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Der in Insolvenz befindliche Ladesäulenhersteller Compleo hat einen Investorenprozess aufgesetzt. Ziel bleibt die Fortführung des Unternehmens.
Am 30. Januar 2023 hat die Compleo Charging Solutions AG aus Dortmund „einen strukturierten Investorenprozess“ begonnen. Es hätten bereits zahlreiche potentielle Investoren Interesse an dem Ladesäulenhersteller für E-Autos gezeigt, teilte das Unternehmen mit. Der Verkaufsprozess wird von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC unterstützt.
Im Dezember 2022 stellte Compleo einen Antrag auf vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Dortmund ernannte einen externen Rechtsanwalt zum vorläufigen Sachwalter und darüber hinaus einen Sanierungsexperte zum Generalbevollmächtigten. Wie es weiter heißt, laufe der Geschäftsbetrieb und die Produktion von Ladetechnologie trotz der Antragstellung der vorläufigen Insolvenz „in vollem Umfang weiter“.
Der Ladesäulenhersteller zählt 300 Stadtwerke zu seinen Kunden, darunter auch die Energiekonzerne Eon und EWE. Als Unternehmensgruppe ist Compleo nach eigener Darstellung in 18 Ländern aktiv. „Das Interesse an unserem umfassenden Angebot aus Ladetechnologie und entsprechender Software-Lösungen ist sehr hoch. Das beweist, dass Compleo gut positioniert ist und ein zukunftsträchtiges Unternehmen in einem wachsenden Mobilitätsmarkt ist“, sagte CEO Jörg Lohr.
Das Unternehmen sei seit Jahren als Technologieführer bekannt. So habe es beispielsweise mit der Konformität seiner Ladesäulen mit den Messvorschriften einen Vorsprung vor anderen Marktteilnehmern. „Darüber hinaus ist Compleo auch in puncto Bezahlmöglichkeiten technisch branchenweit führend“, heißt es weiter. Der Investorenprozess werde Zeit in Anspruch nehmen, aber das Ziel sei es, möglichst schnell Klarheit zu schaffen und eine langfristige Finanzierungslösung für die Compleo-Gruppe zu sorgen.
Compleo ist seit Oktober 2020 an der Börse notiert. Der Ausgabekurs der Aktie lag damals knapp unter 50 Euro und verdoppelte sich binnen zweier Monate. Den Höchststand erreichte die Aktie mit fast 110 Euro im August 2021. Seither geht der Trend nach unten. Aktuell kostet ein Anteilsschein etwas mehr als 6 Euro.
Mittwoch, 1.02.2023, 14:34 Uhr
Stefan Sagmeister
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