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Energie & Management > Kernkraft - Bald müssen Grafenrheinfelds Kühltürme dran glauben
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, als es noch in Betrieb war. Quelle: Rainer Lippert via Wikimedia Commons
Kernkraft

Bald müssen Grafenrheinfelds Kühltürme dran glauben

Der bayerische Atommeiler Grafenrheinfeld ist seit fast zehn Jahren stillgelegt. Mitte August sollen die Kühltürme des Kernkraftwerks gesprengt werden.
„Die Sprengung wird nach aktuellen Planungen im Zeitraum 16. bis 18. August 2024 stattfinden, nach derzeitigem Stand voraussichtlich am Freitag, dem 16. August“, teilte das Landratsamt Schweinfurt am 25. April mit Bezug auf die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld mit. Es könne aber auch kurzfristig noch zu einer Verschiebung kommen. 

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Der Meiler durfte nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 zwar wieder hochfahren, am 27. Juni 2015 war dann aber im Rahmen des deutschen Atomausstiegs endgültig Schluss. Seit 2018 wird das Kraftwerk zurückgebaut. Die nun vom Betreiber Preussen Elektra geplante Sprengung der rund 140 Meter hohen Kühltürme dürfte dabei nicht nur für die Bevölkerung einer der markantesten Schritte sein. 

Das Kraftwerk liegt südlich von Schweinfurt am Mainufer. Der Bau dauerte rund acht Jahre. Der Druckwasserreaktor verfügte über eine Bruttoleistung von 1345 MW. Die Einbauten in den Kühltürmen waren bereits im Frühjahr 2023 ausgebaut und entsorgt worden. 

Während des Betriebs war es in dem Meiler zu mehreren meldepflichtigen Ereignissen gekommen, im November 2012 gleich zwei innerhalb weniger Tage. Unter anderem war am 16. November 2012 eine Kühlpumpe ausgefallen. 

Auch ohne das laufende Kraftwerk ist Grafenrheinfeld aber noch immer Teil der bundesdeutschen Atompolitik - im Zwischenlager lagern seit 2006 radioaktive Abfälle. Es gibt zwei Lagerbereiche mit einer Gesamtkapazität von 88 Stellplätzen für Castorbehälter. Die Genehmigung sieht unter anderem eine zulässige Wärmeleistung von 3 MW vor und ist zunächst auf 40 Jahre befristet, läuft also nach bisherigem Stand 2046 aus. Auch als Knotenpunkt von Strom-Übertragungsleitungen spielt Grafenrheinfeld weiter eine Rolle.

Donnerstag, 25.04.2024, 18:06 Uhr
dpa
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Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, als es noch in Betrieb war. Quelle: Rainer Lippert via Wikimedia Commons
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Bald müssen Grafenrheinfelds Kühltürme dran glauben
Der bayerische Atommeiler Grafenrheinfeld ist seit fast zehn Jahren stillgelegt. Mitte August sollen die Kühltürme des Kernkraftwerks gesprengt werden.
„Die Sprengung wird nach aktuellen Planungen im Zeitraum 16. bis 18. August 2024 stattfinden, nach derzeitigem Stand voraussichtlich am Freitag, dem 16. August“, teilte das Landratsamt Schweinfurt am 25. April mit Bezug auf die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld mit. Es könne aber auch kurzfristig noch zu einer Verschiebung kommen. 

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Der Meiler durfte nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 zwar wieder hochfahren, am 27. Juni 2015 war dann aber im Rahmen des deutschen Atomausstiegs endgültig Schluss. Seit 2018 wird das Kraftwerk zurückgebaut. Die nun vom Betreiber Preussen Elektra geplante Sprengung der rund 140 Meter hohen Kühltürme dürfte dabei nicht nur für die Bevölkerung einer der markantesten Schritte sein. 

Das Kraftwerk liegt südlich von Schweinfurt am Mainufer. Der Bau dauerte rund acht Jahre. Der Druckwasserreaktor verfügte über eine Bruttoleistung von 1345 MW. Die Einbauten in den Kühltürmen waren bereits im Frühjahr 2023 ausgebaut und entsorgt worden. 

Während des Betriebs war es in dem Meiler zu mehreren meldepflichtigen Ereignissen gekommen, im November 2012 gleich zwei innerhalb weniger Tage. Unter anderem war am 16. November 2012 eine Kühlpumpe ausgefallen. 

Auch ohne das laufende Kraftwerk ist Grafenrheinfeld aber noch immer Teil der bundesdeutschen Atompolitik - im Zwischenlager lagern seit 2006 radioaktive Abfälle. Es gibt zwei Lagerbereiche mit einer Gesamtkapazität von 88 Stellplätzen für Castorbehälter. Die Genehmigung sieht unter anderem eine zulässige Wärmeleistung von 3 MW vor und ist zunächst auf 40 Jahre befristet, läuft also nach bisherigem Stand 2046 aus. Auch als Knotenpunkt von Strom-Übertragungsleitungen spielt Grafenrheinfeld weiter eine Rolle.

Donnerstag, 25.04.2024, 18:06 Uhr
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