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Energie & Management > Effizienz - Der H-Faktor bei den Heizkosten
Quelle: Pixabay / martaposemuckel
Effizienz

Der H-Faktor bei den Heizkosten

Wie schlägt sich die Effizienzklasse des Gebäudes in der nächsten Gasrechnung nieder? Die Initiative Klimaneutrales Deutschland kommt im ungünstigsten Fall auf den Faktor 7.
Die Welt des Wohnens teilt sich in neun Energieeffizienzklassen. Von weniger als 30 (A+) bis zu mehr als 250 (H) kWh pro Quadratmeter reicht das Spektrum, das das Gebäudeenergiegesetz beim jährlichen Endenergieverbrauch abbildet. Ein Spektrum, das auch bei den Energiekosten Welten sichtbar werden lässt. Die Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) hat das am 8. September vom Bundestag beschlossene Heizungsgesetz zum Anlass genommen, die durchschnittlichen Gaskosten für Haushalte je nach Effizienzklasse für das Jahr 2023 zu berechnen. Ergebnis: Die Klassen A und H trennt ein Faktor etwa der Größe 7.

Für durchschnittlich große Häuser der schlechtesten Energieeffizienzklasse taxiert die Initiative die jährlichen Gaskosten auf 5.775 Euro – gerechnet mit einem Energieverbrauch von 275 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Am anderen Rand des Wohn-Universums, der Energieklasse A, liegen die Kosten demnach bei 840 Euro. Wer in einem Haus der Effenzienzklasse D – in der Modellrechnung mit 125  kWh pro Quadratmeter und Jahr – lebt, muss für Gas 2.625 Euro veranschlagen.

Ähnlich fällt das Ergebnis für Wohnungen aus. Bei einer Wohnfläche von 75 Quadratmetern und der Effizienzklasse H summieren sich die Kosten für Gas auf 2.888 Euro. Erreicht das Gebäude die Klasse A, sind es 420 Euro, bei Klasse D 1.313 Euro.
 

Auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit

„Leider wird oftmals vergessen, dass die Wärmewende maßgeblich jenseits des Heizungskellers stattfindet – nämlich in den darüber liegenden Etagen, durch Gebäudesanierung. Nur so werden Heizkosten und vor allem der Verbrauch fossiler Energie dauerhaft gesenkt“, sagt IKND-Geschäftsführerin Carolin Friedemann.

Friedemann, die auch Gründerin der IKND ist, ordnet die Berechnung wie folgt ein: „Mit dem Bundestagsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz kommt nun hoffentlich Bewegung in die Wärmewende und gleichzeitig Ruhe in die Debatte. Denn die Verunsicherung bei Menschen und Unternehmen ist groß. Die Steigerung der Effizienz in Gebäuden sieht sie auch als eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. „In den energetisch schlechten Häusern wohnen vor allem Menschen mit geringen Einkommen. Sie würden von sinkenden Heizkosten überproportional profitieren“, so Friedemann.

Donnerstag, 14.09.2023, 09:47 Uhr
Manfred Fischer
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Quelle: Pixabay / martaposemuckel
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Der H-Faktor bei den Heizkosten
Wie schlägt sich die Effizienzklasse des Gebäudes in der nächsten Gasrechnung nieder? Die Initiative Klimaneutrales Deutschland kommt im ungünstigsten Fall auf den Faktor 7.
Die Welt des Wohnens teilt sich in neun Energieeffizienzklassen. Von weniger als 30 (A+) bis zu mehr als 250 (H) kWh pro Quadratmeter reicht das Spektrum, das das Gebäudeenergiegesetz beim jährlichen Endenergieverbrauch abbildet. Ein Spektrum, das auch bei den Energiekosten Welten sichtbar werden lässt. Die Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) hat das am 8. September vom Bundestag beschlossene Heizungsgesetz zum Anlass genommen, die durchschnittlichen Gaskosten für Haushalte je nach Effizienzklasse für das Jahr 2023 zu berechnen. Ergebnis: Die Klassen A und H trennt ein Faktor etwa der Größe 7.

Für durchschnittlich große Häuser der schlechtesten Energieeffizienzklasse taxiert die Initiative die jährlichen Gaskosten auf 5.775 Euro – gerechnet mit einem Energieverbrauch von 275 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Am anderen Rand des Wohn-Universums, der Energieklasse A, liegen die Kosten demnach bei 840 Euro. Wer in einem Haus der Effenzienzklasse D – in der Modellrechnung mit 125  kWh pro Quadratmeter und Jahr – lebt, muss für Gas 2.625 Euro veranschlagen.

Ähnlich fällt das Ergebnis für Wohnungen aus. Bei einer Wohnfläche von 75 Quadratmetern und der Effizienzklasse H summieren sich die Kosten für Gas auf 2.888 Euro. Erreicht das Gebäude die Klasse A, sind es 420 Euro, bei Klasse D 1.313 Euro.
 

Auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit

„Leider wird oftmals vergessen, dass die Wärmewende maßgeblich jenseits des Heizungskellers stattfindet – nämlich in den darüber liegenden Etagen, durch Gebäudesanierung. Nur so werden Heizkosten und vor allem der Verbrauch fossiler Energie dauerhaft gesenkt“, sagt IKND-Geschäftsführerin Carolin Friedemann.

Friedemann, die auch Gründerin der IKND ist, ordnet die Berechnung wie folgt ein: „Mit dem Bundestagsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz kommt nun hoffentlich Bewegung in die Wärmewende und gleichzeitig Ruhe in die Debatte. Denn die Verunsicherung bei Menschen und Unternehmen ist groß. Die Steigerung der Effizienz in Gebäuden sieht sie auch als eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. „In den energetisch schlechten Häusern wohnen vor allem Menschen mit geringen Einkommen. Sie würden von sinkenden Heizkosten überproportional profitieren“, so Friedemann.

Donnerstag, 14.09.2023, 09:47 Uhr
Manfred Fischer

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