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Energie & Management > Kernkraft - Jetzt ist der Reaktordruckbehälter dran
Die Rückbauarbeiten im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld laufen nach Plan. Quelle: Preussen Elektra
Kernkraft

Jetzt ist der Reaktordruckbehälter dran

Der Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld in Bayern kommt gut voran. Jetzt beginnt die Demontage des Reaktordruckbehälters.
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) bei Schweinfurt wurde 2015 im Rahmen des Atomausstiegs vom Netz genommen, seit fünf Jahren wird es zurückgebaut.

Im ersten Drittel des Rückbauprozesses, so teilte der Energiekonzern Preussen Elektra mit, wurden das Reststoffbehandlungszentrum aufgebaut und die Brennstofffreiheit erreicht. Anlagenleiter Bernd Kaiser erklärte dazu: „Wir sind nach wie vor gut im Plan. Die Prozesse sind nun eingespielt und dadurch konnten wir unsere Demontageleistung Jahr für Jahr erhöhen.“ Seit Beginn der Arbeiten im Jahr 2018 wurden nach Angaben von Preussen Elektra rund 13.200 Komponenten von insgesamt 20.500 stillgesetzt und 4.400 von insgesamt 27.000 Tonnen rückgebaut.

Mit der sogenannten Wasserfreiheit, die im August erreicht wurde, ist die Voraussetzung für das nächste Großprojekt gegeben: die Zerlegung des Reaktordruckbehälters. Dazu gehören auch das Freilegen, Freischneiden und Verpacken des Reaktordruckbehälters. Rückbauleiter Stefan Krieger: „Wir haben den Behälter bereits freigelegt, das heißt unter anderem die umschließende Abdichtung und Dämmung entfernt. Derzeit sind wir in den letzten Zügen, den Behälter freizuschneiden und somit vollständig von den Gebäudestrukturen zu lösen.“ Für das eigentliche Zerlegen muss der Druckbehälter aus seiner Einbaulage gehievt werden. Dazu wurde ein spezielles Litzenheber-Hubsystem aufgebaut.

Ein weiterer Rückbauhöhepunkt dürfte die im kommenden Jahr geplante Sprengung der beiden Kühltürme sein. Sie ist für das dritte Quartal 2024 vorgesehen. Die Einbauten in den Kühltürmen waren bereits im Frühjahr dieses Jahres ausgebaut und entsorgt worden. Mit dem Abbruchmaterial will Preussen Elektra eine der beiden Kühlturmtassen füllen. Damit entsteht auf dem Kraftwerksgelände eine weitere Fläche zum Abstellen von Containern und anderem Material.
 
Reaktordruckbehälter am Litzenheber-Hubsystem
Quelle: Preussen Elektra

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Der Druckwasserreaktor hatte eine elektrische Leistung von 1.345 MW brutto. Die Anlage verlor im Rahmen der 13. Novelle des Atomgesetzes ihre Berechtigung zum Leistungsbetrieb und wurde am 27. Juni 2015 endgültig abgeschaltet. Mit der Erteilung der Stilllegungs- und Rückbaugenehmigung startete der Rückbau der Anlage im April 2018. Derzeit sind am Standort rund 175 Preussen-Elektra-Mitarbeiter beschäftigt.

Montag, 27.11.2023, 09:37 Uhr
Günter Drewnitzky
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Die Rückbauarbeiten im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld laufen nach Plan. Quelle: Preussen Elektra
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Jetzt ist der Reaktordruckbehälter dran
Der Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld in Bayern kommt gut voran. Jetzt beginnt die Demontage des Reaktordruckbehälters.
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) bei Schweinfurt wurde 2015 im Rahmen des Atomausstiegs vom Netz genommen, seit fünf Jahren wird es zurückgebaut.

Im ersten Drittel des Rückbauprozesses, so teilte der Energiekonzern Preussen Elektra mit, wurden das Reststoffbehandlungszentrum aufgebaut und die Brennstofffreiheit erreicht. Anlagenleiter Bernd Kaiser erklärte dazu: „Wir sind nach wie vor gut im Plan. Die Prozesse sind nun eingespielt und dadurch konnten wir unsere Demontageleistung Jahr für Jahr erhöhen.“ Seit Beginn der Arbeiten im Jahr 2018 wurden nach Angaben von Preussen Elektra rund 13.200 Komponenten von insgesamt 20.500 stillgesetzt und 4.400 von insgesamt 27.000 Tonnen rückgebaut.

Mit der sogenannten Wasserfreiheit, die im August erreicht wurde, ist die Voraussetzung für das nächste Großprojekt gegeben: die Zerlegung des Reaktordruckbehälters. Dazu gehören auch das Freilegen, Freischneiden und Verpacken des Reaktordruckbehälters. Rückbauleiter Stefan Krieger: „Wir haben den Behälter bereits freigelegt, das heißt unter anderem die umschließende Abdichtung und Dämmung entfernt. Derzeit sind wir in den letzten Zügen, den Behälter freizuschneiden und somit vollständig von den Gebäudestrukturen zu lösen.“ Für das eigentliche Zerlegen muss der Druckbehälter aus seiner Einbaulage gehievt werden. Dazu wurde ein spezielles Litzenheber-Hubsystem aufgebaut.

Ein weiterer Rückbauhöhepunkt dürfte die im kommenden Jahr geplante Sprengung der beiden Kühltürme sein. Sie ist für das dritte Quartal 2024 vorgesehen. Die Einbauten in den Kühltürmen waren bereits im Frühjahr dieses Jahres ausgebaut und entsorgt worden. Mit dem Abbruchmaterial will Preussen Elektra eine der beiden Kühlturmtassen füllen. Damit entsteht auf dem Kraftwerksgelände eine weitere Fläche zum Abstellen von Containern und anderem Material.
 
Reaktordruckbehälter am Litzenheber-Hubsystem
Quelle: Preussen Elektra

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Der Druckwasserreaktor hatte eine elektrische Leistung von 1.345 MW brutto. Die Anlage verlor im Rahmen der 13. Novelle des Atomgesetzes ihre Berechtigung zum Leistungsbetrieb und wurde am 27. Juni 2015 endgültig abgeschaltet. Mit der Erteilung der Stilllegungs- und Rückbaugenehmigung startete der Rückbau der Anlage im April 2018. Derzeit sind am Standort rund 175 Preussen-Elektra-Mitarbeiter beschäftigt.

Montag, 27.11.2023, 09:37 Uhr
Günter Drewnitzky

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