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Energie & Management > Strom - Günstiger Börsenstrom auch ohne Smart Meter
Quelle: Fotolia / galaxy67
Strom

Günstiger Börsenstrom auch ohne Smart Meter

Von niedrigen Strompreisen an der Börse profitieren, obwohl der Smart Meter im Haushalt noch Zukunftsmusik ist: Ein Verkehrsclub und ein Stromanbieter bauen Interessierten eine Brücke.
Strom beziehen, wenn er günstig ist: Das ist das Ziel der wohl meisten Haushalte in Deutschland, nicht alle von ihnen haben aber die Zugriffsmöglichkeit auf einen dynamischen Stromtarif. Einen großen Teil davon sprechen nun der Automobilclub ADAC und der schwedisch-norwegische Ökostrom-Händler Tibber an.

Ab Oktober will der ADAC mit dem gemeinsam aufgelegten „Smart-Strom“-Tarif „in Deutschland erstmals in der Breite“ den flexiblen Stromverbrauch ermöglichen. Die Herausforderung beim dynamischen Reagieren auf Strombörsen-Preise ist schließlich, dass der Zugang bisher allein über Smart Meter, die intelligenten Stromzähler, gewährleistet ist. Deren Rollout soll bis 2032 erfolgen, Schätzungen gehen aktuell von einem niedrigen sechsstelligen Wert an Haushalten mit Smart Meter aus.

Eine Tibber-Sprecherin erklärte nun auf Anfrage unserer Redaktion, mit der Kooperation nähmen ADAC und ihr Unternehmen nun etwa die Hälfte der deutschen Haushalte in den Blick. Dort seien inzwischen zumindest digitale Stromzähler verbaut. Und die sind Voraussetzung, damit Tibber seinen Strom-Tracker „Pulse“ andocken kann. Über eine App stellt Tibber damit die Verbindung zur Börse her und ermöglicht so auch über diese Brückentechnik den automatischen, dynamischen Strombezug.

Tibber verdient über monatliche Gebühr

Der ADAC hält den Stromtarif ausschließlich für seine Mitglieder bereit, das sind laut eigenen Angaben derzeit 21,5 Millionen Menschen. „Unser Ziel ist es, eine innovative und kostengünstige Lösung für diejenigen anzubieten, die auf der Suche nach umweltfreundlichen Ladeoptionen für ihre Elektrofahrzeuge sind und für die eine PV-Anlage keine Option darstellt“, so Sascha Coccorullo, Leiter Strategy & New Business beim ADAC, laut einer Mitteilung. Allerdings ist ein Elektroauto im Haushalt keine Bedingung für den Stromabnahmevertrag, ein solches Fahrzeug treibt gleichwohl den Energiebedarf in den Haushalten.

Dass „Smart-Strom“-Neukunden tatsächlich unterm Strich auch „finanziell profitieren“, wie Coccorullo es verspricht, das soll das Geschäftsmodell von Tibber garantieren. Die Skandinavier, seit 2020 auch in Deutschland aktiv, sagen, sie verdienten an der verkauften Kilowattstunde Strom nicht mit, sondern leiteten den Handelspreis samt Steuern und Gebühren an die Kundschaft durch. Dabei sei zwischen einem stündlichen und einem monatlichen Tarif auszuwählen.

Die Tibber-Sprecherin erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass das Unternehmen Einnahmen über eine monatliche Gebühr für die Stromkunden generiere. Diese betragen aktuell 4,49 Euro im Monat. Hinzu kommt der Kaufpreis für den Strom-Tracker, der für Nicht-Kunden bei 119,95 Euro und für Tibber-Kunden bei 99,95 Euro liege. Der ADAC macht seinen Mitgliedern den Einstieg noch leichter und senkt mit einer Subvention den Kaufpreis des Pulse auf 34,95 Euro.

Tibber setzt bei seinen Geschäften in den vier Märkten Schweden, Norwegen, in den Niederlanden und Deutschland vor allem auf den Hardware-Verkauf etwa von Wallboxen und Ladevorrichtungen. In Skandinavien nimmt das Unternehmen zudem am Regelenergiemarkt teil und steuert bei Netzüberlastung etwa Ladevorgänge. Dafür sind allerdings verbaute Smart Meter Bedingung. Im Jahr 2022 gab Tibber die Anzahl der Kunden mit insgesamt 400.000 an. Neuere Zahlen hält das Unternehmen unter Verschluss.

