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Energie & Management > Wasserstoff - 108 Millionen Euro für RWE-Projekt Furec
Quelle: Shutterstock / Audio und werbung
Wasserstoff

108 Millionen Euro für RWE-Projekt Furec

Das RWE-Wasserstoffprojekt "FUREC" hat eine Förderzusage des EU-Innovationsfonds in Höhe von 108 Millionen Euro erhalten.
Auf über 600 Millionen Euro schätzt der Essener Energiekonzern RWE die Investitionssumme seines Wasserstoffprojektes Furec insgesamt. 108 Millionen Euro davon soll durch den EU-Innovationsfonds gestemmt werden, der sich zu 100 Prozent aus dem EU-Emissionshandelssystem finanziert. Wie der Konzern mitteilt, hat CEO Roger Miesen am 19. Januar in Brüssel die Förderzusage entgegen genommen. 

Furec ist die Abkürzung für "Fuse Reuse Recycle". Im Rahmen des Projektes arbeitet RWE an der Wasserstofferzeugung mithilfe von Abfällen. Als "Paradebeispiel für die Kreislaufwirtschaft" und "Blaupause für andere Standorte" sieht Miesen das Projekt: "Die Förderzusage des EU-Innovationsfonds unterstreicht, dass RWE mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wirtschaft leisten kann."

Konkret plant RWE in Zevenellen, in der niederländischen Provinz Limburg, den Bau einer chemischen Recyclinganlage, in der nicht verwertbare Siedlungsabfälle sortiert, getrocknet und schließlich zu Rohstoff-Pellets verarbeitet werden (wir berichteten). Der Plan: Die Anlage soll pro Jahr 700.000 Tonnen feste Siedlungsabfälle verarbeiten, von denen etwa die Hälfte biogenen Ursprungs sein werden, wie etwa Textilien und Papier. Das entspricht laut RWE etwa der Menge an Siedlungsabfällen, die 2 Millionen Menschen pro Jahr produzieren. 
 
Schematische Darstellung des Furec-Projektes
(zur Vollansicht auf die Grafik klicken)
Quelle: RWE

In einer weiteren Anlage − der Müllröstungsanlage, an deren Optimierung RWE in einer Testanlage in Niederaußem (Nordrhein-Westfalen) arbeitet − sollen diese Pellets schließlich in Wasserstoff und CO2 umgewandelt und der Industrienutzung zugeführt werden. Letztendlich soll diese Anlage auch im Industriepark Chemelot stehen und pro Jahr voraussichtlich 54.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen. Der Wasserstoff soll unmittelbar im Chemiepark zum Einsatz kommen und dessen jährlichen Erdgasverbrauch um über 280 Millionen Kubikmeter reduzieren. Rund 400.000 Tonnen CO2 sollen auf dieses Weise pro Jahr eingespart werden.

Das im Prozess entstehende CO2 könne, wie der Konzern anführt, in Zukunft im Boden verpresst (CCS − Carbon Capture an Storage) oder als Rohstoff − sogenannter Green Carbon − bei Chemelot Verwendung finden. Über Pipelines zum Seehafen Rotterdam oder ins deutsche Ruhrgebiet lasse sich das CO2 zudem zu weiteren industriellen Abnehmern transportieren. Auch beim Wasserstoff sei neben er lokalen Nutzung ein Transport zu Industrieunternehmen möglich. 

Durch die Förderzusage kann RWE nun weiter mit Hochdruck an seinem Projekt arbeiten − etwa daran, die nötigen Genehmigungen und Zulassungen einzuholen. Parallel dazu will RWE eigenen Angaben nach erste Vorverträge schließen − mit Lieferanten für die Anlagen, mit möglichen Abnehmern für Wasserstoff und CO2 sowie mit Unternehmen, die Abfälle in geeigneter Menge und Qualität liefern könnten. 

