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Energie & Management > Ppa-Preisindex - Deutsche PPA-Preise knicken zum Jahresbeginn ein
Quelle: E&M
Ppa-Preisindex

Deutsche PPA-Preise knicken zum Jahresbeginn ein

Preisniveaus von teilweise mehr als 100 Euro pro MWh für deutsche Direktlieferverträge sind erst mal vorbei. Das zeigt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis für Januar.
Der steile Anstieg der Durchschnittspreise von grünen Power Purchase Agreements (PPA) für Deutschland auf teilweise weit über 100 Euro pro MWh ist erst mal Episode. Das geht aus dem neuen "PPA-Preisindex" von E&M und dem Analysehaus Enervis für Januar 2022 hervor.

Im Wesentlichen bildete sich demnach zum Jahreswechsel 2021/22 der Rückgang der Notierungen am allgemeinen Strom-Terminmarkt im PPA-Preisniveau ab, vor allem der Wegfall des bisherigen, am teuersten bewerteten Frontjahres 2022: Die durchschnittlichen Notierungen der jeweiligen zwei Frontjahre sanken von Dezember 2021 auf Januar 2022 drastisch von 168,20 auf 110,50 Euro pro MWh. Das war nur noch wenig mehr als im November, als Cal 22 und Cal 23 im Mittel bei 106,80 Euro notiert hatten.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt.
Zum Vergrößern auf die Grafik klicken
Quelle: Enervis

Die zwei nächsten Frontjahre sind der preisliche Ausgangspunkt für zweijährige Direktlieferverträge aus alten Windenergieanlagen an Land, die nach über 20 Jahren aus der Förderung gefallen sind. Das ist der erste der beiden Abnahmefälle im "PPA-Preisindex". Nach Abschlägen für Einspeiseprofil, Abwicklung und Risikoprämie sowie Aufschlägen für Grünstrom-Herkunftsnachweise (Details und Hinweise hier) kommen die Analysten von Enervis für Januar auf eine Bandbreite von PPA-Fixpreisen von etwa 68 bis 93 Euro pro MWh.

Im Dezember hatte die Range noch durchgehend drei Stellen vor dem Komma gehabt: zwischen 107 und 142 Euro pro MWh, allerdings eben für einen anderen Lieferzeitraum, nämlich gerade noch 2022 und 2023. Damit sind diese Wind-PPA-Preise im Januar fast auf das Niveau von November 2021 gefallen, als sie grob zwischen 65 und 90 Euro lagen. Anfang 2021 hatten sie noch bei 27 bis 41 Euro pro MWh gelegen und waren seither bis Jahresende nur gestiegen − so wie der Strom-Terminmarkt.

Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten
in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt.
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Quelle: Enervis

Von niedrigerem Niveau aus als bei Ü20-Wind sind die PPA-Preise im Januar für neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen ebenfalls gesunken, und zwar von grob 68 bis 76 Euro pro MWh im Dezember auf 60 bis 68 Euro. Die niedrigeren Erlöse oder Kosten − je nach Betrachtungswinkel − liegen daran, dass hier ein zehnjähriges PPA unterstellt wird, das im Gegensatz zu Ü20 die Finanzierung eines Neubaus absichert.

Die Berechnung dieses PPA-Preises beginnt also an den Durchschnitts-Notierungen der jeweiligen zehn Frontjahre im Strom-Terminmarkt. Im Dezember 2021 waren das die Kalenderjahre 2022 bis 2031, im Januar 2022 Cal 23 bis Cal 32. Der Mischpreis daraus fiel von 100,20 auf 89,20 Euro pro MWh, weil das teuerste Lieferjahr 2022 im Januar wegfiel und mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur Lieferphase die Notierungen sinken.

Nach den vertragstypischen Abschlägen kommt Enervis auf eine PV-PPA-Preisbandbreite im Januar von 60 bis 68 Euro pro MWh. Im Dezember fing die Range bei etwa 68 Euro erst an und konnte 76 Euro erreichen.

Auch die Solar-PPA-Preise waren im Laufe des Jahres 2021 stetig gestiegen, von einem Niveau zwischen rund 30 und 37 Euro pro MWh aus. Im Januar 2022 dann erstmals der Rückgang: Die Range lag irgendwo zwischen den November- und Dezember-Werten.

