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Energie & Management > Studie - Deutsche sehen Verkehrssektor als Schlüssel zum Klimaschutz
Quelle: Shutterstock / Lightspring
Studie

Deutsche sehen Verkehrssektor als Schlüssel zum Klimaschutz

Auf das Auto verzichten oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen will aber dennoch kaum einer, so der aktuelle "acatech Mobilitätsmonitior".
Die Deutschen weisen dem Verkehrssektor eine Schlüsselrolle bei der Verringerung der Klimabelastungen zu. Das ist eine der Kernaussagen des am 13. Februar veröffentlichten "Acatech Mobilitätsmonitors", einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech).

Auf die Frage, wie es vor allem gelingen könne, Klimabelastungen zu reduzieren, befürworteten demnach 71 Prozent der Befragten die Förderung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – Platz drei nach dem Schutz und der Aufforstung der Regenwälder und einem global gleichmäßigem Bemühen um eine Verringerung der Klimabelastung. Auch die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege und der Einsatz schadstoffarmer Antriebssysteme für Autos und LKW landeten unter den Top fünf der Antworten.
 
Mögliche Hebel für mehr Klimaschutz nach Ansicht der Deutschen
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Acatech

Dabei glauben 77 Prozent der Befragten, dass man mit den richtigen Maßnahmen im Bereich Mobilität und Verkehr die Klimabelastung deutlich (28 Prozent) oder etwas (49 Prozent) reduzieren könnte.
 
 
Ambivalente Antworten

Im persönlichen Alltag der Befragten allerdings ist der Pkw bislang kaum wegzudenken: Als "unverzichtbar" bezeichnen 72 Prozent der Befragten ihr Auto, immerhin 51 Prozent ihr Fahrrad. 47 Prozent nutzen das Auto täglich, 23 Prozent mehrmals in der Woche. Und für gerade einmal 23 Prozent der Pkw-Nutzenden kommt der öffentliche Nahverkehr überhaupt nicht als Alternative zum Auto infrage, in Ostdeutschland liegt der Wert der Umfrage zufolge sogar nur bei 17 Prozent. Als zu teuer wird der öffentliche Nahverkehr von vielen wahrgenommen und als zu oft überfüllt. Ungünstige Fahrpläne werden ebenfalls von vielen kritisiert.

Aber auch auf Elektromobilität würde mit 23 Prozent nur ein kleiner Teil der Befragten umsteigen, Hauptvorbehalte sind hier der hohe Anschaffungspreis (71 Prozent) zu wenig Ladestationen (64 Prozent), teurer Strom (62 Prozent) sowie Zweifel an der Umweltbilanz (60 Prozent).

Ein ähnlich ambivalentes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Wünsche und Erwartungen der Befragten. So ist zwar eine Mehrheit überzeugt, dass sich in den kommenden zehn Jahren der Elektroantrieb durchsetzt, aber nur 22 Prozent halten es für wünschenswert. 68 Prozent glauben, dass sie in zehn Jahren immer mehr von zu Hause oder unterwegs arbeiten – aber nur 36 Prozent wünschen es sich. 62 Prozent erwarten Sperrungen von Innenstädten für den Autoverkehr, aber nur 26 Prozent unterstützen diese Entwicklung.

Für die Untersuchung wurden 1.006 Menschen in Face-to-Face-Interviews befragt. Die Interviews wurden zwischen dem 23. November und 6. Dezember 2022 durchgeführt.

Dienstag, 14.02.2023, 16:45 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Studie - Deutsche sehen Verkehrssektor als Schlüssel zum Klimaschutz
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Studie
Deutsche sehen Verkehrssektor als Schlüssel zum Klimaschutz
Auf das Auto verzichten oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen will aber dennoch kaum einer, so der aktuelle "acatech Mobilitätsmonitior".
Die Deutschen weisen dem Verkehrssektor eine Schlüsselrolle bei der Verringerung der Klimabelastungen zu. Das ist eine der Kernaussagen des am 13. Februar veröffentlichten "Acatech Mobilitätsmonitors", einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech).

Auf die Frage, wie es vor allem gelingen könne, Klimabelastungen zu reduzieren, befürworteten demnach 71 Prozent der Befragten die Förderung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – Platz drei nach dem Schutz und der Aufforstung der Regenwälder und einem global gleichmäßigem Bemühen um eine Verringerung der Klimabelastung. Auch die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen- und Wasserwege und der Einsatz schadstoffarmer Antriebssysteme für Autos und LKW landeten unter den Top fünf der Antworten.
 
Mögliche Hebel für mehr Klimaschutz nach Ansicht der Deutschen
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Quelle: Acatech

Dabei glauben 77 Prozent der Befragten, dass man mit den richtigen Maßnahmen im Bereich Mobilität und Verkehr die Klimabelastung deutlich (28 Prozent) oder etwas (49 Prozent) reduzieren könnte.
 
 
Ambivalente Antworten

Im persönlichen Alltag der Befragten allerdings ist der Pkw bislang kaum wegzudenken: Als "unverzichtbar" bezeichnen 72 Prozent der Befragten ihr Auto, immerhin 51 Prozent ihr Fahrrad. 47 Prozent nutzen das Auto täglich, 23 Prozent mehrmals in der Woche. Und für gerade einmal 23 Prozent der Pkw-Nutzenden kommt der öffentliche Nahverkehr überhaupt nicht als Alternative zum Auto infrage, in Ostdeutschland liegt der Wert der Umfrage zufolge sogar nur bei 17 Prozent. Als zu teuer wird der öffentliche Nahverkehr von vielen wahrgenommen und als zu oft überfüllt. Ungünstige Fahrpläne werden ebenfalls von vielen kritisiert.

Aber auch auf Elektromobilität würde mit 23 Prozent nur ein kleiner Teil der Befragten umsteigen, Hauptvorbehalte sind hier der hohe Anschaffungspreis (71 Prozent) zu wenig Ladestationen (64 Prozent), teurer Strom (62 Prozent) sowie Zweifel an der Umweltbilanz (60 Prozent).

Ein ähnlich ambivalentes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Wünsche und Erwartungen der Befragten. So ist zwar eine Mehrheit überzeugt, dass sich in den kommenden zehn Jahren der Elektroantrieb durchsetzt, aber nur 22 Prozent halten es für wünschenswert. 68 Prozent glauben, dass sie in zehn Jahren immer mehr von zu Hause oder unterwegs arbeiten – aber nur 36 Prozent wünschen es sich. 62 Prozent erwarten Sperrungen von Innenstädten für den Autoverkehr, aber nur 26 Prozent unterstützen diese Entwicklung.

Für die Untersuchung wurden 1.006 Menschen in Face-to-Face-Interviews befragt. Die Interviews wurden zwischen dem 23. November und 6. Dezember 2022 durchgeführt.

Dienstag, 14.02.2023, 16:45 Uhr
Katia Meyer-Tien

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