Die endgültige Investitionsentscheidung will sich RWE bis 2024 offen halten. 

Freitag, 20.01.2023, 15:10 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
108 Millionen Euro für RWE-Projekt Furec
Das RWE-Wasserstoffprojekt "FUREC" hat eine Förderzusage des EU-Innovationsfonds in Höhe von 108 Millionen Euro erhalten.
Auf über 600 Millionen Euro schätzt der Essener Energiekonzern RWE die Investitionssumme seines Wasserstoffprojektes Furec insgesamt. 108 Millionen Euro davon soll durch den EU-Innovationsfonds gestemmt werden, der sich zu 100 Prozent aus dem EU-Emissionshandelssystem finanziert. Wie der Konzern mitteilt, hat CEO Roger Miesen am 19. Januar in Brüssel die Förderzusage entgegen genommen. 

Furec ist die Abkürzung für "Fuse Reuse Recycle". Im Rahmen des Projektes arbeitet RWE an der Wasserstofferzeugung mithilfe von Abfällen. Als "Paradebeispiel für die Kreislaufwirtschaft" und "Blaupause für andere Standorte" sieht Miesen das Projekt: "Die Förderzusage des EU-Innovationsfonds unterstreicht, dass RWE mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wirtschaft leisten kann."

Konkret plant RWE in Zevenellen, in der niederländischen Provinz Limburg, den Bau einer chemischen Recyclinganlage, in der nicht verwertbare Siedlungsabfälle sortiert, getrocknet und schließlich zu Rohstoff-Pellets verarbeitet werden (wir berichteten). Der Plan: Die Anlage soll pro Jahr 700.000 Tonnen feste Siedlungsabfälle verarbeiten, von denen etwa die Hälfte biogenen Ursprungs sein werden, wie etwa Textilien und Papier. Das entspricht laut RWE etwa der Menge an Siedlungsabfällen, die 2 Millionen Menschen pro Jahr produzieren. 
 
Schematische Darstellung des Furec-Projektes
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Quelle: RWE

In einer weiteren Anlage − der Müllröstungsanlage, an deren Optimierung RWE in einer Testanlage in Niederaußem (Nordrhein-Westfalen) arbeitet − sollen diese Pellets schließlich in Wasserstoff und CO2 umgewandelt und der Industrienutzung zugeführt werden. Letztendlich soll diese Anlage auch im Industriepark Chemelot stehen und pro Jahr voraussichtlich 54.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen. Der Wasserstoff soll unmittelbar im Chemiepark zum Einsatz kommen und dessen jährlichen Erdgasverbrauch um über 280 Millionen Kubikmeter reduzieren. Rund 400.000 Tonnen CO2 sollen auf dieses Weise pro Jahr eingespart werden.

Das im Prozess entstehende CO2 könne, wie der Konzern anführt, in Zukunft im Boden verpresst (CCS − Carbon Capture an Storage) oder als Rohstoff − sogenannter Green Carbon − bei Chemelot Verwendung finden. Über Pipelines zum Seehafen Rotterdam oder ins deutsche Ruhrgebiet lasse sich das CO2 zudem zu weiteren industriellen Abnehmern transportieren. Auch beim Wasserstoff sei neben er lokalen Nutzung ein Transport zu Industrieunternehmen möglich. 

Durch die Förderzusage kann RWE nun weiter mit Hochdruck an seinem Projekt arbeiten − etwa daran, die nötigen Genehmigungen und Zulassungen einzuholen. Parallel dazu will RWE eigenen Angaben nach erste Vorverträge schließen − mit Lieferanten für die Anlagen, mit möglichen Abnehmern für Wasserstoff und CO2 sowie mit Unternehmen, die Abfälle in geeigneter Menge und Qualität liefern könnten. 

Die endgültige Investitionsentscheidung will sich RWE bis 2024 offen halten. 

Freitag, 20.01.2023, 15:10 Uhr
Davina Spohn

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