Freitag, 4.02.2022, 11:40 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Ppa-Preisindex - Deutsche PPA-Preise knicken zum Jahresbeginn ein
Quelle: E&M
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Deutsche PPA-Preise knicken zum Jahresbeginn ein
Preisniveaus von teilweise mehr als 100 Euro pro MWh für deutsche Direktlieferverträge sind erst mal vorbei. Das zeigt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis für Januar.
Der steile Anstieg der Durchschnittspreise von grünen Power Purchase Agreements (PPA) für Deutschland auf teilweise weit über 100 Euro pro MWh ist erst mal Episode. Das geht aus dem neuen "PPA-Preisindex" von E&M und dem Analysehaus Enervis für Januar 2022 hervor.

Im Wesentlichen bildete sich demnach zum Jahreswechsel 2021/22 der Rückgang der Notierungen am allgemeinen Strom-Terminmarkt im PPA-Preisniveau ab, vor allem der Wegfall des bisherigen, am teuersten bewerteten Frontjahres 2022: Die durchschnittlichen Notierungen der jeweiligen zwei Frontjahre sanken von Dezember 2021 auf Januar 2022 drastisch von 168,20 auf 110,50 Euro pro MWh. Das war nur noch wenig mehr als im November, als Cal 22 und Cal 23 im Mittel bei 106,80 Euro notiert hatten.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt.
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Quelle: Enervis

Die zwei nächsten Frontjahre sind der preisliche Ausgangspunkt für zweijährige Direktlieferverträge aus alten Windenergieanlagen an Land, die nach über 20 Jahren aus der Förderung gefallen sind. Das ist der erste der beiden Abnahmefälle im "PPA-Preisindex". Nach Abschlägen für Einspeiseprofil, Abwicklung und Risikoprämie sowie Aufschlägen für Grünstrom-Herkunftsnachweise (Details und Hinweise hier) kommen die Analysten von Enervis für Januar auf eine Bandbreite von PPA-Fixpreisen von etwa 68 bis 93 Euro pro MWh.

Im Dezember hatte die Range noch durchgehend drei Stellen vor dem Komma gehabt: zwischen 107 und 142 Euro pro MWh, allerdings eben für einen anderen Lieferzeitraum, nämlich gerade noch 2022 und 2023. Damit sind diese Wind-PPA-Preise im Januar fast auf das Niveau von November 2021 gefallen, als sie grob zwischen 65 und 90 Euro lagen. Anfang 2021 hatten sie noch bei 27 bis 41 Euro pro MWh gelegen und waren seither bis Jahresende nur gestiegen − so wie der Strom-Terminmarkt.

Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten
in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt.
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Quelle: Enervis

Von niedrigerem Niveau aus als bei Ü20-Wind sind die PPA-Preise im Januar für neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen ebenfalls gesunken, und zwar von grob 68 bis 76 Euro pro MWh im Dezember auf 60 bis 68 Euro. Die niedrigeren Erlöse oder Kosten − je nach Betrachtungswinkel − liegen daran, dass hier ein zehnjähriges PPA unterstellt wird, das im Gegensatz zu Ü20 die Finanzierung eines Neubaus absichert.

Die Berechnung dieses PPA-Preises beginnt also an den Durchschnitts-Notierungen der jeweiligen zehn Frontjahre im Strom-Terminmarkt. Im Dezember 2021 waren das die Kalenderjahre 2022 bis 2031, im Januar 2022 Cal 23 bis Cal 32. Der Mischpreis daraus fiel von 100,20 auf 89,20 Euro pro MWh, weil das teuerste Lieferjahr 2022 im Januar wegfiel und mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur Lieferphase die Notierungen sinken.

Nach den vertragstypischen Abschlägen kommt Enervis auf eine PV-PPA-Preisbandbreite im Januar von 60 bis 68 Euro pro MWh. Im Dezember fing die Range bei etwa 68 Euro erst an und konnte 76 Euro erreichen.

Auch die Solar-PPA-Preise waren im Laufe des Jahres 2021 stetig gestiegen, von einem Niveau zwischen rund 30 und 37 Euro pro MWh aus. Im Januar 2022 dann erstmals der Rückgang: Die Range lag irgendwo zwischen den November- und Dezember-Werten.

Freitag, 4.02.2022, 11:40 Uhr
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