Dienstag, 10.10.2023, 15:52 Uhr
Volker Stephan
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Günstiger Börsenstrom auch ohne Smart Meter
Von niedrigen Strompreisen an der Börse profitieren, obwohl der Smart Meter im Haushalt noch Zukunftsmusik ist: Ein Verkehrsclub und ein Stromanbieter bauen Interessierten eine Brücke.
Strom beziehen, wenn er günstig ist: Das ist das Ziel der wohl meisten Haushalte in Deutschland, nicht alle von ihnen haben aber die Zugriffsmöglichkeit auf einen dynamischen Stromtarif. Einen großen Teil davon sprechen nun der Automobilclub ADAC und der schwedisch-norwegische Ökostrom-Händler Tibber an.

Ab Oktober will der ADAC mit dem gemeinsam aufgelegten „Smart-Strom“-Tarif „in Deutschland erstmals in der Breite“ den flexiblen Stromverbrauch ermöglichen. Die Herausforderung beim dynamischen Reagieren auf Strombörsen-Preise ist schließlich, dass der Zugang bisher allein über Smart Meter, die intelligenten Stromzähler, gewährleistet ist. Deren Rollout soll bis 2032 erfolgen, Schätzungen gehen aktuell von einem niedrigen sechsstelligen Wert an Haushalten mit Smart Meter aus.

Eine Tibber-Sprecherin erklärte nun auf Anfrage unserer Redaktion, mit der Kooperation nähmen ADAC und ihr Unternehmen nun etwa die Hälfte der deutschen Haushalte in den Blick. Dort seien inzwischen zumindest digitale Stromzähler verbaut. Und die sind Voraussetzung, damit Tibber seinen Strom-Tracker „Pulse“ andocken kann. Über eine App stellt Tibber damit die Verbindung zur Börse her und ermöglicht so auch über diese Brückentechnik den automatischen, dynamischen Strombezug.

Tibber verdient über monatliche Gebühr

Der ADAC hält den Stromtarif ausschließlich für seine Mitglieder bereit, das sind laut eigenen Angaben derzeit 21,5 Millionen Menschen. „Unser Ziel ist es, eine innovative und kostengünstige Lösung für diejenigen anzubieten, die auf der Suche nach umweltfreundlichen Ladeoptionen für ihre Elektrofahrzeuge sind und für die eine PV-Anlage keine Option darstellt“, so Sascha Coccorullo, Leiter Strategy & New Business beim ADAC, laut einer Mitteilung. Allerdings ist ein Elektroauto im Haushalt keine Bedingung für den Stromabnahmevertrag, ein solches Fahrzeug treibt gleichwohl den Energiebedarf in den Haushalten.

Dass „Smart-Strom“-Neukunden tatsächlich unterm Strich auch „finanziell profitieren“, wie Coccorullo es verspricht, das soll das Geschäftsmodell von Tibber garantieren. Die Skandinavier, seit 2020 auch in Deutschland aktiv, sagen, sie verdienten an der verkauften Kilowattstunde Strom nicht mit, sondern leiteten den Handelspreis samt Steuern und Gebühren an die Kundschaft durch. Dabei sei zwischen einem stündlichen und einem monatlichen Tarif auszuwählen.

Die Tibber-Sprecherin erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass das Unternehmen Einnahmen über eine monatliche Gebühr für die Stromkunden generiere. Diese betragen aktuell 4,49 Euro im Monat. Hinzu kommt der Kaufpreis für den Strom-Tracker, der für Nicht-Kunden bei 119,95 Euro und für Tibber-Kunden bei 99,95 Euro liege. Der ADAC macht seinen Mitgliedern den Einstieg noch leichter und senkt mit einer Subvention den Kaufpreis des Pulse auf 34,95 Euro.

Tibber setzt bei seinen Geschäften in den vier Märkten Schweden, Norwegen, in den Niederlanden und Deutschland vor allem auf den Hardware-Verkauf etwa von Wallboxen und Ladevorrichtungen. In Skandinavien nimmt das Unternehmen zudem am Regelenergiemarkt teil und steuert bei Netzüberlastung etwa Ladevorgänge. Dafür sind allerdings verbaute Smart Meter Bedingung. Im Jahr 2022 gab Tibber die Anzahl der Kunden mit insgesamt 400.000 an. Neuere Zahlen hält das Unternehmen unter Verschluss.

Dienstag, 10.10.2023, 15:52 Uhr
Volker Stephan

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