anfang Februar hatten die ÜNB noch 185 MW weniger gemeldet. Für Januar hatten sie damals die Zahlen um insgesamt 380 MW nach unten korrigiert (wir berichteten).

Freitag, 10.03.2023, 12:58 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Direktvermarktung verschiebt sich ins ungeförderte Segment
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Direktvermarktung verschiebt sich ins ungeförderte Segment
Die Direktvermarkter von Erneuerbaren haben für März kaum mehr elektrische Leistung angemeldet. Die Marktprämie schrumpfte zugunsten der sonstigen Direktvermarktung ohne Subventionen.
Statische statt dynamischer Energiewende? Die Direktvermarktung will einfach nicht die 100.000 MW knacken. Die installierte Leistung, die die Direktvermarkter von deutschem Ökostrom für März in den Hauptsegmenten Marktprämie und sonstige Direktvermarktung angemeldet haben, ist gegenüber Februar nur um 93 MW auf 99.421 MW gestiegen. Das geht aus einer Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. März hervor.

Demnach verschob sich die angemeldete Leistung von der Förderung namens "Marktprämie" zur ungeförderten "sonstigen Direktvermarktung": Das Marktprämienmodell gab gegenüber Februar um 240 MW auf 82.454 MW nach. Demgegenüber steigerte sich die installierte Leistung in der förderfreien Direktvermarktung zeitgleich um 332 MW auf 16.967 MW.

Die Dynamik ist weitgehend auf Verschiebungen in der Windkraft an Land zurückzuführen. Aus der Marktprämie gingen per Saldo 329 MW heraus, womit sie in dieser Technologie bei 45.282 MW landet. Demgegenüber wanderten saldiert 507 MW in die ungeförderte Direktvermarktung, die damit bei 11.591 MW angelangt ist.

Ebenso bei der, je nach Segment, dritt- oder viertgrößten Technologie in der Direktvermarktung, der Biomasse: Die Marktprämie verliert, wenn auch marginal, auf 7.137 MW, die sonstige Direktvermarktung steigt um 23 MW auf 681 MW.

Bei der PV umgekehrt

Die zweitgrößte Technologie, die Photovoltaik, verzeichnet umgekehrte, wenn auch geringe Verschiebungen. PV legte in der Marktprämie um 52 MW auf 21.195 MW zu, während die sonstige Direktvermarktung per Saldo 175 MW verließen und 3.794 MW verblieben.

In der Direktvermarktungs-Statistik sind allerdings nur grüne Erzeugungsanlagen ab 100 kW enthalten, die seit 2014 der Direktvermarktungspflicht unterliegen. Die große Masse der 1,5 Millionen PV-Dachanlagen auf Privathäusern hat wesentlich kleinere installierte Leistungen. Ihr Strom wird in der Regel von den ÜNB vermarktet. Die Anlagenbetreiber müssen sich darum nicht kümmern.

​Stille See

Die Offshore-Windkraft tritt mit 7.788 MW in der Marktprämie und 455 MW in der sonstigen Direktvermarktung den dritten Monat in Folge auf der Stelle. Die beiden Windparks "Kaskasi" (342 MW) und "Borkum Riffgrund 1" (113 MW) bleiben derzeit förderfrei.

​Unschärfen der Statistik

Die März-Statistik könnte aber ebenso wie jene vom Februar und vor allem vom Januar mit Ungenauigkeiten behaftet sein, die monatlich durch Nachmeldungen korrigiert werden. So addiert sich die installierte Leistung in den beiden Hauptsegmenten der Direktvermarktung im Vormonat Februar jetzt auf 99.328 MW. Anfang Februar hatten die ÜNB noch 185 MW weniger gemeldet. Für Januar hatten sie damals die Zahlen um insgesamt 380 MW nach unten korrigiert (wir berichteten).

Freitag, 10.03.2023, 12:58 Uhr
Georg Eble

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